@Sophia.Orthoi
Abgesehen von der endlosen Frechheit, die diese Diskussion an den Tag legt, wird weiterhin einfach als Naturgesetz hingenommen, dass das Bereithalten eines Empfangsgerätes automatisch eine Gebührenpflicht auslöst. Das war schon früher falsch und heute umso mehr.
Wann werden die Leute begreifen, dass ausschließlich der Konsum einer Dienstleistung eine Zahlungspflicht auslösen kann – wir sind im 21. Jahrhundert, inmitten der Informationsrevolution, in einem Zeitalter, in dem Rundfunk, in welcher Art auch immer, immer weniger eine Rolle spielt. Es mag sein, dass bis Mitte der Achtzigerjahre Rundfunk eine wichtige Rolle hatte, allerdings hat sich die Welt seitdem komplett verändert und die einstige Bedeutung des Rundfunks ist heute nicht mehr existent.
Nie hatte die Menschheit so einen mannigfaltigen, schnellen und unkomplizierten Zugriff zur Bildung, Information und Unterhaltung, wie heute der Fall ist. Wo spielt hier noch der Rundfunk eine Rolle? Jeder Mensch ist heute sein eigener Regisseur und braucht nicht von einem zentralen Rundfunk gleich getaktet zu werden.
Brauchen wir wirklich 100 Sender für einen angeblichen Bildungs- und Informationsauftrag, der zuletzt Mitte der Achtzigerjahre durch das sogenannte Niedersachsenurteil schwammig und ohne Grenzen aufzuzeigen, definiert wurde? Jeder normal denkende Mensch weiß ganz genau, dass der Rundfunk heute immer weniger eine Rolle spielt – Nachrichten sind endlich, so dass man keine 100 Sender braucht, um sie zu veröffentlichen; es reicht ein einziger Sender. Mit dem sogenannten Bildungsauftrag möchte ich mich nicht weiter befassen, denn ich kenne niemanden, der seine Bildung im Fernsehen erlangt hätte. Deswegen verkommt heute der ganze Rundfunk zu einer Schleuder billiger, minderwertiger und gleich getakteter Formate ohne jeglichen Mehrwert. Irgendwie müssen die täglich ausgestrahlten 2400 Programmstunden gefüllt werden.
Ob 1, 10 oder mehr Prozent den Rundfunk ablehnen ist es unerheblich, denn wir haben heute die technische Möglichkeit, nach tatsächlichem Konsum abzurechnen. Sky & Co. zeigen uns, wie es geht. Was diese Damen und Herren schwadronieren, beleidigt mein Intellekt zutiefst. Es ist einfach nicht zu fassen, wie sie Diskussionen an jeglicher Realität vorbei führen – das ist nichts anderes als eine Inszenierung einer billigen Soap oder diese Herrschaften leben einfach in einer Parallelwelt.
Wir müssen uns alle zusammen weiter anstrengen und unermüdlich weiterhin informieren, denn es wird den Leuten vermittelt, dass es nur zwei Möglichkeiten gibt, wobei die zweite, also der Rundfunkbeitrag, die bessere ist. Beides ist gelogen, denn Gerätebesitzt bedeutet nicht automatisch Gebührenpflicht und auf der anderen Seite ist der neue Rundfunkbeitrag bereits von vielen unabhängigen und tief greifenden Gutachten als verfassungswidrig enttarnt worden. Und über die dritte Möglichkeit wird erst gar nicht gesprochen: Brauchen wir heute wirklich einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk und wenn, in der Größe?
Wir brauchen ihn nicht. Für Information und Koordinierung im Katastrophenfall reicht ein bundesweiter Sender, der leicht aus der Portokasse bezahlt werden könnte. Für Bildung sind die Schulen zuständig und nicht der Rundfunk. Zuletzt noch eine Frage: Wie sähe Bildung aus, wenn man die jährlich 8 Milliarden Euro Rundfunkzwangsgeld in Schulen und Hochschulen investierte?