Von den Offiziellen der beiden Amtskirchen in Deutschland hört man für gewöhnlich keine Kritik an der Finanzierung der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten, obwohl die Kirchen über ihre karitativen Einrichtungen wie Diakonie oder Caritas eigentlich über die sozialen Missstände informiert sein müssten, die der Rundfunkbeitrag verursacht. Der allgemeine Tenor zu diesem Thema scheint dort so zu sein, dass gesagt wird, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht so schlimm sei wie die privaten Medien, womit wir bei der Ausgangsfrage dieses Thread wären. Denn es ist durchaus fraglich, ob ARD, ZDF und ihre anderen Programme wirklich besser sind, wenn man beispielsweise die öffentlich-rechtlichen Hetzkampagnen gegen Ungeimpfte und gegen ältere Frauen oder den Vorwurf des Antisemitismus gegen das ZDF betrachtet, worüber auch hier im Forum berichtet wurde:
Rubikon: Gebührenfinanzierte Tyrannei https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,35785.msg216366.html#msg216366WDR-Kinderchor-Lied: "Meine Oma ist ne alte Umweltsau" (Satire?)https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,32854.msg202798.html#msg202798Für Antisemitismus möchte man keine Gebühren zahlen https://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=35808.0Man muss natürlich einräumen, dass das erste Presseorgan, das über den Marienhof-Skandal berichtet hatte, die
epd medien gewesen sind, wobei dieses epd in verschämter Weise eben für Evangelischer Pressedienst steht. Denn am 1. Juni 2005 veröffentlichte Volker Lilienthal in der Ausgabe Nr. 42 der
epd medien den Artikel „Bavaria Connection“, in dem er nachwies, dass die Produktionsfirma Bavaria über Jahre systematisch Schleichwerbung in der Vorabendserie „Marienhof“ zuließ, weshalb an dieser Stelle auf diesen historischen Artikel verwiesen wird:
Evangelischer Pressedienst: epd medien: Ausgabe 42, 1. Juni 2005, Seite 3-17 https://www.yumpu.com/de/document/view/6621274/nr-42-medien-studentMedienkorrespondenz (MK) nennt sich der vergleichbare Pressedienst der katholischen Kirche, der letztendlich auch nicht über die eigentümlichen Gesetzmäßigkeiten der Medienwelt steht, weshalb dort ebenfalls wenig Kritik am Rundfunkbeitrag im Speziellen und am öffentlich-rechtlichen Rundfunk im Allgemeinen zu finden ist. Auch wenn ich in der Berichterstattung des MK immer wieder sehr nützliche Informationen zum öffentlich-rechtlichen Rundfunk gefunden habe, war diese Berichterstattung insbesondere in Bezug auf den Rundfunkbeitrag in meinen Augen viel zu seicht, was eigentlich schade ist, da es in der MK-Redaktion offensichtlich gute Kenner der Rundfunkbeitragsproblematik gibt, was in der Medienwelt eher selten ist. Die bescheidene Hervorhebung der Leistungen der
epd medien in der Marienhof-Affäre ist dann auch keine Tugend:
Die Fachpublikation bzw. deren Redakteure wurden für ihre Arbeit und Recherchen mehrfach ausgezeichnet. Im Jahr 1997 beispielsweise erhielt „epd medien“ den Hans-Bausch-Mediapreis des damaligen Süddeutschen Rundfunks (SDR). Im Jahr 2005 deckte Volker Lilienthal, zu dieser Zeit Redaktionsleiter von „epd medien“, den Schleichwerbeskandal in der ARD-Vorabendserie „Marienhof“ auf, wofür er unter anderem mit dem Bert-Donnepp-Preis für Medienpublizistik ausgezeichnet wurde.
Aus: MK vom 23.01.2019: Fachdienst „epd medien“ feiert 70-jähriges Bestehenhttps://www.medienkorrespondenz.de/politik/artikel/fachdienst-epd-medien-feiert-70-jaehrigesnbspbestehen.htmlWeder beim epd noch beim MK kann ich im Übrigen irgendwie erkennen, was diese Medienzeitschriften eigentlich mit dem christlichen Glauben zu tun haben, obwohl beide Zeitschriften von den Kirchenmitgliedern in Deutschland finanziert werden. Es ist mir beispielsweise nicht bekannt, ob eine dieser beiden Zeitschriften mal darüber berichtet hat, dass Papst Franziskus nach eigenen Angaben in einem Interview seit 1990 kein TV mehr nutzt, so wie es in anderen Zeitungen dargestellt wurde:
Der Tagesspiegel vom 26.05.2015: Warum Papst Franziskus weder Internet noch TV nutzthttps://www.tagesspiegel.de/gesellschaft/medien/trotz-sechs-millionen-twitter-followern-warum-papst-franziskus-weder-internet-noch-tv-nutzt/11824756.htmlBild vom 26.05.2015: Papst hat seit Juli 1990 nicht mehr ferngesehenhttps://www.bild.de/politik/ausland/papst-franziskus/kein-tv-seit-1990-41098482.bild.html[TEXTO COMPLETO] Entrevista del diario argentino La Voz del Pueblo al Papa Franciscohttps://www.aciprensa.com/noticias/texto-completo-entrevista-del-diario-argentino-la-voz-del-pueblo-al-papa-francisco-67513Da ich selbst zu den Abstinenzlern der Rundfunkempfangsmöglichkeit in Deutschland gehöre, finde ich es natürlich sehr sympathisch, dass Papst Franziskus ebenfalls auf den Konsum von TV verzichtet. Irgendwie kommt man sich dann nicht mehr so als Sonderling vor, nur weil irgend ein Gesetzgeber angeblich behaupten würde, dass alle Menschen in Deutschland Rundfunk und Fernsehen konsumieren würden, und du dich vorwurfsvoll fragen musst, warum schaue ich kein Fernsehen. Je mehr mich dieser Gesetzgeber dann dazu zwingt, mich mit den Medien zu beschäftigen, desto mehr wächst eigentlich in mir der Widerstand gegen den Rundfunkbeitrag, da ich immer mehr feststelle, dass diese Welt der Medien eine sehr hässliche Welt ist. Es besteht zudem immer noch ein sehr hoher Bedarf an rechtlicher Klärung der durch den Rundfunkbeitrag verursachten Missstände und Widersprüche. Siehe hierzu beispielsweise die aufgeworfenen Fragen in:
Muss für ein Baumhaus im Wald ein Rundfunkbeitrag nach § 2 RBStV bezahlt werden? https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,35697.msg216057.html#msg216057