Von wegen 5%! Das sind nur die Zinsen aus dem Kreditgeschäft.
Hinzu kommt das Thema Einlagensicherung.
Wir kennen den Begriff aus den Nachrichten, Stichwort Basel I, II und III.
Nehmen wir an, die Einlagensicherungsrichtlinie schreibt 10% Eigenkapital vor.
Beispiel: die Kreditsumme sei €100.000,
die gesicherte Einlage seitens der Bank beträgt dann €10.000.
Der Zinsatz sei 5%.
Das bedeutet, mit nur €10.000 vorhandenem Kapital "erschafft" die
Bank eine Geldmenge von €90.000.
Die 5% Zinsen (diese werden ja auf die Kreditsumme bezogen)
kommen on top auf die €100.000.
Mit nur einem Mausklick wurden €90.000 sofort "erschaffen",
plus die Kreditkosten für die €100.000,
welche der Gläubiger ratierlich zu zahlen hat.
Wenn in den Nachrichten von "Notenpresse anwerfen" die Rede ist,
dann werden keine Banknoten gedruckt,
sondern die Menge an Buchgeld erhöht und das bei jeder Kreditvergabe.
Es gibt ja Stimmen, die sagen, es sei zuviel Geld im Markt.
Wo ist dieses Geld?
75% bis 98% sollen im Kapitalmarkt unterwegs sein,
bei 75% hieße das, drei Viertel des Geldes befindet sich dort.
ein Viertel in der Realwirtschaft.
Das Geld im Kapitalmarkt sucht ständig nach guten Gewinnen.
Diese gibt es meinstens im Kapitalmarkt selbst,
also Devisengeschäfte, Aktien, etc., ungehebelt und in Form
von Derivaten, z.B. Zertifikate oder CFDs,
mit einem Hebel bis 500, auch für den Kleininvestor.
Aber es kommt auch vor, dass die Realwirtschaft spannende
und
langfristig sichere Renditen zu bieten hat
("die Schäfchen ins Trockene bringen")
und Geld aus dem riesigen Universum Kapitalmarkt zurück in
die Realwirtschaft will.
Welche Folgen das haben kann, hat die Münchner
Lach & Schieß Gesellschaft in einem,
wie soll man das nennen, Satireprojekt "herausgearbeitet".
In der letzten "quer"-Sendung vom BR gibt es ein Video
zu diesem Projekt (auf lachundschiess.de hab ich nichts dazu gefunden).
Bitte anschnallen und das Essen und Trinken einstellen:
http://tinyurl.com/zuviel-geld-im-marktAuch wenn es zynisch klingt, wer eine sichere und kreisenfeste
Geldanlage sucht, weiß, was jetzt zu tun ist.
Das Video zeigt, wie groß der Nachfrageüberhang auf dem
Immobilienmarkt in dieser Stadt ist.
Für Frankfurt, Düsseldorf, Hamburg etc. sieht die Sache ähnlich aus.
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Ach so, zum eigentlichen Thema des Threads
Nein, ich glaube nicht, dass die DM wiederkommt.
Schwache Staaten können, sollten, müssen, werden (sucht's euch aus)
den Euro verlassen, Deutschland, Österreich, Niederlande, Finnland, Estland
werden zusammenbleiben, Frankreich idealerweise auch,
wegen des Führungstandems ...
Warren Buffet, ein amerikanischer Großinvestor hat es so formuliert:
Mit dem Euro ist es wie mit Rührei,
einmal zerrührt, kann man es nicht mehr ins Ei zurückbefördern (sinngemäß).
Um bei dieser Metapher zu bleiben:
Das Eigelb, also wir und die stabilen Nachbarn werden als Rührei fortbestehen,
das äussere Eiweiß jedoch wieder in die Schale zurückgeführt.
So stelle ich mir auch ein Maximalszenario vor.
Ob die Märkte beim Austritt Griechenlands "verrückt" spielen werden, ist völlig offen.
Es gibt 2 Fälle:
1. "Na endlich",
und der Euro (um Dollar) wird zulegen, ist ja recht tief im Moment,
DAX, Dow, Nikkei, Hang Seng usw, also die Aktien(indizies) starker Volkswirtschaften
weltweit werden ebenfalls zulegen, Gold (zum Dollar) vermutlich auch,
die Zinsen für Staatsanleihen in Deutschland und USA werden steigen,
das Geld verläßt also den sicheren Hafen und die Wirtschaft zieht an,
während die Kosten für Staatsverschuldung ebenfalls anziehen,
also die Staatsfinanzierung aus Anleihen wird teuerer.
Die Zinsen für Staatsanleihen korrelieren mit dem Aktienmarkt.
2. "Hilfe, die Welt geht unter"
Die Märkte schalten um in den Panikmodus.
Euro, Dax und Co. stürzen ab, die Zinsen für die 10-jährigen Staatanleihen D und USA
gehen gegen null, die Kurzläufer sind bereits bei null, bzw. die Anleger müssen
Negativzinsen zahlen. Gold könnte nach oben schnellen, könnte.
Um letzterem entgegenzuwirken, könnte der Leitzins der EZB von derzeit
1% noch weiter fallen. In den Staaten liegt dieser bei 0-0,25%,
Stichwort: "quantitative easing", also mehr billiges Geld in den Markt pumpen,
um diesen zu stabilisieren.
Bei einem weiteren Absenken der Leitzinsen würden Kredite bei uns noch billiger,
mehr Menschen nehmen Kredite auf, und wir sind wieder am Anfang meines Posts.
Wer also aktuell einen Immokredit abschließen möchte,
der befindet sich in einem günstigen Zeitfenster.
Zu diesem Zweck sollte man die Leitzinsen fest im Blick haben
http://www.ecb.int/stats/monetary/rates/html/index.en.html(Lesehilfe zur Tabelle:
http://www1.xup.in/exec/ximg.php?fid=11683825 )
und die Kreditbank ganz gezielt darauf ansprechen.
Das zeugt von Sachverstand und der Bankmitarbeiter
überlegt sich vielleicht 2x, dir einen Blödsinn anzudrehen.
Schönen Sonntag
PS: Auch die letzte
ECO-Sendung , erster Beitrag, beschäftigt sich mit dem Euro-Austritt der Griechen