Guten Morgen, liebe Freunde! Grad bin ich aus dem Bett gekrabbelt (15:45 Uhr) und sitz jetzt beim Frühstück. Das Urteil hab ich mir noch gar nicht angeschaut, muss jetzt auch erst mal Pressemitteilung für NN schreiben und mich ein bisschen erholen.
Dass das Urteil nicht in unserem Sinn ist, war zu erwarten. Das
geht auch gar nicht, weil die verfassungsrechtlichen Fragen können nicht vom Verwaltungsgericht geklärt werden. Außerdem ist der Braten zu heiß, es geht einfach
doch um zu viel Geld. Ein RA hat deswegen schon vorgestern gesagt, dass das Urteil negativ ausfallen wird, weil das ja eben den Weg zum Verfassungsgerichtshof ebnet. Definitiv ist vorher kein positives Urteil zu erwarten.
Bis dort hin ist die zunehmend kritische Stimmung zu beobachten, auch unter den Richtern. Ich persönlich hatte das Gefühl, dass der vorsitzende Richter, hätte er allein für sich entschieden und wären die Konsequenzen des Urteils nicht so schwerwiegend, durchaus in unserem Sinne entschieden hätte. Deutlich ließ er zwischen den Zeilen so einige Bemerkungen fallen, die seine persönliche Meinung widerspiegelten. Allein, dass er das Ding schon wortwörtlich "Zwangsabgabe" nannte
Schön war auch zu beobachten, dass trotz Ermahnung des Richters die Stimmung im Zuschauerraum sehr gespannt war und dort offenbar ausschließlich GEZ-
GEGNER saßen. Das Signal aus dem Volk ist durchaus "nach oben" angekommen, die Grenzen autoritärer Macht wurde vom Gericht erkannt. Für das Pressefoto der Beklagten-Truppe nach der Verhandlung quälten sich die Rundfunkmenschen ihr Lächeln sichtlich ab. Dass sie sich wirklich nicht wohl fühlten, merkte man. Möglicherweise tauchen sie bei der nächsten Verhandlung in Begleitung von Security auf, hr hr hr
... äh: H
ARR HARR HARR
.
Letztendlich wurde mir spätestens in diesen Verhandlungen klar: es ist eine politische Sache, die auf politischer Ebene ausgetragen werden muss. Alle Gerichtsverhandlungen sind nur ein Vorspiel bzw. ein Nebenschauplatz, aber wir wachsen damit schön in den Kampf rein, bevor wir an die entscheidende Front treten.
Ich sehe das alles durchaus sehr positiv.