Die DWN ist nicht gerade ein seriöses Nachrichtenportal!!!
Frau Merkel und Frau Prof. Grimm haben tatsächlich auf dem Kirchentag gesprochen, siehe z. B. http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.angela-merkel-beim-kirchentag-in-stuttgart-facebook-die-ordentliche-waschmaschine.e7f853d3-638d-41fb-9c08-08f2757227d0.html.
Über ein Zwangs-Social-Network habe ich aber noch nix gehört, mal abwarten, was http://www.mimikama.at/ sagen wird.
Ich habe lange nach einem Mitschnitt dieser Diskussion (Titel: "Digital und klug") gesucht, um den genauen Wortlaut und Kontext zu haben.
Die Diskussion wurde am 5. 6. 12-13 h vom ZDF übertragen, unter dem Titel: "Schöne digitale Welt – die Zukunft unseres Lebens". Moderatorin war übrigens eine Mitarbeiterin des ZDF.
http://www.zdf.de/ZDF/zdfportal/programdata/3c6207e5-5373-4524-870d-7e7c80b6e84f/20443602?doDispatch=1-- etwa ab Minute 49:30, einsetzend mit der Frage der Moderatorin an Petra Grimm (Leiterin d. Instituts für Digitale Ethik, Hochschule der Medien, Stuttgart) nach der neuen EU-Datenschutzgrundverordnung, an der noch "geschraubt" werde:
"... Was muß sie denn leisten, Frau Grimm, auf daß wir bessere Leitplanken bekommen, wir Bürger, damit wir uns besser durch die Digitalisierung manövrieren können?"
Daraufhin kam deren Äußerung:
".... Sie haben also sozusagen ein kommerzialisiertes [...] Internet in diesem Bereich. Und meine Idee und mein Vorschlag wäre:
wir bräuchten vielleicht ein gebührenfinanziertes öffentlich-rechtliches Facebook. Dieses ...."
[kurz unterbrochen von Frau Merkel: "Das müssen Sie nochmal konkretisieren" oder so ähnlich]"... Facebook oder WhatsApp oder was auch immer, könnte uns, das war im Übrigen auch eine Idee von Studierenden bei uns im Thinktank an der Hochschule der Medien, dieses We-Book [...] möge uns garantieren, daß wir dort eben alles das machen können, was wir bei Facebook machen können, und auch, was wir bei WhatsApp machen können, also teilhaben, miteinander austauschen, unsere Gedanken, auch diese privaten Gedanken, und aber sichergestellt sein, daß niemand in den USA diese Daten dann an irgend jemand anderen weitergibt [...] Wir haben momentan gerade was anderes, wir haben ein privates Internet, sozusagen ein Pay-Internet. Wir zahlen mit unseren Daten, glauben, es ist gratis, aber uns fehlt dieser öffentlich-rechtliche Gedanke. Deshalb würde ich sagen: das wär' 'ne Lösung."
Frau Merkel fragte nach, sichtlich nach einer Formulierung ringend: "... aber doch nicht,
daß man wie beim Fernsehen so eine Art Zwangsmitgliedschaft hat, oder? [...] Nein, also ich glaube, [...] das wird man schwer heute rechtlich noch rechtfertigen können.
Daß ich das als Angebot habe, wofür ich dann zahle und wer das machen will - ok, aber nicht unter der Maßgabe, jeder Deutsche muß sozusagen sich beteiligen."
Grimm: "Nein, nein. Es wäre ein Angebot, und das müßte so attraktiv sein, daß eben sozusagen eine Wanderung [...] 'rausgeht aus den jetzigen hochriskanten sozialen Medien [...] Dieses andere Angebot müßte natürlich schon sehr attraktiv sein."
Merkel: "Ja und das wird die große Frage sein: Kann man, wenn man ganz restriktive Datenweitergabe hat, attraktive Produkte machen? Hm, ich bin da eher tendenziell bei Ihnen
[wendet sich zu Frau Breidenbach von betterplace.org] ..."