Also, sich die Rede anzuhören lohnt wirklich, wenn man auch andere Kommunikationsebenen betritt:
Ich habe 2 Mal kurz reingehört und bereits einen klaren freudschen Versprecher und eine Textstelle entdeckt, die unverständlicherweise mit "Meinungen" die Begriffe "richtig" und "falsch" in Verbindung bringt. Meinungen sind subjektive Ansichten. Falsch ist es nicht was sie sagt aber unnötig und von der Ausdrucksweise her sinnlos. Da das Manuskript dem Sprachrythmus zufolge abgelesen wurde, wurde dieser Fehler im Text auch so geschrieben:
min 15:38
Meinungen sind niemals wahr
und kurz darauf min 15:47
...aber sie sind niemals falsch - Meinungen.
Der freudsche Versprecher war übrigens "Schlagseite" anstelle von "Schlagzeile". Fragt sich, wer durch die kurz zuvor erschienenen Schlagzeilen (Framing Skandal) Schlagseite bekommen hat: Sie selber, der MDR oder gar der ÖRR an sich.
Stockende Sprache, trockener Mund, nervöses Lachen an unpassenden Stellen.
Desweiteren versteht Frau Wille offensichtlich Art 5 GG nicht (Als Intendantin des MDR!):
Sehr unflüssig trug sie folgenden Satz vor (min 16:10 )
"...und dazu gehört auch, dass bewusst unwahre Tatsachenb... darstellungen ... v...von vornherein nicht ...bewusst unwahre Tatsachenbehauptungen überhaupt nicht von der Meinungsfreiheit geschützt sind. Und daraus folgt eine wichtige Regel, und Sie sehen, ich komme immer mehr zur Rolle der Medien..."
Soweit mir bekannt ist, umfasst die Meinungsfreiheit auch das Lügen.
In Artikel 5 GG ist für jeden leicht festzustellen, dass dort kein einschränkender Passus das Lügen verbietet:
(1) Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten.
Was strafbar ist, ist die
Verleumdung, wenn eine andere Person dadurch geschädigt wird! Aber die Behauptung, dass die Erde eine Scheibe ist, darf man nach wie vor kundtun...
Frau Wille schränkt hier offiziell in einer Rede die Meinungsfreiheit ein! Es dürfen ihrer Auffassung nach nur sogenannte "Wahrheiten" verbreitet werden! Frau Wille hat eine juristische Ausbildung absolviert! Und trägt solche Sachen in einer Dresdner Rede als Intendantin der ÖRR vor! Unglaublich! Mittelalter!
Die "wichtige Regel", die ihrer Auffassung nach daraus für die Medien folgt, ist logischerweise dann im Schluss ungültig.
Ich würde gerne Mitleid mit Frau Wille haben, aber da mir der ÖRR schon jahrelang das Leben erschwert, geht das absolut nicht...
„Eine ewige Erfahrung lehrt jedoch, daß jeder Mensch, der Macht hat, dazu getrieben wird, sie zu mißbrauchen. Er geht immer weiter, bis er an Grenzen stößt. Wer hätte das gedacht: Sogar die Tugend hat Grenzen nötig. Damit die Macht nicht mißbraucht werden kann, ist es nötig, durch die Anordnung der Dinge zu bewirken, daß die Macht die Macht bremse.“ (Montesquieu)