@art18GG: die Frage wem das Internet gehört, ist so einfach sicher nicht zu beantworten. Das im Internet für den Transport der Daten genutze Protokoll TCP/IP geht zurück auf Entwicklungen unter Führung des US-amerikanischen Verteidigungsministeriums. Niemand behauptet, dass das Internet deswegen dem Verteidigungsministerium der USA gehört. Auch wenn ein Produkt auf der Basis von Lizenzen gefertigt wird, so gehört es dadurch sicher nicht den (diversen) Lizenzgebern. In jedem Mobilfunkgerät, jedem Kommunikationssystem stecken Komponenten, die deren Hersteller nur nach Erwerb von Lizenzen einsetzen darf. Dies Produkt wird, so man es verkauft, zum Eigentum des Erwerbers. Dieser erwirbt damit auch Nutzungsrechte ohne selbst für die lizensierungspflichtigen Komponenten des Geräts seinerseits Lizenzen zahlen zu müssen. So gehört der Router, über den mein LAN mit dem Internet verbunden ist, mir, der Betrieb wird von mir finanziert. Dies Gerät steht zudem ausschließlich unter meiner Kontrolle - ich bin relativ gut darin den Versuch in mein Netz einzubrechen zu verhindern. Der Router ist damit auch nicht Teil einer wie auch immer definierten Allmende "Internet". Er gleicht mehr einer Grundstückszufahrt oder einem Privatweg, der zur allgemeinen Strasse führt.
Die GPL ist ein Lizensierungssystem für "Freie Software". Die GPL regelt die Weitergabe und Nutzung von Software, deren Entwickler diese entgeltfrei anderen überlassen. Die Regeln, nach denen man Netze und Dienste betreiben kann und welche Software dabei eingesetzt werden darf, regelt die GPL aber nicht. Die GPL definiert auch keine Standards, nach denen technische Komponenten oder Protokolle für Kommunikation im Internet genutzt werden. Das übernehmen Standardisierungsgremien wie ECMA, ETSI, IEEE usw.
Das Internet, ein Verbund von vielen Kommunikationsnetzen, besteht zunächst einmal aus Hardware, Kupfer- und Glasfaserkabel, Sendeanlagen, Switches, Router, Gateways, Server usw. Diese Komponenten zusammen bilden Netze, die wiederum miteinander verbunden und im Besitz recht unterschiedlicher Unternehmen sind. Verträge der jeweiligen Netzbetreiber untereinander regeln den Datenaustausch. Auf diesen Netzen werden Dienste angeboten, die mit Software realisiert sind. Viele dieser Dienste wurden im Rahmen von RFC definiert und entwickelt. Nur ein Teil der entwickelten Software und im Internet betriebenen Systeme basiert allerdings auf der GPL. Unabhängig davon, wie groß der Anteil GPL lizensierter Software ist, beträgt er mit Sicherheit nicht 100 Prozent. Und wie erwähnt würde, selbst wenn für 100% aller Dienste im Internet GPL-lizensierte Software eingesetzt würden, das Internet und seine Komponenten damit nicht zum Eigentum der Softwareentwickler, die ihre Programme unter der GPL anbieten.
Sicher ist eigentlich nur, dass das, was als "Internet" bekannt ist, nicht den Regierungen gehört. Zumal die Regeln, nach denen deren Betrieb gestattet ist, von Parlamenten erstellt werden, denen das Internet allerdings ebenso wenig gehört wie die Kraftfahrzeuge, deren Betrieb auf anderen Regeln der gleichen Parlamente basiert.
M. Boettcher
Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.