Fällt den GErichten gar nicht schwer. Die sind so in Ihrem System drinnen, daß sie die eigenen Widersprüche gar nicht mehr bemerken.
Diese Erfahrung habe ich recht deutlich gemacht.
Erst hat der Richter versucht, mich Brieflich zu überzeugen, die Klage zurückzunehmen.
Beim Gerichtstermin hat er dann groß ausgeholt und gemeint, er hat sich dazu entschieden, einen Termin zu machen, wo er eben all die Verhandlungen ansetzt, wo es um die GEZ geht, damit er das eben freundlich erklären kann. Das hielt er für sehr großzügig, daß er das macht, und er hat sich somit als "menschenfreundlich" dargestellt: Schau her, auch wenn Du keine Chance hast, ich erkläre es Dir dennoch so, daß es selbst der Dümmste versteht.
In meiner Verhandlung dann ging es darum, daß ich nicht bereit war, der GEZ zu erklären, was ich mit meinem Fernseher gemacht habe, als ich ihn abmeldete. Der Richter meinte dazu "Hätten sie das gesagt, so bin ich mir sicher, hätte die GEZ die Abmeldung zuverlässig durchgeführt".
Direkt in der Verhandlung nach mir hat jemand genau das getan. Ich habe in dieser VErhandlung, der ich nur als Zuschauer beiwohnte, gleich eingehakt und gefragt, daß die Partei doch genau das gemacht hatte, was der Richter MIR empfohlen hat. Wohl dem Dummen: Als "nicht-Anwalt" erlaube ich es mir halt auch mal, in so einer Verhandlung einfach reinzuquatschen.

Der Richter hat mich zurechtgewiesen, daß sich das in einer "fremden Verhandlung" nicht gehört und daß meine Einwände hier keine Bedeutung hätten. Nach der Verhandlung könnte ich das ja nochmal sagen. Klar hat er Recht, vom Prozessablauf her, doch moralisch fand ich das schon sehr spannend. Fakt war ja auch: OBwohl der Richter mir vor Ort nahegelegt hat, die Klage zurückzunehmen, weil das die Kosten reduziert, hab eich dennoch auf ein Negativ-Urteil bestanden. Ich war also durchaus "ungemütlich", weil er natürlich auch keine große Lust hat, ein Urteil zu schreiben. Eine Klagerücknahme hätte ihm ARbeit erspart.

Nachdem er also meine Einwand gehört, aber nicht zugelassen hatte, habe ich mir wiederum erlaubt, bis nach der Verhandlung zu warten um ihn dann zu fragen. Nach der Verhandlung ist er aber schnellstens in´s Richterzimmer verschwunden. Mir sah es sehr danach aus, als will er sich dieser Frage nicht stellen.
Gut, letztlich war es natürlich nur eine Banalität, aber es hat einfach mal wieder aufgezeigt, wie sehr jeder "in seiner Welt" lebt. Der Richter war der Überzeugung, die GEZ mache alles richtig, und genau so hat er die Welt wahrgenommen. Bei jeder Partei gegen die GEZ (ich war übrigens Kläger, nicht beklagter) hat er "gute" Gründe gefunden, warum alles fair und nett ist bei der GEZ. Es ist halt seine Welt ...
Die Klageflut selbst ... ich kenne mich da rechtlich nicht aus, welchen Sinn es macht, hier wirklich in Masse zu klagen. MIr war es einfach aus ganz persönlichen Gründen wichtig: ICH bestimme über mein Leben und wenn mir jemand so etwas aufzwingen will, dann kämpfe ich BIS ZUM LETZTEN. Völlig egal, ob meine Niederlage von vornherein feststeht. Wer kann sich an das Kukuksnest erinnern "Aber ich hab´s versucht!".

Alles Liebe, Julian!