Zu meinem Vorschlag, den ÖRR zu finanzieren wie die Kirche...
Dr.Oggelsbecher lässt zu seinem tollen Vorschlag leider einen ebenso tollen vor allem aber konstruktiven Vorschlag vermissen, wie dieser denn in der harten Realität des Vertrauens in die Ehrlichkeit auch nur ansatzweise umgesetzt werden soll.
ist mein Vorschlag zur Umsetzung ganz naiv: die ÖRR müssen etwas bieten, was die Zielgruppe dazu verleitet beizutreten. Das ist doch bei der Kirche nicht anders, oder? Ich bin zwar nicht in der Kirche, aber es gibt doch gewiss eine Gegenleistung, die man nur als Mitglied erhalten kann. So muss es beim ÖRR halt auch sein.
Dass der ÖRR aktuell nichts hat, was irgend jemanden zum Beitritt verleiten würde, und er daher alle Register zieht und seine unbeschränkte Macht ausspielt ("Für mich ändert sich gar nichts!", "Alle müssen zahlen!"), ist nicht meine Schuld und macht auch meinen Vorschlag nicht schlecht. Der ÖRR ist seit 30 Jahren obsolet. Dass suchtkranke Rentnerfuzzis in roten Roben ihn trotzdem haben wollen, macht ihn trotzdem nicht notwendig, denn Legislative ungleich Judikative.
Dass solche Alternativen wie meine o.g. als utopisch betrachtet werden, weil die Deutschen offenbar alle so verlogen und unehrlich seien, ist doch dem Einfluss der ÖRR selbst geschuldet. Diese haben diese Lüge doch in die Welt gesetzt. Ich glaube nämlich nicht daran, dass die Leute aus der Rundfunkgebühr "geflüchtet" sind.
Tatsächlich war das (augenscheinliche) Phänomen, dass zunehmend viele aus dem alten System geflüchtet sind, durch das verrottende ÖRR-System selbst und die verrottende Verwaltungsrechtsprechung verursacht. Denn wenn der Nachbar im Jahre 2008 schnauzt, noch immer GEZ zahlen zu müssen obwohl er seine Empfänger längst beleghaft entsorgt hat, und der Anwalt und das Verwaltungsgericht ihm kein Recht sondern lediglich Rechnungen verschafft haben, dann überlegt man sich eben drei mal, ob man seinen eigenen Kindern empfiehlt, so ehrlich zu sein (und an den Rechtstaat zu glauben und blah) damit sie brav ihre Fernseher anmelden. Stattdessen sagt man ihnen dann, wenn sie verwirrt wegen eines komischen Briefes von der GEZ anrufen: "wirf ihn einfach weg".
Kurz gesagt: schon damals, als man sich freiwillig (!) in ein Anstaltsnutzungsverhältnis zu den Landesrundfunkanstalten begeben hat, kam man dort nicht auf erträglichem Wege heraus. Also hat man die LRAs gemieden wie das, was sie sind: wie die Pest.
Der ÖRR hat die Menschen dysfunktionalisiert. Heute sind zur Entscheidungsfindung Leute gefragt sind, denen 30+ Jahre lang jedes demokratische Mitbestimmungsrecht an dem, was sie mit der ganzen Familie viele Stunden jeden Tag (!) konsumieren, verwehrt wurde. Und sie haben es noch nicht einmal gemerkt! Diese Menschen wollen Todesstrafe für Kinderschänder, aber wollen nicht, dass Kampfhunde eingeschläfert werden, wenn sie zwei Menschen getötet haben.
Dass wir also niemals eine Kopfpauschale brauchen und es noch viele andere Finanzierungsmöglichkeiten gibt und auch die komplette Abschaffung legitim ist, ist offensichtlich. Es will bloß niemand mehr daran glauben.
PS: wer hat den Begriff "Flucht aus der Rundfunkgebühr" eigentlich geprägt? Man kann nämlich nur vor etwas flüchten, was einen verfolgt