»Reinhard, pardon, aber du hast echt 'nen Knall. ….«, so begann mein Freund und Kollege seine Erwiderung auf meine Notiz und fügte im weiteren hinzu: »"Ungehindert" bedeutet nicht "kostenlos", denn sonst stünde "kostenlos" im GG. …...«
Ja, ich habe einen Knall gehört, aber du hast ihn offensichtlich wohl missverstanden! Vielleicht hättest du mal den Titel meiner Notiz sorgfältiger lesen sollen! Dort steht nämlich:
„Ich streike für mein Grundrecht! Ich verlange die Achtung und Einhaltung meiner Grundrechte! Basta!“
Kann das sooo missverständlich sein?
Ich kämpfe nicht GEGEN, sondern ich streike FÜR meine Rechte!
Nie habe ich behauptet – zumindest erinnere ich mich nicht eines solchen –, dass ich je einmal behauptet hätte, dass "Ungehindert" auch "kostenlos" bedeuten könne oder würde.
Ich möchte befreit werden von dem ZWANG, der zu meinem Grundrecht nach Art. 5 (1) Satz 1: »Jeder hat das Recht, ... sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten.« im krassen Widerspruch steht!
Nichts mehr und nicht weniger – was ich mit dem Wort ‚basta‘ zum Ausdruck bringen wollte!
Das mit der Verwirklichung der Grundrechte des Grundgesetzes auch eine Neugestaltung der Rundfunk- und Fernsehbeiträge einhergeht oder einhergehen muss, ist NICHT mein Anliegen!
Allerdings meine ich schon, dass dieses derzeitige Abkassieren unter ZWANG nicht nur den Grundrechten des Grundgesetzes widerspricht, sondern dass auch die Entwicklung der Rundfunk- und Fernsehbeiträge total aus dem Ruder gelaufen ist; denn sie fließen in einen Schmalztopf in dem sich bereits die Maden köstlich laben.
Wenn über exorbitante Managergehälter geredet wird, dann dürfen die Rundfunk- und Fernsehanstalten nicht ausgelassen werden. Was in der sogenannten freien Wirtschaft ,frei‘ abläuft, wird für die Rundfunk- und Fernsehanstalten mit Zwang aufrecht erhalten. Das muss ganz deutlich gesehen werden!
Ich verfolge ein politisches Ziel. Eines meiner Traumziele ist die Demokratisierung dieser Anstalten – eine Selbstbestimmung der Mitarbeiter/innen in Gemeinsamkeit mit der Zuhörer- und Zuschauerschaft. Das werde ich wohl mit Bestimmtheit nicht mehr erleben und ebenso ist die Ausgestaltung auch nicht vorhersehbar und vorhersagbar. Denn wer kennt denn schon eine künftigen Mehrheiten?
Aber wer sein Ziel nicht kennt, darf sich nicht wundern, wenn er irgendwo ankommt, wohin er nie wollte!