Vielen Dank für den Link zum Mitschnitt der Diskussion anlässlich der Veranstaltung am 04.02.2016
"Wie staatsfern ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk" [Video ~2h]
https://youtu.be/cc6Wx_HVjakEs wäre sehr wünschenswert, dass insbesondere die hier mitlesenden Anhänger der Gegenseite sich den Mitschnitt anhören. Die rein sachlich geführte Diskussion mit sehr gut informierten, vernünftig kritisierenden Teilnehmern sollte die Verantwortlichen mindestens zum Nachdenken anregen.
Stellenweise war ich ziemlich enttäuscht von den Äußerungen des medienpolitischen Sprechers der Linken im Sächsischen Landtag und Mitglied des MDR-Rundfunkrates Falk Neubert.
So etwa die definitive Äußerung bei 22:45, er hielte eine Reduzierung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks auf eine Grundversorgung für den falschen Weg. Er sei mit der Angebotsvielfalt für EUR 17,50 sehr zufrieden. Ich würde mir wünschen, dass sich ein Gesetzgeber in erster Linie an den von ihm vertretenen Leuten orientiert, und zwar vorliegend an den schwächsten Gliedern der Kette bzw. an einer Einzelfallgerechtigkeit, die auch bei "nur" zwangsweise beigetriebenen EUR 17,50 eben nicht allerorts gegeben ist.
Bei 32:40 fragt Herr Neubert, was in dem vorliegenden Fall Staatsferne (überhaupt) heißt. Dann aber die Heterogenität der Politik einzuwenden und auf einen Aufschrei von Medienjournalisten und Publikum beispielsweise bei Auftritt eines Politikers in der Serie "Dahoam ist Dahoam" hinzuweisen, halte ich für eine Themenverfehlung.
Die Frage von Frau Maren Müller, wie der Rundfunkrat genau mit Beschwerden umgeht (40:40), wurde von Herrn Neubert relativ dezidiert beantwortet.
1:21:53 Frage: Warum kann der öffentlich-rechtliche Rundfunk nicht marktwirtschaftlich gehandhabt werden wie die Presse, wenn es eine Konkurrenz gäbe, dann wäre die Vielfalt gerade gewährleistet und jeder schaut den Sender, den er gerade für den objektivsten hält? Antwort: Die privatwirtschaftlich organisierte Presse ist die
Pluralität in der gesamten Breite. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat aus Sicht von Herrn Neubert die Aufgabe, die
Pluralität der Gesellschaft in sich selbst abzubilden. Die absolut objektive Nachricht wird es nie geben.
Die Schlussworte von Herrn Peter Stawowy:
"Eine großartige Diskussion. Ich habe vor ein paar Wochen hier Netzpolitik gemacht mit Markus Beckedahl, da waren vielleicht die Hälfte des Publikums mit nicht im Ansatz kritischen Fragen, sondern mehr so Fanfragen. Das hier was wir gerade machen ist politische Bildung, ist Politik."Vielen Dank an die Initiative "Mediennutzung ohne Zwangsgebühren - Für ein demokratischeres Rundfunksystem" für dieses Engagement.