| Prüfschritt | Historischer Kontext / Maßnahme | Quellen / Hinweise | Erste Prüfung / Schwächen | Bürger-Handlungsoptionen |
| 1. Gründung & Auftrag MDR (1990/1991) | Aufbau MDR, öffentlich-rechtlicher Auftrag, föderale Zuständigkeit | MDR-Gesetz Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen 1990; Plenarprotokolle Landtage 1990–1991 | Auftrag formal korrekt, aber keine konkrete Prüfung individueller Belastung der Bürger | Plenarprotokolle prüfen: Gab es Diskussionen zu Kosten, Belastung, Alternativen? |
| 2. Verwaltung & hoheitliche Befugnisse | MDR als Körperschaft des öffentlichen Rechts, Gebühreneinzug, Verwaltungsakte | MDR-Gesetz, Geschäftsordnung, Haushaltspläne | Hoheitliche Befugnis wurde abgeleitet, nicht aktiv diskutiert; §20 GG nur formal | Prüfen: Zustimmungsgesetze, Staatsvertrag; prüfen, ob Vollstreckung explizit legalisiert ist |
| 3. Erste Finanzierungsentscheidungen (1991–2010) | Haushaltsbewilligungen, Gebührenfestlegung | KEF-Berichte, Landtagsprotokolle | Auswahl der Finanzierungsart ohne Gegenprüfung alternativer Modelle | KEF-Berichte und Landtagsprotokolle sichten, ob Alternativen diskutiert wurden |
| 4. Zustimmungsgesetz / Staatsvertrag 2011 | Zustimmung des Landtags zum 8. MÄStV, Anlage Rundfunkbeitragsstaatsvertrag | Drucksachen 8/3467, 8/3778, Plenarprotokolle 2011 | Schwäche: Parlament konnte nur ein Modell prüfen, Erforderlichkeitsprüfung nicht durchgeführt | Prüfen: Ausschusssitzungen, Anhörungen; prüfen, ob Parlament Einwände / Alternativen vorgebracht hat |
| 5. Prüfung Verhältnismäßigkeit | Legitimer Zweck, Eignung, Erforderlichkeit, Angemessenheit | BVerfG NJW 2014, 1735 ff., §20 GG, KEF-Berichte | Erster Schwachpunkt: Eignung / Erforderlichkeit nur abstrakt, individuelle Belastung nicht geprüft, KEF berechnet nur Gesamtkosten | Prüfen: Haushaltsausgaben MDR vs. Gesamteinnahmen, Vergleich mit mildestem Mittel, Abwägung Vorteil/Nachteil Bürger |
| 6. Hoheitliche Tätigkeit / Vollstreckung | Zwangseinzug Beitrag, Vollstreckungsakte MDR | Staatsvertrag, Umsetzung in Landesgesetz, Zustimmungsgesetz | Schwäche: Bürger-individuelle Rechtfertigung nicht vorhanden, hoheitliche Rechte nur aus Staatsvertrag abgeleitet | Prüfen: Original-Staatsvertrag, Umsetzungsgesetz; prüfen, ob Vollstreckung §20 GG-konform legitimiert |
| 7. Offene Punkte / Verfahrenslücken | Ausschluss von Alternativen, mangelnde Debatte, fehlende individuelle Prüfung | Landtagsprotokolle, KEF-Berichte | Schwachpunkte: Parlament prüfte nur abstrakte Vorteile, keine Abwägung individueller Belastung, keine Alternativen | Bürger kann gezielt prüfen: Plenarprotokolle, Ausschussprotokolle, KEF-Berichte, Staatsvertrag, Umsetzungsgesetz; ggf. Akteneinsicht beantragen |