Es geht wohl weniger um den Verkauf von Kunden- und Bankdaten als um die Tatsache, dass man Vollstreckungen sehr viel leichter umsetzen kann, wenn man die Kontoverbindung "frei Haus" erhält. Das erspart nämlich die Ermittlung derselben.
Zudem trifft es natürlich zu, dass Überweisung und Einzug in der Abwicklung preiswerter ist als die Annahme von Bargeld. Würden die Banken diese Einzahlung nicht extra teuer machen, würden das u. U. mehr Betroffene nutzen. Die Idee einer kostenlosen Einzahlung scheitert vermutlich daran, dass die Banken auf der Zahlung ihrer Gebühren bestehen werden und man ihnen das wohl kaum untersagen kann.
M. E. geht es Herrn Häring nicht um die tatsächliche Nutzung der Barzahlungsoption. Vielmehr will er erreichen, dass die Verpflichtung gegenüber einer Quasibehörde mit Giralgeld zu zahlen, entfällt. Das ist mehr als eine Formalie und ein gutes Signal für den Erhalt von Bargeld. Wenn man diesen Fall nämlich hinnimmt, wird bald jede staatliche Institution auf unbarer Zahlung bestehen. Damit fiele aber eine Säule des Schutzes von Bargeld. Allzuviel wird heute schon unbar gezahlt, selbst bei Kleinstbeträgen zücken heute viele Leute ihre EC- oder Kreditkarte, teils schon das Smartphone. Ohne Bargeld würden nicht nur unsere Einkaufs- und Lebensgewohnheiten noch transparenter, - gegenüber den Banken und Behörden- wir würden auch noch stärker von den Banken abhängig und damit letzlich finanziell erpressbar.
In der Zwischenzeit hat der BGH übrigens eine Entscheidung aus den 1990er Jahren gekippt und erlaubt jetzt, dass alle Abhebungen vom eigenen Konto kostenpflichtig sein dürfen. Diese Verschlechterung für alle Verbraucher folgt übrigens einer EU-Richtlinie von 2009, nach der für jeden Zahlungsdienst ein Entgelt verlangt werden darf. Richtig großartig, wie sich die EU für die Bürger einsetzt. Und kürzlich wurde mir von meiner Bank erklärt, dass Bareinzahlungen auf das Konto eines ihrer anderen Kunden auf 1.000€ begrenzt sind. Ich benötigte für eine größere Zahlung einen Nachweis, der mit einer Überweisung nicht zu leisten ist.
M. Boettcher
Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.