Herr Gnisa ist lt. Wikipedia Mitglied der CDU und war Vorsitzender des CDU-Stadtverbands Horn-Bad Meinberg sowie Mitglied des Bundesparteigerichts der CDU.
https://de.wikipedia.org/wiki/Jens_GnisaZitat aus der Leseprobe
Recht kann nur mit einer unbestechlichen Justiz funktionieren.
Quelle:
https://www.j-k-fischer-verlag.de/media/products/9783451377297.pdfEinmal abgesehen davon, dass das Buch durch die Auswahl der Themen - Asyl, Terror, Scharia, Reichsbürger (siehe Inhaltsverzeichnis) auf mich eher in die populistische, politisch motivierte Ecke einzuordnen ist, frage ich mich so ganz allgemein, ob ein Richter seine privaten in dem Fall auch politischen Ansichten vor Beginn seiner täglichen Arbeit im Gericht abzulegen bereit ist und wirklich nur Recht und Gesetz zu seinem Maßstab macht.
Wie wir hier im Forum immer wieder erleben, wird das Recht gebrochen, nur um die ‚heilige Kuh ÖRR‘ vom Eis zu holen.
Warum thematisiert Herr Gnisa nicht die Steuerhinterziehungen, die dem Land massiven Schaden zufügen?! Einzig der Ankauf der Steuer CD‘s wird von ihm so nebenbei angeprangert.
Wir haben andere Probleme. Mehr und mehr verliert die Bevölkerung ihr Vertrauen in den Rechtsstaat. Sie fühlt sich ungerecht behandelt und spürt die Hilflosigkeit der Politik –
im Ausländerrecht, unter der Bedrohung des Terrors oder auch angesichts moderner digitaler Kriminalität, deren Urheber anonym und schwer zu fassen sind. Der innere und äußere
Schutz, das ist das Versprechen, das der demokratische Staat seinen Bürgern gibt, damit sie im Gegenzug loyale Bürger sind und Recht und Ordnung achten. Auf der Basis eines solchen
Vertrags ist auch unsere Demokratie entstanden. Ist sie jetzt in Gefahr?
Quelle:
https://www.j-k-fischer-verlag.de/media/products/9783451377297.pdfEs ist aber eben nicht nur gefühlte Ungerechtigkeit, es ist gewollte Ungerechtigkeit seitens des Staates/ der Politik, was den Zwangsrundfunkbeitrag betrifft.
Was fehlt?! Wie so oft zunächst einmal Selbstkritik.
Denn, wenn die Politik sich das Recht so zusammen biegt, wie sie es gerade braucht – das schreibt Herr Gnisa ja selbst in seinem Buch - warum machen die Richter dann nicht Gebrauch von ihren Möglichkeiten z.B. durch eine Richtervorlage etc. p.p. ?!
Dass dies möglich ist, hat Herr Sprißler ja bewiesen.
Warum unterstützt der deutsche Richterbund ihn nicht?!
Insofern erwarte ich von einem Richter wie diesem keine grundlegenden Verbesserungen innerhalb der Justiz, dass sie endlich wirklich ‚im Namen des Volkes‘ urteilt, zumal er ja auch davon spricht, dass Moral keinen Platz in Gerichtssälen hätte, nur weil sie veränderbar sei.
Recht bedeutet nicht automatisch Gerechtigkeit, sondern ist zunächst einmal ein Ordnungssystem, das einen Ausgleich anstrebt – zwischen verschiedenen Parteien und unterschiedlichen Rechtsgütern. Dieses System funktioniert aber nur, wenn Gerechtigkeit im Sinne der Justiz nicht mit Moral verwechselt wird. Moralische Argumente haben im Gerichtssaal keinen Platz.
Quelle:
https://www.j-k-fischer-verlag.de/media/products/9783451377297.pdfMoral Ausführliche Definition
Sitte; bezeichnet - im Unterschied zur Ethik als Theorie der Moral - die normativen Regeln, die das Handeln von Menschen faktisch bestimmen bzw. bestimmen sollten, wobei Menschen auf den Verstoß gegen diese Regeln mit Schuldgefühlen reagieren. Die mores umfassten traditionell das Spektrum von den Konventionen bis zu sanktionsbewehrten Rechtsregeln. Bei Kant erfolgt eine Verengung und Vertiefung des Begriffs Moral auf die Autonomie des Gewissens jedes einzelnen, das allerdings wegen des Anspruchs auf Allgemeingültigkeit seiner Maximen konzeptionell an die Gesellschaft, bei Kant an die Menschheit, gebunden bleibt. Seit Hegel wird daher zwischen Moral, „Moralität” im Sinn individueller Überzeugung, und „Sittlichkeit” im Sinn von durch Recht und Verfassung gestütztem, historisch-kulturell bedingtem Institutionensystem einer Gesellschaft unterschieden
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Quelle:
https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/moral-38236/version-261661Sicher spricht er einige interessante Aspekte an, doch so nach dem ersten Eindruck, den die Leseprobe vermittelt, geht es vorrangig darum, dass Recht zu verschärfen (und damit den Weg in die Diktatur zu ebnen) und sich selbst ein wenig mehr Entlohnung durch Selbstverwaltung – siehe ÖRR – dafür zu verschaffen.
Gut verpackte ‚Merkel-Kritik‘ aus den eigenen Reihen…
Schuld sind immer die anderen…
Nach allem wirkt es auf mich eher populistisch denn an wirklichen Reformen interessiert.
@ Adeline: Es ist sicher richtig, dass die Angst auch bei diesen Menschen sehr tief sitzt, es kann aber eben kein All-Heil-Argument gegen/für alles sein.
Die Antwort auf die Frage, warum die Richter wider besseres Wissen zum Zwangsbeitrag so entscheiden, wie sie entscheiden, ist relativ einfach, sie würden sich selbst damit zu sehr schaden (oder es ist eben die Angst davor), die Karriere ist dahin...
Gruß Petra
@mods: Wenn zu sehr OT einfach löschen. Danke.