Liebe Mitstreiter,
mit Entsetzen musste ich bei den Protokollen zur letzten Verhandlung vor dem Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe
Verhandlungen BVerfG 16./17.05.2018 > Berichte/ Protokollehttps://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,27411.0.htmlfeststellen, dass das
Dogma des "Vorteils, öffentlich-rechtlichen Rundfunk empfangen zu können"immer noch nicht vom Tisch ist.
Warum hält sich diese Begriffskonstruktion so hartnäckig in den Köpfen fest und warum wird sie nicht einmal gründlich angegriffen?Der Trick hinter einem Dogma, bzw. der Erfindung eines Dogmas besteht darin, dass es sich um eine theoretische, erfundene Gedankenkonstruktion handelt. Ein Glaubenssatz, dessen Gültigkeit als absolut betrachtet wird. Einmal geschickt in die Welt gesetzt wird es oftmals, ohne ihn gründlicher zu hinterfragen, von fast allen für bare Münze genommen. Es liegt leider in der Natur/Psychologie des Menschen, dass Dogmen gut und lange wirken, und deshalb sehr gerne verwendet werden. Die Religionen sind ein hervorragendes Bespiel.
Auch beim ÖRR hat sich irgendwann einmal ein kluger Kopf das ÖRR-Rundfunk-VORTEILS-dogma ausgedacht und ins Spiel gebracht. Und es funktioniert noch heute! Und solange es niemand widerlegt, glauben alle, einschließlich der Gerichte, dass es wahr ist. Wie im Märchen des Kaisers neue Kleider. Der Kaiser ist nackt, alles sehen und wissen es, aber dennoch wird steif und fest behauptet, dass die Kleidung des Kaiser ach so wunderbar schön anzusehen ist.
Selbstverständlich weis der ÖRR, dass es einen alleinigen Vorteil (ohne Nachteil als Gegenpol) gar nicht gibt, aber solange es wunderbar funktioniert, behält man diese Gedankenkonstruktion schön weiter bei und verwendet sie als (Pseudo-) Argument auch ohne mit der Wimper zu zucken. Und wenn die Gegner auch noch darauf reinfallen, um so besser!
Es gilt also das Dogma, dass alleine durch die bloße Existenz des ÖRR und dessen Bereitstellung der Gesellschaft und den Bürgern zwangsweise ein Vorteil entstehe, zu widerlegen. Los geht´s:
Wenn irgendwo ein Vorteil vohanden sein sollte, muss es zwangsläufig auch eine Situation/Zustand geben, wo ein Nachteil vorhanden ist, oder zumindest einen Bereich, wo sich Vorteil und Nachteil aufwiegen. Niemals in der Realität kann ein Vorteil als Zustand für sich alleine bestehen (in den Köpfen/der Psyche der Menschen allerdings schon).
Auf den ÖRR bezogen würde dies sonst bedeuten, dass auch bei einem monatlichen Rundfunkbeitrag von 100,00 € ein Vorteil bestehen würde. Ebenso bei 1000,00 € monatlich. Der Vorteil hört beim Rundfunkdogma nicht auf. Selbstverständlich käme niemand auf die Idee, bei 1000,00 € monatlichen Rundfunkbeitrag noch von einem Vorteil für die Gesellschaft alleine durch das bloße Bereitstellen des ÖRR zu sprechen! Damit ist aber dann auch klar, dass es einen alleinigen Vorteil durch die Bereitstellung von Programmen des ÖRR nicht gibt, nicht geben kann!
Das Dogma des Vorteils, öffentlichen rechtlichen Rundfunk in der heutigen Zeit empfangen zu können/zu "dürfen", lässt sich daher über die offensichtlichen Nachteile widerlegen. Diese sind hier im Forum allgemein bekannt, dennoch macht es Sinn, sie nochmals aufzuzählen, da das Bundesverfassungsgericht wohl einen der ganz offensichtlichen Nachteile, die Ungleichbehanldung als verfassungswidrig rügen wird. Am Dogma selbst und der Tatsache, dass es eine alleine bestehenden "Vorteil ÖRR-Rundfunkprogramme empfangen zu können", gar nicht gibt, wird dies nichst ändern.
Die Nachteile des ÖRR, die dem Dogma eines zwangsweisen Vorteils, ÖRR empfangen zu können/zu dürfen gegenüberstehen:
- zu hohe und im weiter steigende Pensionlasten auf Kosten der Bürger/Beitragszahler
- Zwangsanmeldungen und eine totale, regelmäßig wiederkehrende Erfassung der persönlichen Daten aller Bürger
- keine ausreichende und unabhängige Kontrolle über die verwendeten Beitragseinnahmen in Höhe von 8 Milliarden Euro jährlich
- keine Trennung von ÖRR und Politik, sondern eine intensive Verbandelung
- keine unabhänginge, neutrale und sachliche Berichterstattung
- kontinuierlich steigende Rundfunkbeiträge, ohne dass sich die Qualität des Programms in irgendeiner Form verbessern würde
....(es gibt noch viele weitere)..
Und wo soll darin der angebliche, alleinige Vorteil liegen?
Es gibt für den ÖRR in seiner jetzigen Form eine Fülle von gravierenden Nachteilen für die Bürger/Beitragszahler dieses Landes. Hier von einem Vorteil auszugehen, nur weil es den ÖRR gibt, und diesen dann als Begründung heranzuziehen, um den Bürger mit immer mehr Zwang immer tiefer in die Tasche zu greifen, ist eine bodenlose Dreistigkeit. Der ÖRR ist in der Realität aufgrund fehlender Staatsnähe nicht dass, was er nach Außen vorgibt.
LG Peli