Im Übrigen macht es keinen Unterschied, ob das von Politikern oder von den Bürgern selber beschlossen wird. Vermutlich wär das Konzept auch bei einem Volksentscheid mehrheitsfähig.
Ist das dein Ernst?
Die GEZ ist bei Umfragen auf eine Zustimmung von konstant 76% gekommen. Da haben sie sicher eine ziemlich suggestive Frage gestellt (Details veröffentlichen sie nicht), aber selbst die klare Frage
"Finden Sie es richtig, dass ab Januar jeder Haushalt einen Rundfunkbeitrag entrichten muss, unabhängig davon, ob ein Fernseher oder ein Radio vorhanden ist?" beantworten 37% mit ja und nur 60% mit nein. Nach der Einführung, wo es schon kritische Berichte gegeben hat, hat es ähnliche Umfragen gegeben, die eher noch knapper waren (find jetzt nur
die hier, wo man bedenken muss, dass das vermutlich ein Onlinepanel ist, wo Internetaffine stark überrepräsentiert sind).
Radikal gegen den öffentlichrechtlichen Rundfunk ist sicher nur eine relativ kleine Minderheit. Dem Rest kann man leicht klarmachen, dass sie selber umso mehr bezahlen müssen, je mehr garnichts zahlen. Entsprechend werden sie abstimmen. Das Einzige, wo ich eine Chance auf eine Mehrheit seh, ist ein deutlich abgespeckter öffentlichrechtlicher Rundfunk, der über eine an Steuern gekoppelte Abgabe (oder direkt aus Steuermitteln) finanziert wird.
Jedenfalls muss man auch bedenken, dass die Befürworter des öffentlichrechtlichen Rundfunks die weitaus stärkeren Mittel zur Meinungsbildung haben. Damit kriegen sie die Mehrheit, die zwar eigentlich nichts zahlen will, aber andererseits alles das, was teuer ist, möglichst werbefrei konsumieren. Anders wär es höchstens, wenn sich die Privaten dagegen engagieren würden. Aber die haben zumindest kein Interesse daran, mit einer Privatisierung schlagkräftigere Konkurrenz zu bekommen.