Man braucht nicht unbedingt eine gemeinsame währung um handel zu betreiben mit anderen staaten.
Mit asien und usa gehts ja auch und die haben keinen euro.Stimmt.
Vor der Einführung des physischen Euros gab es feste Wechselkurse und die hätten wir erstmal noch Jahrzehnte beibehalten sollen. Nicht so ganz. Wechselkurse sind im Allgemeinen nicht fest, sonst müsste es Fixkurse heißen.
Vielleicht meinst du die Fixierung von Schilling/DM und Lire/DM,
die es von ? bis zur Einführung des Euros gab.
Ansonsten sehe ich das ähnlich, etwas mehr Zeit hätte nicht geschadet.
Sicher, für die deutsche Exportwirtschaft ist der Euro ein direkter Vorteil für Exporte innerhalb der Währungszone.
Für den globalen Handel dient der Euro z.T. auch als Handelswährung.
Die Abrechnung von z.b. Rohöl/Treibstoff in USD macht den Europäern (Unternehmen+Privathaushalten),
aber auch China keinen Spass.
Was wäre, hätten wir immer noch die DM?
Hier gibt es nichts besseres, als den Blick in die Schweiz.
Dort hat man aktuell das Problem, dass der starke Franken (zum relativ schwachen Euro)
die Exporte der Schweiz in die Eurozone verteuert, wodurch die Exporte, aber auch der Tourismus leidet.
Dafür stieg diesseits der Grenze, genauer in Konstanz, der Absatz von Kosmetikartikeln, Katzenstreu
und anderen, nicht an ein Verfallsdatum gebundenen Produkten rapide an.
(Des einen Freud, des anderen Leid)
Wie man sieht, ist der Kurs seit einem Jahr konstant (und kommt jetzt langsam wieder in Bewegung).
Das war möglich, weil die schweizerische Nationalbank ohne Ende Euros gekauft hat (Größenordnung Bazooka),
um einen weiteren Anstieg des Franken (bzw. den relativ immer schwächer werdenden Euro) zu verhindern.
Und damit die Euros nicht weginflationieren, wurde ein nicht unerheblicher Anteil (die SNB nennt keine Zahlen)
in deutsche Staatsanleihen investiert. Sollte sich die Schulden (nicht Euro-)krise weiter verschärfen,
so hätten die Schweizer zwangsweise ein handfestes Problem an der Backe.
Interessante Allianz, gell?
Das sagt mir, es gibt keine Insel der Glückseligen, aber weiter im Text...
Vor der Euroeinführung z.B. hatte die deutsche Bundesbank ital. Lire gekauft,
um die DM gegenüber der Lire relativ abzuwerten, damit deutsche Produkte
nach Italien für die Italiener bezahlbar blieben,
was ja später in einem Fixkurs endete.
Diese Kontanz war nur mittels Lire-Ankäufen möglich.
Die gleiche Mechanik kam auch beim Schilling zum Einsatz.
Soweit die Fakten.
Jetzt die Mutmaßung, wir hätten immer noch die DM, die Nachbarn ihre Landeswährungen:
Die deutsche Exportwirtschaft brummt wie verrückt.
Wir sind Exportweltmeister, also noch vor China!
Zeitgleich fließt immer mehr Fluchtkapital (Spareinlagen) aus schwächeren Ländern
nach Deutschland (so wie jetzt in die Schweiz). Damit würde die DM so stark,
dass die Bundesbank nun von jedem Exportpartnerland Währung aufkaufen müsste,
damit der DM-Kurs zu allen anderen Währungen relativ abwerten kann,
damit deutsche Exporte im Ausland bezahlbar blieben.
Das dann die Bilanz der Bundesbank verheerend aussähe, liegt auf der Hand.
Habe damals schon gedacht das geht nicht gut und viele andere genauso.Somit ist klar, warum es in Deutschland keine Volksabstimmung gab.
Meine persönliche Einschätzung: lange hätten wir die DM nicht ausgehalten,
somit wäre die Einführung des Euro nur eine Frage der Zeit gewesen.
Damit aber eine Währung funktionieren kann, braucht es einen gemeinsamen Rahmen.
Deutschland und die anderen Mitgliedsländer MÜSSEN dafür Kompetenz nach Brüssel abgeben,
sonst wird es auf Dauer nicht funktionieren.
Und an der Stelle gehen (verständlicherweise) die Meinungen auseinander.
Soviel zur Währungstechnik.
Als Bürger muß man sich die Frage stellen, was hab ich davon?
Wie weit hängt mein Arbeitsplatz und Konsum an der Außenwirtschaft.
(Der Brötchenpreis hängt vom Weizenpreis ab, Weizen wird international gehandelt)
Bei dem vielzitierten deutschen Mittelstand sollte man nicht außer Acht lassen,
das ein nicht unerheblicher Teil dieser Mittelstandsfirmen Zulieferer für die
großen Exportfirmen sind.
Es könnten also mehr Arbeitsplätze vom deutschen Export abhängen, als man denkt.
Eine Zentralisierung macht mir in erster Linie Sorgen,
weil auch die Lobbyisten das gezielt nutzen werden, bzw. jetzt schon nutzen.
Laut meiner Kenntnis sitzen schon jetzt ca. 800 Lobbyisten in Brüssel, in Berlin ?
Eine gewaltige Zahl und der Grund für
- E10-Einführung,
- Glühlampenverbot,
- Intransparenz seitens der Nahrunsmittelindustrie bezüglich Inhaltssoffe,
- unsinnige Argarförderung bei Mega-Mastbetrieben
(weithin unbekannt: privates Schlachten des eigenen (ungequälten) Viehs mittlerweile verboten,
kenne das aus meiner Kindheit. Man, war das lecker)
- übertriebene Solarförderung bei
- gleichzeitigem Ausschluss von immer mehr Firmen aus der Energieumlange
- die Versicherungswirtschaft arbeitet derzeit emsig an einer Einführung der Versicherungspflicht bei E-Bikes
- öffentliche Großprojekte werden IMMER teuerer als geplant
- Strompreise steigen, obwohl die Börsenpreise in Dresden fallen
- Der Gesetzesentwurf der Grünen, dass der Auftraggeber den Immomakler zahlt,
wird seitens der Regierung unterdrückt. Das führt zu unhaltbaren Zuständen
bei Wohnungsvermietungen in Großstädten.
- und natürlich die GEZ2013!
was hab ich vergessen?
Die Konsequenz, das Leben für den Normalbürger wird immer teuerer.
Weiterhin gute Unterhaltung mit der Schuldenkrise.