Hallo Syna,
ich schieße mich dem zweiten Teil aus Deinem Beitrag an (die ÖRR sind keine "Säule der Demokratie") denn:
Die „Demokratie“ ist im antiken Griechenland entstanden, ganz ohne den ÖRR. Der Anlass für die ÖRR in Deutschland ist die Sorge um die Breitenwirkung, die Möglichkeit der Beeinflussung großer Bevölkerungsteile und wegen der Suggestivkraft des Rundfunks.
Die Begründung mit der "Demokratie" ist nur vorgeschoben, es geht schlicht um Machterhalt und die Möglichkeit öffentliche Meinungsbildung zu beeinflussen. Dazu nutzen "unsere" Politiker mit Vorliebe den ÖRR.
Prof. Dr. Jörn Kruse sage in seinen Gedanken zur "Reform der Demokratie" folgendes:
"Deutschland leide an einem Demokratiedefizit, das vor allem durch "viel zu wenig Bürgereinfluss" hervorgerufen werde. Mit der Abgabe der Stimme bei Wahlen sei ein übergroßer Delegationsumfang verbunden, der dazu führt, dass die Politiker (die Parlamentarier) mit ihrem Legitimationsmonopol ALLES entscheiden und diese ihre Macht gegen die Bürger mit allen Mitteln verteidigen."
Ich nehme an, dass Du dieses
"Denn letztlich kann Gödecke mit ihrem Wortgeklingel via "Bundesverfassungsgericht" und "demokratischer Grundauftrag" nicht gewinnen."
nicht umsonst geschrieben hast.
Bestes aktuelles Beispiel für das demokratische Verständnis liefert das Interview des jetzigen Bundespräsidenten, welches nur durch die zwei Vertreter von ARD und ZDF durchgeführt wurde. Viele interessante Fragen wurden nicht gestellt.
Die Privatsender Pro Sieben Sat.1, RTL, n-tv und N 24 reichten deswegen Protestnote beim Bundespräsidialamt ein, weil sie nicht berücksichtigt wurden. „Die Grundlagen des dualen Fernsehsystems verpflichten auch private Rundfunkstationen zu einer umfassenden politischen Berichterstattung. Diesem Informationsauftrag können wir durch Ihre heutige Entscheidung nicht gerecht werden“, heißt es in dem Schreiben.
Auch meine Anerkennung für Deine stets treffenden Formulierungen.
schöne Grüße
Viktor