Außerdem sei "Staatsfunk" ein Begriff aus dem Vokabular der AfD. Dieses Argument taucht in nahezu jedem Verteidigungstext auf, so als sei mit dem Verweis auf die AfD bereits klar, dass es sich von selbst verbiete, das Wort zu benutzen. Wenn die AfD demnächst vom "Pay Gap" spricht, ist wahrscheinlich auch "Pay Gap" tabu.
Okay, wer so argumentiert muss schon verzweifelt sein. Selbst wenn das Wort durch NSDAP etabliert worden wäre, so darf man es doch heute sehr wohl nutzen, wenn es zutreffend ist. Ich persönlich wüsste jedenfalls nicht, wie man staatsfern sein kann, wenn man auf Basis von staatlichen Verträgen existiert und dazu noch Politiker in den Aufsichtsräten hat.
Zwar bin ich nicht davon überzeugt, dass der ÖR vollständig vom Staat gesteuert wird, sehr wohl jedoch das man sich auf Grund staatlicher Verträge unangebracht an der Gesellschaft im Land vergeht, in dem man ihr Gebühren und Haftandrohungen anheftet, für Leistungen, die man nicht nur nicht nutzt, sondern gegen die man auch noch ist.
Der SPIEGEL habe vergessen, das Radioprogramm zu würdigen, das ganz dicht an der Lebenswirklichkeit der Menschen in der Region sei.
Das Radioprogramm bei dem einem Gewinnspiele und Werbung als Grundversorgung untergejubelt wird, oder was genau mag man da bei den ÖR gemeint haben?
Außerdem stimme es nicht, dass sich jüngere Zuschauer abwenden würden: Das Video-Angebot "funk" habe allein auf YouTube schon vier Millionen Abonnenten. Ich habe mir das nicht ausgedacht, das steht wirklich so in der Stellungnahme der ARD-Vorsitzenden.
Ach ja, der Meinungsmacher für unter 30-jährige, der inhaltlich/qualitativ sogar unter RT Deutsch rangiert. Das ist ungefähr so als ob sich RTL damit rühmt, mit scriptet Real-Life-Sendungen 4 Millionen Menschen im Nachmittagsprogramm zu erreichen.
Nur zur Erinnerung: Um auch den letzten Schwarzseher auszuräuchern, wurde den Sendern bei der Umstellung auf die Haushaltsgebühr Zugang zu Daten der Melderegister gewährt, ein Verstoß gegen den Datenschutz, der in der Form nicht einmal bei der Verfolgung schwerer Straftaten mal eben so möglich ist.
Fragt sich manch einer hier auch, ob der ÖR eigentlich illegal erworbene Daten an Leistungsberechnungen knüpfen darf? Ist das also so wie mit den Steuer-CDs, die der Staat sich mal aus der Schweiz einkauft um Steuersündern auf die Schliche zu kommen? Die Verhältnismäßigkeit steht da natürlich im Vordergrund. Darf man selbst illigales tun um illegales zu bestrafen? Wird die Polizei dann nicht auch früher oder später zu einem Batman-Regiment?