Ich möchte keineswegs nur meckern und konsequent auf kontra setzen. Ich würde auch gerne den Behörden/Politikern einen sehr einfachen Weg aufzeigen, wie man Datenschutz
für und nicht
gegen Bürger praktizieren könnte. Meine Befürchtung ist jedoch allerdings, das diese Lösungen schon längst intern besprochen wurden und obwohl technisch sehr einfach umzusetzen, sich gegen eine Lösung entschieden wurde, die individuelle Äußerungen des Bürgers zur
jeder Datenweitergabe
automatisiert ermöglichen würde.
Für alle Querleser, worum geht es eigentlich? Hier der Grund des Diskussionsbeitrages:
PDF Formular zum Widerspruch der Datenweitergabe und Auskunftsersuchen an das EMA vom 31. Oktober 2015Wie also das Problem möglichst einfach lösen, so das jeder Bürger darüber entscheiden kann, wer alles wofür Zugriff auf seine Daten erhält. Es ist ein simples Verfahren, jeder kennt es schon. Es ist bei weitem nicht perfekt, sondern eben simple, hat seine Schwachstellen, doch ist es allemal besser als keine Vorkehrung und der planmäßige/planlose Datenausverkauf des Bürgers.
Banken haben TAN-Listen, worüber einzelne Transaktionen im Geldverkehr von Bürgern autorisiert werden können. Das gleiche Konzept würde die unterste Stufe der
Mündigkeit eines Bürgers sicherstellen. Jeder Bürger erhält vom EMA eine zufallsgenerierte Liste an, ich nenne sie mal Datenschutz-Token. Diese Datenschutz-Token könnten z.B. Buchstaben/Zahlen-Kombinationen einer festen Länge darstellen (keine 4-stellige PIN!!!). Außerdem sind es Token die einmalig gültig sind (OTP-Konzept). Eine Mehrfachbenutzung eines Token ist nicht möglich. So kann ein Bürger auf dem Auskunftsformular eines Dienstleisters, der an die Daten des Bürgers beim EMA will, ein Datenschutz-Token in ein vorgesehenes Feld (copy&paste) eintragen. Der Dienstleister kann sich an das EMA des Bürgers (nicht Deutschlandweit!!!) wenden und insofern der Token als gültig identifiziert wurde werden zwei Dinge im EMA automatisiert vorgenommen. Erstens der Token wird als ungültig markiert (gelöscht) und zweitens, der
registrierte Dienstleister erhält Zugriff auf die Daten des Bürgers.
Möchte der gleiche Dienstleister morgen noch einmal Zugriff auf die Daten des Bürgers beim EMA erlangen, ist es mit dem alten Token nicht mehr möglich, da entwertet/verfallen/gelöscht.
Das ist ein sehr simples Verfahren und hat Design-bedingte Nachteile. Jedoch wäre es schon einmal ein minimaler Schutz und würde opt-in, Weitergabe nur
nach eindeutiger Zustimmung des Bürgers, ermöglichen.
Gerne kann der Staat auch ein, ich nenne es einmal einen Super-Token für verantwortungslose Bürger "Ich habe nichts zu verbergen." ausgeben, wo jedoch der Bürger erst beim EMA dieses Token einlösen müsste und sich damit bereit erklärt einverstanden zu sein, das man mit seinen Daten verantwortungslos umgehen darf.
Mir fallen viele Konzepte ein um Design-bedingte Mängel zu beheben. Auch um z.B. sicherzustellen das jeder Datenschutz-Token nicht auf den ganzen Datensatz des Bürgers Zugriff erlaubt. Oder wie man einen registrierten Dienstleister erlaubt, regelmäßig auf den Datensatz des Bürgers zuzugreifen. Doch das ist Zukunftsmusik und scheinbar hat kein Politiker Interesse oder schlicht die Eier, sich der Lobby von Datenverwertern zu stellen.