@Bürger: Du schreibst, dass durch die "Befreiten" ein "Beitragsausfall" entsteht, und leitest daraus Folgerungen ab zum Ausgleich dieser Summe bzw. der Beitragshöhe, würde diese Differenz aus anderer Quelle fließen. Der angebliche Ausfall wird aber vom BS konstruiert und existiert so gar nicht. Die Rundfunkanstalten kalkulieren ihre Ausgabewünsche, legen eine Schippe drauf, damit die KEF etwas zum streichen hat und nutzen die Kalkulation und die Streichungen um der Politik eine Anpassung/Erhöhung des sogn. Rundfunkbeitrags nahezulegen. In dem Zahlen(blend)werk ist der angebliche Ausfall nun aber bereits einkalkuliert. Bzw. es wird etwas als Ausfall bezeichnet, weil die tatsächlichen Einnahmen unter den Erwartungen liegen. Sie sind aber weit davon entfernt zu wenig zu sein, wurde uns doch 2012/13 vorgelogen, die Systemänderung wäre aufkommensneutral.
Tatsache ist, dass die angeblichen Einnahmeausfälle sich in den Jahren 2013-2016 auf fast 2 Milliarden Euro Überschuss summierten, und das trotz einer Beitragssenkung in 2015, von dem die ÖR einen Teil verheizen durften. Während der Rest von gut 1,5 Milliarden Euro auf der hohen Kante liegt, Geld, das den den Rundfunk finanzierenden Bürgern gehört, das sie aber nicht bekommen sollen. Das ist der Grund, weshalb die ÖR-Sender und ihre Handlanger die Armut der ÖRR herbeireden wollen. Und bei der Interpretation will ich nicht mitmachen. Ich halte es auch für gefährlich, wenn man "mathematische" Überlegungen anstellt, was man den Zwangszahlern weniger hätte abnehmen können, wenn ... Wer garantiert mir, dass solche Gedankengänge nicht irgendwann von Vertretern des ÖR aus dem Zusammenhang gerissen werden, um mit dem Finger auf die Teilnehmer dieser Site zeigen zu können?
Als ich Ende 2012 vorrechnete, dass der Befreiungsanteil 15-20% betragen müsste, wenn angesichts der Einnahmequellen die Reform tatsächlich aufkommensneutral sein sollte und man folglich eher von 1 Milliarde zusätzlicher Einnahmen im Jahr ausgehen könnte, musste ich mich vielfach als ÖR-Rundfunk-Gegner anfeinden lassen. Das Ziel der Reform, das kann man den Studien und Äußerungen der Sender und Berichten der KEF entnehmen, war die Erhöhung der Zahlungspflichtigen, was aber zusammen mit dem Wegfall der einen Rundfunkgebühr unvermeidlich einen Anstieg der Einnahmen nach sich zieht. Dies Ziel wurde erreicht, und jetzt wird weiter gejammert, bis auch der letzte Cent in den Etats des ÖR-Rundfunk verschwindet.
Der ÖRR in Deutschland hat kein Einnahmeproblem, außer das die Finanzierung verfassungswidrig ist, sondern ein Ausgabeproblem. Nur wenn man die 8+ Milliarden als sakrosankt ansieht, müsste ggf. einer allein diese Summe stemmen. Um dein Bild auf die Spitze zu treiben: wir sterben ja angeblich aus. Warum sollte dann der letzte Mensch sich ein so teures Rundfunksystem leisten, wenn er der einzige Konsument selbst produzierter Sendungen wäre?
M. Boettcher
Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.