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Autor Thema: Der Auftrag als Schlüssel für die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks  (Gelesen 2092 mal)

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medienpolitik.net        22.10.2018

Einen neuen Auftrag braucht das Land:
Der Auftrag als Schlüssel für die Zukunft des öffentlich-rechtlichen Rundfunks

Von Thomas Kralinski, SPD, Chef der Staatskanzlei Brandenburgs und Dirk Schrödter, CDU, Chef der Staatskanzlei Schleswig-Holsteins
Zitat
In seiner Anfangszeit prägte der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit seinen Inhalten unseren Wortschatz. Als Anfang der 60er Jahre „Das Halstuch“ im Programm des WDR lief, war das Interesse hieran so groß, dass die Straßen wortwörtlich „leer gefegt“ waren. Der „Straßenfeger“ war geboren. Das Verlangen nach diesem Fernsehspiel soll so groß gewesen sein, dass die Abgeordneten des Kieler Landtages ihre Reden abkürzten, um sich rechtzeitig vor der „Mattscheibe“ einzufinden. Der öffentlich-rechtliche Rundfunk, noch ohne private Konkurrenz, schaffte es die gesamte Gesellschaft in seinen Bann zu ziehen und ermöglichte ein gemeinsames Gesprächsthema von der Vorstandsetage bis zur Fertigungshalle.

Konvergente Medienwelt
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1. Die Mediennutzung der Menschen hat sich stark gewandelt. Insbesondere die Jüngeren nutzen heute Medienangebote auf vielfältigste Art und Weise. Mittels linearer Programme sind daher längst nicht mehr alle Beitragszahler zu erreichen.
2. Die Innovationszyklen in der Medienwelt werden auch weiterhin mit rasanter Geschwindigkeit voranschreiten. Dabei werden sich die Grenzen zwischen den einzelnen Mediengattungen immer weiter verwischen bis sie in nicht mehr allzu ferner Zukunft gänzlich verschwinden werden. Damit die öffentlich-rechtlichen Medien mit diesem Tempo mithalten können, müssen sie flexibler werden – und ihre eigene Marke entwickeln.
3. Die Akzeptanz der Bürger für die öffentlich-rechtlichen Medien muss nicht nur gesichert werden, sondern auch weiter steigen. Den Menschen muss der Mehrwert ihrer öffentlich-rechtlichen Medien verdeutlicht werden. Auch dies ist von entscheidender Bedeutung für die Akzeptanz.
4. Zudem darf die Beitragshöhe nicht außer Acht gelassen werden. Das Medienbudget der Menschen ist nicht grenzenlos. Sowohl Private als auch öffentlich-rechtliche Medienanbieter sollen hieran partizipieren können und die Beitragszahler sollen das gute Gefühl haben, dass ihr Geld sinnvoll investiert ist und sie nicht über Gebühr zahlen.

Stärkung der öffentlich-rechtlichen Medien ist das Ziel
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Stärken stärken: Ein klarerer Auftrag
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Mehr Innovation: Flexibilisierung des Auftrages
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Mehr Verantwortung für die Gremien
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Effizienzsteigerung und Budgetierung
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Beitragsstabilität
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Gemeinsames Dach
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Fazit
Unser Ziel ist es, dass öffentlich-rechtliche Medien in den kommenden Jahren angesichts der sich rasant verändernden Medienwelt relevant und akzeptiert bleiben – und zwar über alle Altersgruppen und sozialen Schichten hinweg. Dazu brauchen sie Innovationskraft, die nötigen Freiheiten und die erforderlichen Finanzmittel um neue Wege gehen zu können. Wir sind sicher, dass den öffentlich-rechtlichen Medien so ein goldenes Zeitalter bevorstehen wird. Denn sie sind heute wichtiger denn je.
Weiterlesen auf :
http://www.medienpolitik.net/2018/10/medienpolitik/



Siehe auch :
Medienpolitiker fordern weniger Info-Kanäle bei ARD und ZDF sowie geringere ...
https://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=29033.0

Medienstaatsvertrag: Mehr als 1000 Vorschläge für neues Rundfunkrecht
https://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=29051.0

Medientage München: Rundfunkbeitrag an Inflationsrate koppeln
https://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=29105.0

Keine 17,50 Euro für ein Arte-Programm
https://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=29100.0


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 26. Oktober 2018, 18:28 von Bürger«

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Nachtigall, ick hör dir trapsen.

Beziehe mich auf den Verlinkten Artikel, da heißt es:
Unterhaltung, damit Nutzer danach
Zitat
hängen bleiben
ist keine Begründung mehr, da bei Abrufdiensten nicht überzeugend.

Zitat
Entscheidend sollten vielmehr die Inhalte der öffentlich-rechtlichen Medien sein
- nicht mehr die Quoten.

Diese Feststellungen, nach einer Erinnerung an die frühen 60er, als es noch
Zitat
Straßenfeger
gab.

Man hat erkannt, dass diese Zeiten vorbei sind. Die genannten Aspekte sollen nicht mehr für die Legitimation des Rundfunks relevant sein. Unterhaltung und Sport zu begrenzen, oder gar abzuschaffen, ist keine Option.

Hier wird es interessant:
Zitat
Dies dürften wir auch gar nicht, denn der verfassungsrechtlich garantierte Grundversorgungsauftrag beinhaltet auch sie und beschränkt den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht auf ein Nischendasein für Inhalte, die am freien Markt ansonsten keine Chance haben.


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 26. Oktober 2018, 18:26 von Bürger«
Chef eines Möbel- und Dekorationsgeschäfts

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infosat.de        26.10.2018

Medientage München:
Der öffentlich-rechtliche Auftrag - noch funktionsgerecht, schon zeitgemäß?

Unter dem Motto „Verlässlichkeit im Wandel – Der Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in einer digitalisierten Welt“ ging es bei den Medientagen München 2018 in einer Podiumsdiskussion der ARD-Gremienvorsitzendenkonferenz (GVK), um den gesellschaftlichen Mehrwert des öffentlich-rechtlichen Rundfunks in einem veränderten digitalen Medienumfeld.
Die Podiumsdiskussion wurde aufgezeichnet und wird am 30. Oktober 2018, 21.00 Uhr, in der Reihe „alpha-podium“ im TV auf dem Fernsehkanal „ARD-alpha“ ausgestrahlt.

Zitat
Die heutige Netzwerköffentlichkeit schaffe völlig neue Bedingungen und Möglichkeiten der Kommunikation und fordere den öffentlich-rechtlichen Rundfunk heraus, seine Rolle als Moderator und Platt­form des öffentlichen Diskurses verstärkt zu nutzen und auf Bürgerpartizipation zu setzen. „Das erwarten die Menschen auch von uns“, ergänzte die Vorsitzende des rbb-Rundfunkrats Friederike von Kirchbach. „Dazu wünsche ich mir einen offensiv-zuhörenden Diskurs mit Mut zur Selbstkritik bei den öffentlich-rechtlichen Rundfunk­anstalten und den Gremien.“
Zitat
Die Teilnehmer diskutierten auch über den Auftrag des öffentlich-rechtlichen Rundfunks. Ein gesetzlich vorgeschriebener Fokus auf Information, Bildung und Kultur auf Kosten von Unterhaltung und Sport werde der Funktion in einer digitalen Welt nicht gerecht – daran ließen die Diskutanten keinen Zweifel. Dies habe auch das Bundesverfassungsgericht in seinem Urteil vom 18.7.18 bestärkt, so die ARD-Generalsekretärin Dr. Susanne Pfab. „Wenn wir über den Auftrag sprechen, müssen wir stärker vom Ziel und Impact unseres freien gemeinsamen Rundfunks für die Gesellschaft her denken: Teilhabe herstellen, Meinungsbildung fördern, Vielfalt sichern, Orientierung bieten.“ Eine trennscharfe Abgrenzung von Unterhaltung sei in der Praxis schlicht nicht möglich, so Dr. Christoph Palmer, Geschäftsführer der Allianz Deutscher Produzenten. Friederike von Kirchbach stellte fest, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk alle Menschen erreichen müsse. Jeder suche sich im Programm seinen eigenen Zugang – auch Unterhaltung diene der Vermitt­lung von Kultur, Bildung und Information.
Weiterlesen auf :
https://www.infosat.de/entertainment/medientage-m-nchen-der-ffentlich-rechtliche-auftrag-noch-funktionsgerecht-schon



Siehe auch :
Länder wollen bis Jahresende eine gemeinsame Position zu Auftrag & Struktur
https://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=29130.0

ZDF-Fernsehrat Dobusch: "Alle sollten Material von ARD & ZDF verbreiten dürfen"
https://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=29139.0

ARD-Generalsekretärin Dr. S. Pfab: Gründe für öffentlich-rechtliche Unterhaltung
https://gez-boykott.de/Forum/index.php?topic=29083.0


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  • Ersatzmaßstab Wohnung: das BVerfG erklärt die Welt
Der Artikel von Thomas Kralinski (SPD) und Dirk Schrödter (CDU) offenbart diverse Schwächen der Argumentation. Da wäre zunächst das Argument, dass zwei Drittel der Bürger den ÖR-Rundfunk für glaubwürdig halten und die Informationsqualität als gut bis sehr gut einstufen. Die beiden Politiker halten das nicht nur für hoch, obwohl sie vorher beschreiben, dass immer weniger Menschen sich von öffentlich-rechtlichen Sendungen in den Bann ziehen lassen.  Darüber hinaus glauben sie offenbar mit diesem Anteil der Bürger Zahlungen durch alle legitimieren zu können, obwohl erkennbar Millionen Menschen die Sender weder für glaubwürdig noch deren Programm für gut halten. Schuld am Niedergang soll nun das rechtliche "Korsett" des ÖR-Rundfunks und dessen Fixierung auf das lineare Angebot sein. Das ist putzig, beklagen doch nicht wenige Gruppen, dass der ÖR-Rundfunk sich weitgehend unkontrolliert in Bereiche ausdehnt, für die die rechtlichen Grundlagen fehlen und dass er privaten Anbietern mit seiner gesicherten Finanzierung massiv Konkurrenz macht. Hier will man offenbar diese Aktivitäten der Sender stärken, ggf. klassischen Rubdfunk einschränken. Es kann wohl bezweifelt werden, dass man mit einer Ausweitung solcher Aktivitäten auf viel Beifall bei der Konkurrenz stösst.

Die beiden Politiker unterstellen zudem einen breiten Konsens hinsichtlich der "gesellschaftlichen Aufgabe" des ÖRR, er steht ihren Aussagen nach "außer Frage". Dass dies so ist, darf wohl getrost bezweifelt werden, wenn immerhin jeder Dritte die Sender nicht für glaubwürdig hält. Vor allem die Macher in den ÖR-Sendern und die Politiker, in deren Auftrag und zu deren Nutzen die Sender agieren, sind es, die eine gesellschaftliche Relevanz der ÖR-Anstalten behaupten, während das Publikum, für das man das Programm angeblich erstellt, längst mit den Füssen abstimmt. Der typische Nutzer des ÖR-Fernsehens, z. B. des ZDF, ist inzwischen locker über 60 Jahre alt.

Obwohl angesichts der präsentierten Zahlen eigentlich alles gut laufen müsste für den ÖR-Rundfunk, betrachten die Politiker den derzeitigen Rundfunk als problembeladen. Daraus und aus den Veränderungen der Medienwelt und des Nutzerverhalten folgern sie nicht etwa, dass der ÖR-Rundfunk sich womöglich überlebt hat, solches auch nur zu denken kommt ihnen nicht in den Sinn, sondern dass er sogar noch gestärkt werden muss. Wie das mit der attestierten Glaubwürdigkeit, der behaupteten Qualität und der Stärke zusammen passt, erklären sie leider nicht. Sie offenbaren stattdessen, dass der von allen finanzierte Rundfunk künftig seine Angebote nicht mehr für alle machen muss, dafür aber "seine Stärken stärken muss". Nun ist der Rundfunk doch schwach, Qualität und Akzeptanz zum Trotz? Worin bestehen denn die Stärken des ÖR-Rundfunks und was bietet er, das andernorts nicht erhältlich ist?

Über weite Strecken lesen sich die Folgerungen und Forderungen der Autoren so, als hätten die Intendanten der Sender und die Politiker diese in gemeinsamen Sitzungen erarbeitet; vermutlich ist das auch so. Immerhin scheint man in der Politik zum Teil erkannt zu haben, dass der "Beitrag" nur gegen erheblichen Widerstand weiter zu steigern ist, womit sich womöglich ein Dissenz zu den Forderungen des ARD-Vorsitzenden abzeichnet. So werden die Sportsendungen und die Fixierung auf Fussball kritisiert, weil insbesondere für den Profifussball schier unvorstellbare Summen gezahlt werden und die ÖR-Sender an der Spirale der Preissteigerungen erheblichen Anteil haben. Warum man aber dem Wunsch der Sender nach Beschränkung der KEF nachgeben muss, bleibt im Dunkeln. Das BVerfG hat gerade der KEF einen hohen Stellenwert bezüglich der staatlichen Unabhängigkeit des ÖRR beigemessen. Während man sich an anderer Stelle gern auf Vorgaben des BVerfG beruft, scheint es bei der Finanzierung nur dann darauf anzukommen, wenn man den Bürgern die Taschen leeren will.

M. Boettcher


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  • IP logged  »Letzte Änderung: 28. Oktober 2018, 14:22 von Bürger«
Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.

 
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