Hallo zusammen,
lese schon seit Beginn der Zwangsabgabe mit...
Ich kenne da Miss X, die hatte während ihrer Ausbildung Erfahrung mit dem Beitragsservice gemacht. Damals meldete sie sich aus Unwissenheit an, ließ dann alles überprüen, da sie durch ihr geringes Ausbildungsgehalt ausging, davon befreit zu sein. Pustekuchen, der Beitragsservice schmetterte den Antrag ab. Die Azubis kann man ja auch melken. Man bezieht ja kein Bafög oder ALG II...
Wie der Zufall so wollte, ergab sich 2010 die Möglichkeit sich dem System zu entledigen. Abgemeldet wegen Auslandsaufenthalt. Seitdem hatte Miss X nichts mehr vom "Service" gehört. Bis 2013. Da wollte der "Service" eine Auskunft wer denn jetzt in der Wohnung wohnt. Ignoriert. Inzwischen ist Miss X bei Brief 4 angelangt (zwei oder drei Briefe sind im Bermudadreieck der Wohnung verschwunden) und wartet gerade auf die Zwangsanmeldung. Die dürfte wohl bald eintrudeln, da 4 Wochen bereits rum sind. Gesetzlich sei Miss X zur Auskunft verpflichtet. Diese Ansicht vertritt Miss X allerdings ganz und gar nicht.
Miss X freut sich inzwischen schon richtig auf den Gebührenbescheid, denn Miss X wird klagen. Immerhin ist Miss X Studentin, die arbeiten gehen muss, um ihr Studium zu finanzieren, kein Bafög kassiert und es nicht einsieht, das hart erarbeitete Geld den geldgeilen Medienkonzernen in den Rachen zu werfen. Wenn die Geld brauchen, sollen sie halt mehr Werbung schalten. Bei den privaten Sendern klappts doch auch..
Die Auffassung des Stuttgarters Verfassungsgerichts, das die "geringe" Gebühr zu vertreten sei bis höhere Gerichte entschieden haben, hat Miss X eben auch nicht. Da dieser "geringe Betrag" schon fast die Hälfte eines Monatseinkaufs an Lebensmitteln bei Miss X ausmacht.
Herrlich, das so Personen wie Miss X, die sich ihr Studium mit einem Teilzeitjob finanzieren oder generell nur von einem Teilzeitjob leben ohne weitere Sozialhilfe in Anspruch zu nehmen, nicht befreit werden.
Ich kenne da auch Miss Y, die sich auf das erste Schreiben gemeldet hat. Das zweite (anscheinend die erste Rechnung) ging von der Post zurück mit dem Vermerk nicht zu ermitteln (Miss Y wohnt in der Einliegerwohnung der Eltern und hat keinen beschrifteten Briefkasten; da kannte sich jemand von der Post anscheinend nicht aus) und der dritte Brief, war direkt die Zahlungsaufforderung über 6 Monate. Auf telefonische Nachfrage beim Beitragsservice das nie ein Schreiben vorher ankam und warum direkt so eine horende Summe verlangt würde war die Antwort "Die Post hat den Brief zurückgeschickt mit dem Vermerk Empfänger nicht zu ermitteln und das war die erste Rechnung." Daraufhin sagte Miss Y der erste Brief sei ja angekommen, danach sei nichts gekommen und sie hätte erst den 3. Brief erhalten. Der nette Beitragsservice meinte, Miss Y solle doch mal rausfinden, wer von der Post die Briefe zurückgehen lässt und sich noch mal melden um Namen zu nennen.
Das hat Miss Y nicht getan.
Eines wollte ich noch mal generell auch beisteuern. Die Briefe sind zwar Infopost, ABER das sind Premiumbriefe. Heißt: Bei Infobriefen weiß der Absender nicht, ob diese zugestellt wurden oder im Nirvana der Post untergangen sind. Premium-Infopost heißt, der Absender weiß sehr wohl, ob sein Briefchen zugestellt wurde oder nicht. Sogar netterweise an welchem Tag die Teile durch die Maschinen gelaufen sind bei der Post.
Erkennt man auch super am Matrixcode, der sich neben dem P befindet. Die Dinger gehen sogar bei Unzustellbarkeit zurück an den Absender mit dem Vermerk, was denn beim Empfänger los ist.. ob nicht zu ermitteln, unbekannt verzogen, tot, Annahme verweigert oder sonstiges. Immerhin zahlt für diesen besonderen Service der Deutschen Post der Beitragsservice ein wenig mehr, als nur das gewöhnliche Infopost Entgelt. Damit man auch schön unterrichetet wird, was aus seiner Post geschieht. Woher das Geld für diesen Luxus kommt, kann sich ja jeder selbst ausdenken. Wundert mich ja, das eine Beitragssenkung angestrebt wird.
Eine andere Sache, die mich ebenfalls wundert ist, warum wird das Thema in den Medien (nicht nur Fernsehen, auch Zeitungen) so totgeschwiegen? Sonderlich viel findet man nicht... oder ich suche mit den falschen Schlagwörtern.
Ob sich dafür auch mal ein Herr Posch von RTL öffentlich einsetzen würde? Das wär ja mal was...
Haltet durch, gemeinsam sind wir stark :-)
Und es tut unwahrscheinlich gut zu wissen, dass es noch andere Mitstreiter gibt :-)