Das Filmen ist sicher eine gute Idee.
Man richtet die Wohnung wie ein kleines Filmstudio ein, die Kamera auf einem Stativ, am besten mit Weitwinkel, so dass eindringende Kakerlaken und GEZ Beauftragte nicht unter Bettritzen verschwinden oder sich verstecken können.
Mit der "Ich bin einverstanden gefilmt zu werden-Erklärung" am Türrahmen ist man auch auf der sicheren Seite. Trotzdem doch irgendwie nervig, dass man überhaupt so viel als Einzelner machen muss, nur um seine Ruhe zu haben. Findest Du nicht?
Schliesslich wird Deine Zeit und Deine Energie damit gestohlen. Und Dein Geld! Auch beim Klagen schreiben und versenden und dem Sich Aussetzen der emotionalen Spannung...wie werden die nun reagieren...? stiehlt man sich doch immer nur Kraft.
Ich würde nämlich auch beim Abfilmen der Kakerlaken -wie schon so oft im digitalen Internet- rufen, "da schaut her, wie die mich behandeln. Ist das nicht eine Unverschämtheit?"
Klar geben die mir dann alle Recht. Denn es IST ja auch eine Unverschämtheit.
Aber irgendwie ist unser Ansatz immer der eines Opfers. Wir suchen Schutz hinter der Kamera oder in virtuellen Gruppen. Selbst der kämpferische Kläger sagt ja indirekt 'ich bin ein Opfer', oder?
So als ob ich einen Dieb filme und erleichtert bin, weil ich ihn gefilmt habe, wie er mit meinem geklauten Einkommen davonrennt. Ich bezeichne mich doch damit irgendwie immer als Opfer.
Trotzdem ist es sehr gut, wenn viele einen anderen Ansatz verfolgen. Mein Ansatz könnte ja auch ein vollkommener Misserfolg sein. Man muss es ausprobieren...
Ich würde denen jedenfalls am liebsten einmal in der Menge sagen: "Wir sind stark. Wir sind viele. Wir haben genug! Und wir sind hier und heute zu Hilfe gekommen, um Unrecht zu verhindern, welches die Politiker nicht verhindern konnten. Haut ab! Seht ihr nicht wie viele wir sind?"
Wir zeigen so Solidarität. Diesselbe Solidarität wie bei Flutopfern, nur anders. Meine Hoffnung ist dass es anders als bei den anti GEZ Demonstrationen laufen könnte. Also dass die Leute nicht nur auf die Strasse gehen, um zu sagen: Wir demonstrieren gegen die
generelle neue GEZ Steuer. Sondern sie sind
aktiv an einem
Einzelfall beteiligt, den von der GEZ beauftragten Gerichtsvollzieher zu hindern, in eine Wohnung einzudringen und Geld von einem "
Opfer" zu fordern. Der neue Ansatz ginge eher in die Richtung
aktiver sozialer Flashmop mit einem konkreten fassbaren und ehrbaren Ziel, Unrecht zu vermeiden und ein Opfer zu retten.
Das Ziel ist ja, dass die Kakerlaken nicht mehr kommen. Dann ist das ein
greifbarer messbarer Erfolg und darauf kann man stolz sein und hoffentlich machen das dann andere auch. Auf Demos hat man so ein Erfolgserlebnis ja nicht.
Dennoch waren da einfach viel zu wenig Leute auf den Demos. Das war schon enttäuschend. Aber vielleicht mögen einige Leute diesen aktiven Ansatz. Meine Hoffnung ist dass sich bei dieser aktiveren Methode mehrere Menschen mobilisieren liessen.
Die ersten Vollzugsbescheide müßten ja bald eingehen, oder? Kann gez-boykott so was nicht als Probe aufs Exempel starten? Ich fände das toll.
Ich würde lieber zu so einem Event gehen als zur Hochzeit eines Freundes. Und das liegt jetzt nicht an der Qualität meiner Freunde, sondern weil ich damit das Gefühl hätte, etwas Gutes zu tun.