Da ich diesen Thread ins Leben gerufen habe, ganz klar, das ist natürlich nicht einfach, da die Bedingungen für die Freien Mitarbeiter beim ÖRR ja nicht hervorragend zu sein scheinen, um es vorsichtig auszudrücken.
Wichtig dennoch, darauf aufmerksam zu machen, dass 215 Euro im Jahr, für Rentner, Studenten, kinderreiche Familien und Geringverdiener ohne Fernsehen viel Geld sind und so etwas in einem demokratischen Rechtsstaat, in dem Informationsfreiheit ein Grundrecht ist, nicht passieren dürfte. Ich meine, soll ich jetzt mein Zeitungsabo kündigen, nur weil Unterhaltungsfernsehen seit dem 1. Januar als lebensnotwendig für unsere Demokratie gilt?
Insbesondere denke ich, man sollte diese Petition nicht unterstützen, da in Deutschland niemand gezwungen wird, für den öffentlichen Rundfunk zu arbeiten. Wenn jemand ernsthaft journalistisch arbeiten möchte, dann bitte in der freien Presse. Eine auf Zwang basierende Subventionierung der Selbstverwirklichungspläne zweitklassiger Journalistikabsolventen, kann ich nicht gutheißen. Ich muss doch mein Geld auch selbst verdienen.
Sehr gut finde ich die Anmerkung von Rochus: wäre die gleiche Petition von Mitarbeitern einer kirchlichen Organisation wie z. Bsp. der Caritas ins Leben gerufen worden, würden jetzt schon die Hetzreportagen in den Haushalten über die Mattscheibe flimmern. "So geht die Kirche mit Ihren Mitarbeitern um, unglaublich, menschenverachtend, hier muss was geschehen!" aber beim öffentlichen Rundfunk sagt niemand etwas.
Und zuletzt. Dem öffentlichen Rundfunk steht ein größeres Budget zur Verfügung als dem Bundesfamilienministerium. Davon einmal abgesehen, dass ich daraus schließen muss, dass in Deutschland offenkundig Unterhaltungsfernsehen einen höheren Status hat als Kinder und Familie, frage ich mich doch, bei den vielen mies bezahlten freien Mitarbeitern: Was um Himmels willen machen die mit dem ganzen Geld!
Viele Grüße