WELT.de, 29.05.2020
Offener Brief
Unionsabgeordnete für Erhöhung des Rundfunkbeitrags – auch wegen Corona
Mit einem offenen Brief haben 32 Bundestagsabgeordnete von CDU und CSU deutlich gemacht, dass sie die Erhöhung der Rundfunkgebühren unterstützen. Diese sei gerechtfertigt – auch aufgrund der Berichterstattung über die Corona-Pandemie. Doch der Brief ist in der Unionsfraktion umstritten.
[...] Eine Erhöhung nach zwölf Jahren sei angemessen, ein Betrag von 86 Cent pro Monat auch in der Corona-Krise vertretbar, schreiben die Verfasser. Den öffentlich-rechtlichen Rundfunk brauche das Land in Zeiten von Fake News und Verschwörungstheorien dringender denn je. Mit Sondersendungen, Kultur- und Bildungsangeboten hätten die Landesrundfunkanstalten ihren Auftrag in der Krise in „herausragender Weise“ erfüllt.
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https://www.welt.de/politik/deutschland/article208610519/Rundfunkbeitrag-Abgeordnete-von-CDU-und-CSU-schreiben-Unterstuetzerbrief.html
Ist Beschränktheit eigentlich eine Grundvoraussetzung um Politiker zu werden, oder halten diese Abgeordneten die Bürger wirklich für geistig total minderbemittelt?
Da ist es wieder, dieses künstliche Gebilde "
in Zeiten von Fake News". Ah, dann hat es das früher wohl nicht gegeben?
Aber leider scheinen diese Abgeordneten diesbezüglich eine Bildungslücke zu haben. Liegt vielleicht an übermäßigen Konsum von öffentlich-rechtlichem Rundfunk? Vielleicht einmal etwas weniger vor der Glotze rumhängen und es mit Selberdenken probieren?
Sogenannte "
Fake News" sind fast so alt, wie die Menschheit selbst. Früher gab es dafür sogar einen
niedlicheren Ausdruck: Zeitungsente.
Und vielleicht sollten diese Abgeordneten auch gleich mit gutem Beispiel vorangehen und nicht selber "
Fake News" verbreiten.
Das Märchen, dass es seit 12 Jahren keine Erhöhung gegeben hätte, wird auch durch ständiges Wiederholen nicht wahrer. Fakt ist, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk durch die Umstellung auf den Rundfunkbeitrag Mehrerträge in milliardenhöhe hatte.
Warum wohl, glauben diese Abgeordneten, dass der Rundfunkbeitrag in 2015 sogar gesenkt wurde? Weil eine Überfinanzierung drohte, welche genauso verfassungswidrig wie eine Unterfinanzierung ist.
So so, die Erhöhung sei also gerechtfertigt, weil der öffentlich-rechtliche Rundfunk seiner Kernaufgabe nachkommt? Wird er aber nicht gerade dafür zwangsfinanziert, um genau diese Funktion zu erfüllen?
Merken diese Abgeordneten eigentlich noch, was sie da von sich geben? Falls nicht, dann hilft vielleicht ein einfaches Beispiel um dieses zu verdeutlichen.
Es ist genauso, als wenn man zusätzlich zu dem Kaufpreis eines Neuwagens noch einen Zuschlag fordern würde, weil dieser Neuwagen auch ganz nebenbei des Fahrens fähig ist.
"Wenn so eine Welle des Aufruhrs durch das Land geht, wenn "es in der Luft liegt", wenn viele mitmachen, dann kann in einer letzten, gewaltigen Anstrengung dieses System abgeschüttelt werden."
(II. Flugblatt der Weißen Rose)
"Fear. It's the oldest tool of power. If you're distracted by fear of those around you, it keeps you from seeing the actions of those above."
(Mulder)
"Die Meinungsbildung muß aber absolut frei sein; sie findet keine Grenze."
(Dr. H. v. Mangoldt - am 11. Januar 1949)