Stefan von Kempis (Vatican News) stellte dem ARD-Intendanten Ulrich Wilhelm und dem ZDF-Chefredakteur Peter Frey nach der Papstaudienz in Rom drei Fragen. Hier sind die Antworten.
Frage eins:
Was haben Sie von einem Papst gelernt, der seit Jahrzehnten nach eigenen Angaben kein Fernsehen mehr guckt?
Das ist mein Papst. Auch ich sehe seit Jahren kein Fernsehen und weiß auch nicht, wofür die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten benötigt werden. Die deutschen Kardinäle, und allen voran der Kardinal Marx, sollten sich mal mehr ein Beispiel an Papst Franziskus nehmen.
Fake News sind natürlich ein ernstes Problem, wobei ich aus dem Interview mit dem Intendanten Wilhelm nicht erkennen kann, wie der Staatsfunk diese tatsächlich verhindern will.
Die Berichte über das Framing zeigen in dieser Hinsicht eigentlich mehr auf, dass die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten mehr das Problem als die Lösung sind. Dass die Intendanten der örR sich nach zehn Jahren mal genötigt sehen, den Dialog mit den Kirchen zu suchen, zeigt jedenfalls, dass innerhalb der Kirchen die Kritik am Staatsfunk immer mehr zunimmt. Es ist, dann nicht selten, dass die Kritisierten mit der Hilfe von Menschen wie dem Kardinal Marx beim Papst Unterstützung suchen, um Kritiker zum Schweigen zu bringen.
Aus der Stellungnahme des Papstes kann ich jedenfalls nichts entnehmen, was mich zur Zurückhaltung bei meiner Kritik an den öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten aufrufen würde.
Viva el Papa!