aus einem ÖRR-Gegner ein ÖRR-Befürworter werden kann...
Sehe ich auch so. Ich finde diesen Aufsatz von Herrn Winkler direkt befremdlich... mein Unmut hat begonnen schon mit der Fügung
meine wissenschaftlichen Erkenntnisse aus dem Wehling’schen Framing Manual
Quelle: https://medium.com/@kay.winkler_20530/die-l%C3%B6sung-des-rundfunkbeitragsproblems-f0d4e66603d9Kein Wissenschaftler schreibt "meine wissenschaftiche Erkenntnisse", das ist Werbesprech in jedem einzelnen Wort ("meine", "wissenschaftlich", und ganz groß: "Erkenntnis"). Üblich sind Floskeln, die eine halbe Nummer kleiner sind, z.B. wie "wir fanden in unserer Analyse/unseren Experimenten Hinweise darauf, dass..." oder "wir vermuten, dass..."
Und wie soll ein Framing-Manual wissenschaftlich untersucht werden, also, wie soll ein derartiger Text, der aus wissenschaftlichen Erfahrungen heraus entstanden ist, analysiert werden? Das hat so ein bisschen was, wie die Gebrauchsanweisung für einen Toaster zu untersuchen. Mit Sicherheit gibt es gute Fragestellungen (z.B. versteht der Konsument die Gebrauchsanweisung, oder mit welchen Sprachmitteln versucht das Framing-Manual dem benutzenden Intendanten Formulierungsvorschläge zu unterbreiten?),
aber es kommen eher so platte Vorstellungen zutage:
Aber ich glaube es ist korrekt zu sagen, dass nach dem Stand der Wissenschaft unser Gehirn ständig versucht, die Umwelt in langweilig, gut und böse einzuteilen. Langweilig vergessen wir sofort. Und die emotionale, unterbewusste Einteilung in Feind und Freund hilft uns, schnell Entscheidungen zu treffen. Also entweder entspannt stehen zu bleiben, oder vorm Löwen davon zu rennen.
Quelle: https://medium.com/@kay.winkler_20530/warum-pro-framer-die-beitragsgegner-beschimpfen-35e95d0015ef (der Link unter "Wie ich bereits dargestellt habe")
Das ist für einen "Stand der Wissenschaft" eindeutig zu illustriertenhaft, der übrige Text ebenso.
Ich glaube, hier verrennt sich Herr Winkler gerade in eine selbst gebaute Neuroansicht.
Und seine Vorschläge der Reorganisation des örR und des Solis halte ich mal für so ziemlich dilettantisch. Dazu muss ich nicht vorher wissen, dass der Autor hier fachfremd ist.
Weiß nicht, aber vielleicht hat jemand vom örR dem Herrn W. ein nicht auszuschlagendes Ang.... ach, lassen wir das.