Grundsätzlich sehe ich diese Art von Debatte kritisch und ein Stück weit macht hier die Linke aus nachvollziehbaren Gründen auch wieder eine Neiddiskussion auf.
Ich denke, ein erster Schritt wäre schon mal damit getan, die Wichtigkeit und Wertigkeit des Öffentlichen Rundfunk im Jahr 2018 zu entmystifizieren. Es spielt gar keine Rolle, wie gut das Programm ist, was diese senden, sondern nur, dass man dafür trotz Nicht-Nutzung bezahlen soll. Gerade in einer Demokratie muss es doch möglich sein, jenem Medium seine finanzielle Unterstützung zukommen zu lassen, das man auch braucht und nutzt und wenn der ÖR in diesem Zusammenhang im eigenen Leben dabei keine Rolle spielt, dann sollte das völlig legetim sein.
Ich kann verstehen, dass es Leute gibt, die den ÖR als Kulturstätte sehen und quasi als staatliches Gut interpretieren. Aber für Minderheitenbedürfnisse alle Einkommen der Bürger anzuzapfen, halte ich für den falschen Weg. Der Glaube, das Programm oder die Berichterstattung wäre dadurch besser als bei jeden x-beliebigen privaten Anbieter, ist bei genauerer Betrachtung der Sachlage eigentlich nicht aufrecht zu erhalten.
Netflix zeigt doch schon, dass die Menschen durchaus bereit sind, für gute Unterhaltung zu bezahlen, aber niemand käme doch ernsthaft auf die Idee, das nun alle für Netflix zahlen müssten, weil die so ein tolles Angebot haben und es damit dem Allgemeinwohl dient.