Ich gehe mit @koblenzer zu 100% konform: es MUSS eine Möglichkeit geschaffen werden, zum Verzicht.
Und wie bitteschön soll diese sich denn so ungefähr gestalten ?
Das vorherige Modell mit der Kopplung an den Gerätebesitz ermöglichte jedem den Verzicht. Kein Gerät, keine Abgabe! Mit der Abkopplung vom Gerät wurde ein einziger Zweck verfolgt: die Zahl der Zahlungspflichtigen und damit die Einnahmen zu steigern. Das wäre auch mit einer Pro-Kopf-Abgabe der Fall. Ob pro Wohnung, pro (volljähriger) Person, pro Paar Schuhe oder pro Nase bezahlt würde, die Abgabe ist immer unausweichlich. Man kann ihr nur durch Tod, Obdachlosigkeit oder Besitzlosigkeit/anerkannter Armut entgehen.
Wenn man das ablehnt und unter der Annahme, dass die Politik einer Art PayTV (SmartCard) nicht zustimmen wird, auch wenn die quasi Privatisierung der bessere Weg wäre, kommen vermutlich nur zwei Modelle in Frage: a) der Gerätebezug wird wieder eingeführt bzw. b) der ÖR-Rundfunk wird aus dem allgemeinen Steueraufkommen finanziert. Dabei ist m. E. b) das Mittel der Wahl. Jedes Festhalten an der scheinbaren "Selbst-Finanzierung" des ÖRR, die aber immer eine staatliche Beihilfe bleiben wird, führt zu Institutionen wie dem BS, inklusive Erfassung großer Teile der Bevölkerung, bis hin zur Vollerfassung bei einem nicht kontrollierbaren Unternehmen, zu überflüssigen Kosten des Inkassos, Beschnüffelung und/oder Datenabgleich, Mahnungen, Vollstreckungen, Gerichtsverfahren, Abpressen bei den Ärmsten bzw. Offenlegung persönlicher Lebensverhältnisse gegenüber dem ÖRR usw usf. Das alles für das Festhalten an der Fiktion einen unabhängigen Rundfunk zu haben? Fiktion, wohlgemerkt, denn es sollte fast jedem klar sein, dass der ÖR-Rundfunk nie unabhängig war, es vermutlich nie sein wird. Wir könnten uns daher ein Stück weit ehrlicher machen, wenn wir uns von dieser Fiktion und den nur deshalb so komplizierten Modellen der Finanzierung verabschieden. Es wäre dann m. E. auch egal, ob der ÖR-Rundfunk vollständig zur Propagandamaschine der Politik mutiert, weit davon entfernt ist er ja nicht; man muss den ja nicht einschalten.
M. Boettcher
Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.