Das heißt, sehr hoch bezahlte Verfassungsrichter können die diversen Gutachten nicht lesen bzw. verstehen, die den wahren Charakter der Abgabe, die als "Rundfunkbeitrag" bezeichnet wird, beleuchten? Sie sind nicht in der Lage festzustellen, ob die Argumente, die pro Steuer (die Mehrheit) oder pro Beitrag (eine Minderheit) vorgetragen werden, zu analysiere und zu bewerten? In den letzten 5 Jahren hat sich kein Verfassungsrichter mit der Frage beschäftigt, ob das, was da ziemlich sicher auf das Gericht zukommt, eigentlich Hand und Fuß hat? Und das ganze letzte Jahr hat man damit zugebracht die Bundestagswahl abzuwarten um dann reihum diverse Institutionen, die an dem "Beitrag" zum Teil mitgearbeitet haben oder davon direkt profitieren, zu ihrer Meinung zu befragen?
Ist es nicht die Regel, dass die Politiker sich wunderbar fühlen, sich selbst loben, egal was sie beschließen, egal was das für Murks ist? Sollen sich die ÖR-Rundfunkanstalten etwa kritisch mit dem Milliarden-Euro-Zustrom beschäftigen, von dem sie profitieren? Muss man nicht eigentlich auch die Lokomotivführer, die Pilotenvereinigung Cockpit, den Kleingartenverein Posemuckel, die Taubenzüchter im Rheinland und den Landwirtschaftshandel in Friesland befragen? Wollen wir Verfassungsfragen per Volksabstimmung entscheiden? Letzteres sicher nicht, ihr traut dem Volk ja nicht. Wir sind ja angeblich zu blöd, außer zur Finanzierung der Lustbarkeiten aller.
Welche herausgehobene Position hat eigentlich ein privater Verein, der sich "Bund der Steuerzahler" nennt, in dem sich vor allem Bänker, Industrielle und Gewerbetreibende zu einem Steuersenkungszirkel zu Gunsten der Besitzenden organisiert haben, und der von dem Anspruch, die Interessen aller Steuerzahler zu vertreten etwa so weit entfernt ist wie die Erde vom Mond? Die Mitgliederstruktur repräsentiert jedenfalls mitnichten die steuerzahlende Bevölkerung.
Zur Vertiefung:
21.01.2011, von Kai Eicker-Wolf / Patrick Schreiner
Wessen Interessen vertritt der Bund der Steuerzahler?https://www.nachdenkseiten.de/?p=8073M. Boettcher
Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.