Jung und Naiv, welches ich wie den Aufwachen Podcast regelmäßig konsumiere, betreibt in meinen Augen zwar oft besseren Journalismus als viele andere Medien, aber natürlich waren Stefans Fragen an Herrn Eicher sehr zahnlos. Informativ, aber unkritisch. Ein bisschen fällt man sicher vom Stuhl, wenn man dann hört, dass Phönix ein Budget von über 30 Millionen und das Online-Format Funk sogar über 40 Millionen hat, wenn man das in Relation zu dem setzt, was man dafür zurück bekommt, aber im Großen und Ganzen hat das Gespräch ja nun nichts wirklich bahnbrechendes zum Vorschein gebracht. Das war auch nicht zu erwarten, weil der Aufwachen Podcast und Jung und Naiv, eigentlich noch relativ gutmütig zum ÖRR eingestellt sind. Dennoch eine interessante Lektüre, wenn man mal wissen will, wie Herr Eicher so tickt und wie wenig selbstkritisch er den Öffentlich Rundfunk sieht.
Das wird spätestens dann klar, wenn Stefan ihn darauf anspricht, dass das Zielpublikum ja auch überhaupt dann nur noch auf unter 60 verjüngt, wenn man sich Sportübertragungsrechte sichert. Also, wenn das alleine die Existenzberechtigung für einen bundesweiten öffentlichen Rundfunk ist, dann hat dieser eigentlich schon keine Existenzberechtigung mehr. Dann sollte man die Mitbieterei lieber ganz lassen und das an RTL oder Eurosport abgeben, die das in aller Regel im Free-TV ausstrahlen. (wenn's nicht unbedingt HD sein muss)