@Nevrion: du legst den Finger in die Wunde solcher Umfragen. Was wird gefragt? Welche Auswahl-/Antwortmöglichkeiten gibt es? Was soll untersucht/bewiesen werden?
Wenn das ZDF eine Umfrage zum Thema "Glaubwürdigkeit des ZDF" in Auftrag gibt und die ergebnisoffen angelegt ist, wird sie nur dann veröffentlicht, wenn das Ergebnis die Hoffnungen/Erwartungen der Auftraggeber bestätigt und andernfalls in der Schublade verschwinden. Wenn die Umfrage nicht ergebnisoffen ist - Studienleiter: "Sagen Sie mir wo Sie hinwollen, den Weg dahin werde ich zu finden wissen!" - dann wird das Konzept der Umfrage so sein, dass das gewünschte Ergebnis bestätigt wird.
Jede dieser Umfragen beginnt m. E. mit einer Lüge. Diese lautet, dass man eine "repräsentative Zahl" von Menschen befragt hätte. Hier so formuliert: "Für die aktuelle Umfrage der Mannheimer Forschungsgruppe Wahlen wurden in einer repräsentativen Stichprobe vom 19. bis 27. Juni 2017 1021 Personen ab 16 Jahren telefonisch befragt." Repräsentativ für die Bundesrepublik Deutschland ist eine Gruppe aber nur dann, wenn diese die Bevölkerung nach Alter, Geschlecht, Ausbildung, Beruf, beruflicher Status, Einkommen, Größe des Wohnortes, Zahl der Kinder usw. usf. entspricht. Das Problem: man wählt keine solche Gruppe aus, sondern veranstaltet eine Lotterie mit Telefonnummern. Die Wahrscheinlichkeit dabei ein Miniaturabbild der Zielgruppe zu ermitteln ist verschwindend gering, zumal aus Kostengründen diese Gruppe immer sehr klein ist, meist nur um 1.000. Bei 50% der so ermittelten Rufnummern legen die Angerufenen sofort auf. Natürlich kennt man bei einigen Parametern durch Nachfrage im Telefonat die Abweichung von der Gesamtbevölkerung, z. B. was Geschlecht und Alter angeht. Man überlege sich aber, was es bedeutet, wenn man überproportional Hausfrauen und Rentner erreicht, was für einen Stellenwert eine sehr kleine Grippe befragter Jugendlicher im Alter ab 14 erhält und welche Relevanz diese tatsächlich hat.
M. Boettcher
Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.