Hallo liebes Forum,
nachdem ich nun schon mehrere Jahre still mitgelesen habe, möchte ich mich nun auch aktiv hier beteiligen. Vielen Dank an die Mods und an alle anderen, die mir mit ihren interessanten Beiträgen geholfen haben meinen Kampf gegen diesen ungerechten und ungerechtfertigten Zwangsbeitrag aufzunehmen.
Mittlerweile habe ich drei Festsetzungsbescheiden widersprochen ohne eine Reaktion darauf zu erhalten, stattdessen kam vor einiger Zeit eine Mahnung, sodass ich damit rechne demnächst Post von einer Vollstreckungsinstitution zu erhalten.
Ich bin fest entschlossen meine Sicht der Dinge vor ein oder mehrere Gerichte zu bringen, und möchte meine Argumente hier mal zur Diskussion stellen, da diese m.E. so noch nicht hier zu lesen waren.
Wie der Threadtitel schon verrät, werde ich argumentieren, dass es sich beim Rundfunkbeitrag um einen Fall der Inländerdiskriminierung handelt. Folgender Gedankengang führt mich zu dieser Ansicht:
Jeder Wohnungsinhaber in Deutschland ist prinzipiell zur Zahlung des Rundfunkbeitrags verpflichtet. Diese Finanzmittel aus diesem Beitrag versetzt die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten in die Lage, ihr Programm zu gestalten und zu verbreiten. Ob es sich hierbei nun um einen individuellen Vorteil handelt oder nicht, spielt m.E. keine Rolle.
Ein Verbreitungsweg der linearen Inhalte der Fernseh- und Radioprogramme ist über Satelliten auf der Orbitalposition 19,2° Ost. Je nach genutztem Transponder und Band erreichen diese Signale nahezu 100% der Unionsbürger. (Wenn es ernst wird habe ich vor an dieser Stelle mit entsprechenden Quellen, Tabellen und Grafiken meine Aussagen zu stützen, das spare ich mir mal hier).
Die Tatsache, dass die Programme der öffentlich-rechtlichen Sender in deutscher Sprache ausgestrahlt werden und sich vermeintlich an die Bevölkerung in Deutschland richten, ist m.E. irrelevant, da ca. 1.000.000 Deutsche im EU-Empfangsgebiet außerhalb Deutschlands leben (auch hier hab ich ne Quelle) und zusätzlich 3,77 Mio Haushalte in Österreich keine größeren Schwierigkeiten haben dürften die ausgestrahlten Inhalte zu verstehen.
Insbesondere bei der Übertragung von sportlichen Großveranstaltungen wie Olympischen Sommer- und Winterspielen, Fußballeuropa- und -weltmeisterschaften sowie Fußballspielen der UEFA Champions-League wird der relevante Inhalt nahezu ausschließlich über das Bild und nicht den Ton transportiert. Will sagen: Deutschkenntnisse sind zur Erfassung des gezeigten Bildes nicht notwendig. Das wiederum bedeutet, dass zusätzlich zu den ca. 40 Mio Haushalten (Wohnungsinhabern) in Deutschland und den erwähnten 3,77 Mio Haushalten in Österreich noch weitere knapp 170 Mio Haushalte in der EU in den Genuss kommen diese Programme nutzen können. Dafür bezahlen müssen freilich nur die in Deutschland (dauerhaft) lebenden Menschen.
Nahezu sämtliche Unionsbürger können etliche Fernseh- und Radioprogramme empfangen, die ausschließlich von in Deutschland lebenden Menschen finanziert werden. Letztere sind allen anderen demnach schlechter gestellt. Es handelt sich um eine unzulässige Inländerdiskriminierung.
Nebenbei bemerkt könnte man an dieser Stelle weitermachen, dass auf Grund dieser grenzenlosen Übertragung per Satellit mit Sicherheit auch Ausstrahlungsrechte für den Abdeckungsbereich des Satelliten erworben werden müssen. Das dürfte deutlich teurer sein, als Ausstrahlungsrechte nur für in Deutschland lebende Menschen zu erwerben. Hierin liegt ein Verstoß gegen das Gebot von Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit.
Als lebendes Beispiel sei an die Posse der Übertragungsrechte der diesjährigen Handball-WM in Qatar erinnert. ARD/ZDF wollten gerne, BeIn-Sports (Rechteinhaber) verlangte aber, dass die Spiele dann auch nur in Deutschland zu sehen sein dürften. Das konnte / wollte ARD/ZDF nicht sicherstellen, sodass man sich letztlich nicht einigen konnte und die Spiele auf dem deutschen TV-Markt bei sky zu sehen waren.
Ein indirekter Beweis meiner vorherigen Ausführungen (?). Aber ich schweife ab.
Vielen Dank fürs Lesen. Ich hoffe auf eine angeregte Diskussion zum Thema Inländerdiskriminierung.
Beste Grüße, JohnnyFirpo