Hallo zusammen,
zunächst mal Zustimmung zum Ausspruch von rkk:
Wir sind die Gebührenzahler und als solche möchten wir sicher unsere Meinung zu diesem uns aufgezwungenen System äußern. Wenn uns das Gesetz schon zwingt, Monat für Monat zu bezahlen, dann kann nur unser gutes Recht sein, sich frei dazu zu äußern und zumindest die dargebotenen Inhalten zu kritisieren. Die hochgelobte Grundversorgung ist für das Volk, also für uns und daher steht uns zu, diese zu beurteilen
Dass Ihr Eure Meinung äußern könnt, ist völlig selbstverständlich und wir hoffen, dass wir hier niemandem das Gefühl geben, Meinungen nicht zu akzeptieren. Wie gesagt: Wir wollen nicht missionieren und werden darüber fertig, wenn Ihr unsere Sicht der Dinge nicht teilt oder den ö-r Rundfunk weiterhin kritisiert. Allerdings macht Ihr es Euch vielleicht auch ein bisschen einfach, wenn Ihr davon ausgeht, dass die Mehrzahl der Menschen nur deswegen brav ihre Rundfunkgebühren zahlt, weil sie so schrecklich eingeschüchtert sind oder nicht wissen, wie sie sich wehren sollen. Natürlich findet uns nicht jeder gut, aber es findet uns auch nicht jeder schlecht und solche schwarz/weiss-Behauptungen, die eher auf persönlichen Ansichten als auf Fakten beruhen, bringen die Diskussion nicht wirklich weiter.
@Predator:
Ich denke ihr werdet es nicht schaffen hier die Leute mit euren Worten einzulullen!
Da hast Du völlig recht, denn das ist auch gar nicht unser Ziel! Mitreden ja, "einlullen " nein.
Außerdem sind viele von Euch offenbar der Meinung, dass die Zeiten vorbei sind, in denen man so etwas wie den gebührenfinanzierten ö-r Rundfunk braucht.
Stellvertretend für diese Ansicht z.B. die Äußerung von che:
Schon immer werden die Menschen durch Zeitungen(gerade im regionalem Bereich) grundversorgt. Nachrichten bringen auch die Privaten. Es gibt kostenlose, aber auch werbefreie Programmangebote.
Doch am eindrucksvollsten beweißt das Internet, dass die Leute mit Wissen, Kultur und Unterhaltung versorgt sind.
Seit es private Anbieter gibt, hört sich der Sinn einer Gebühr für die generelle Aufnahme von Rundfunk auf.
Das ist natürlich eine Meinung, die jede und jeder für sich gerne haben kann, aber wir hätten dazu doch noch ein paar Rückfragen:
Seht Ihr z.B. ohne den ö-r Rundfunk z.B. nicht die Gefahr, dass der größte Teil aller Nachrichten auf ein und derselben Agenturmeldung aufbaut? Wie überprüft Ihr für Euch, ob Ihr einer Nachricht im Internet vertraut? Bei den Nachrichten der ö-r Sender könnt Ihr nicht nur davon ausgehen, dass die Leute eine fundierte journalistische Ausbildung haben und großen Wert auf die Auswahl ihrer Informationsquellen legen, sondern wir haben mit unseren regional, aber auch weltweit tätigen Korrespondenten Menschen, die direkt vor Ort berichten, also Augenzeugen statt abgeschriebener Meldungen. Sicherlich kostet z.B. der Aufbau eines Korrespondentennetzes Geld, aber erstens versuchen wir auch hier gut und kostensparend zusammen zu arbeiten (einer berichtet für alle ARD-Anstalten) und zweitens sind wir der Ansicht, dass die Gebühren an dieser Stelle im Sinne der Informationsfreiheit sehr gut angelegt sind.
Logo, auch die privaten Sender und die Zeitungen bringen Nachrichten und Information. Das machen sie in vielen Fällen wirklich gut und wir werden sicher nicht behaupten, dass wir beim ö-r Rundfunk die einzigen sind, die es können. Aber gerade weil es uns gibt und wir insbesondere im Informations- und Nachrichtenbereich als besonders vertrauenswürdig gelten, erhöht sich auch der Anspruch an die Privaten, denn die müssen sich mit uns messen. Umgekehrt müssen wir uns aber auch mit ihnen messen, denn nur weil wir zum größten Teil aus Gebühren finanziert werden, heisst das noch lange nicht, dass wir uns dem Wettbewerb nicht stellen. Im Gegenteil: den tragen wir jeden Tag bzw. jede Sendeminute aus, denn gerade weil wir das Glück haben, in einem Land mit großer Medienvielfalt zu leben, herrscht ein ständiger publizistischer Wettbewerb! Diese Art von Wettbewerb ist in unseren Augen für alle gut - für uns, die Privaten und natürlich für Euch, denn letztlich seid Ihr diejenigen, die davon profitieren.
Noch einige Überlegungen zum Beitrag von seid-nett:
Wir haben in Deutschland (von mir schon einmal erwähnt) ein fantastisch funktionierendes System an Printmedien, dass ohne Zwangsabgabe aller Bürger die lesen können auskommt.
Also nach Aussage vieler Printmedien-Vertreter ist es um das Zeitungssystem in Deutschland nicht ausschließlich rosig bestellt. Das gilt übrigens auch für die USA, wo schon seit längerem ein "Zeitungssterben" beobachtet wird. Weil sich die Leute bei den Printmedien aber natürlich genau wie wir Gedanken darum machen, wie qualitativ guter Journalismus funktionieren und finanziert werden kann, werden derzeit in den USA immer wieder Überlegungen angestellt, dass es zur Rettung des Qualitäts-Jounalismus im Zeitungsbereich Stiftungen oder sogar eine Art öffentlich-rechtliches Finanzierungssystem geben sollte. Also eine Art solidarisch erbrachte öffentlich-rechtliche Zeitungsgebühr. Das ist zwar nur eine Überlegung, aber wir finden es durchaus bemerkenswert, dass sowas in den USA überhaupt vorgeschlagen wird, denn die haben bekanntlich bisher ein rein privates Mediensystem. Für Interessierte hier zwei Links zum Weiterlesen:
http://www.medienheft.ch/politik/bibliothek/p09_KrampWeichert_01.htmlhttp://www.zeit.de/2009/19/US-Zeitungskrise?page=3@KanarZkun, der folgendes sagt:
Die ARD als transparent zu bezeichnen ist wirklich gewagt... Kein Öffentliches System in Deutschland is so in transparent wie das ÖFR Fernsehen. Weder finden die Rundfunkratssitzungen öffentlich staat noch werden die Telemedienkonzepte öffentlich diskutiert.
Rundfunkratssitzungen sind durchaus öffentlich. Solltest Du Interesse haben, könntest Du z.B. am 03.07.09 zum SWR nach Baden-Baden kommen, da ist die nächste Sitzung. Allgemein gilt, dass wir uns in der ARD sicherlich noch darin verbessern können, Hintergründe für Entscheidungen und Abläufe darzustellen. Aber einfach mal pauschal zu behaupten, dass alles beim ö-r Rundfunk so schrecklich intransparent ist und wir quasi den ganzen Tag nichts anderes tun, als Euch von den wirklich wichtigen Informationen fernzuhalten, ist ein Vorwurf, den wir so jedenfalls nicht nachvollziehen können, sorry.