Aber ob das eine hinreichende Bedingung ist...
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Der deutsche Michel mag zwar etwas schwerfällig und träge sein, aber wenn er erstmal in Bewegung gerät, könnte das eine Lawine auslösen.
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Wenn so eine SPD beispielsweise erstmal unter 5% gelandet ist, dann können die nirgendwo mehr ran.
...da ist sich ein fiktiver Besucher nicht so ganz sicher, & das gleich aus mehreren Gründen:
1) Zum einen ist es grundsätzlich gar nicht gesagt, dass die Spezialdemokraten in der beschriebenen Form überhaupt baden gehen werden. Denn - vorausgeschickt, dass es immer auch eine ganze Reihe »anständige« Sozialdemokraten gab & gibt (denen soll hier kein Unrecht geschehen) - im Fall des drohenden Falles wird diese Partei unverzüglich ihre berühmten »Rattenfänger-Qualitäten« (nach FJS ~ 1970-1980) mobilisieren. Entgegen der alten Volksweisheit: »Wer hat uns verraten...« ist denen das bisher immer wieder gelungen, genügend Blödmänner & -frauen über den Löffel zu balbieren.
2) Ist es nicht so, dass die Stimmenverluste der Spezialdemokraten ansehnlichenteils doch den Grünen oder auch der CDU zugefallen sind, statt dass die Linkspartei die in nennenswertem Umfang bekommen hätte? Wenn eine beachtliche Zahl von Wählern der Auffassung ist, die Grünen oder gar die etwas sozialer daherkommende CDU könnten die Spezialdemokraten ersetzen, dann deutet das alles ja eher nicht auf das gesellschaftliche Konfliktpotential bzw. eine Polarisierung hin, in der es wurzeln könnte, dass der träge Michel sich mal anders in Marsch setzt, als bloß »Falten zu gehen«, wie es in der DDR bzgl. Wahlen hieß. & was sich 1989 in der DDR abgespielt hat, ist auf Westdeutschland nicht übertragbar. Denn es waren ja - in gewisser Hinsicht ironischerweise - die DDR-Regierungen selber (auf umfassende Bildung setzend, händeringend auf Menschen angewiesen, imstande, ihren Verstand zu gebrauchen) die u. a. mit ihrer Bildungspolitik und auch dem, was als »Parolen« ausgegeben wurde, erst das Fundament geschaffen hatten für die spätere Entwicklung & das unglückliche Ende. Mit tumben, verblödeten Idioten als Bevölkerung hätte es da keine »Revolution« gegeben, sondern die wären nur bildlich gesagt eher verhungert, und das auch noch viel früher. Vom damaligen Maß an Aufgeklärtheit sind die Wessis
i. d. R. (zumal die Jugend -
i. d. R.) aber leider sowieso meilenweit entfernt - abgesehen davon, dass man sich hier als Unzufriedene/r einfach was Schönes kauft bzw. bspw. vom A*di *7 oder einer sonstigen Wichtigtuer-Karre träumt, wenn die Sedierung durch den ÖRR nicht reicht.
Und die Politiker fühlen sich viel zu wohl in ihrer Position, als dass die ernsthaft auf den Gedanken kämen, sie könnten irgendwann einmal auch nur im Geringsten gefährdet & auch nicht mehr Herr der Lage sein. Die CDU vllt. weniger, deshalb wollte (& will?) die ja immer den Einsatz der Bundeswehr im Innern legalisiert sehen - wenn der Job nicht seit den Lissabonner Verträgen heutzutage ohnehin von anderen erledigt würde, sollte es hier mal ernsthaft Ärger geben.
Jetzt aber schnell, schnell wieder zum Thema zurück, das da lautete...