@Besucher: ich gebe zu, dass ich lediglich eine Vermutung ausspreche. Allerdings kenne ich so etwas wie einen Präzedenzfall oder zwei -fälle, kann aber nicht sagen, wie die vertragliche Grundlage (zu Kündigung, Auflösung) war.
Der heutige NDR war ursprünglich Teil des NWDR*, der für Hamburg, Berlin, Niedersachsen, Schleswig-Holstein und NRW sendete. Vertragspartner dieser öffentlich-rechtlichen Anstalt war Berlin eventuell nicht (Status von Berlin: von den Siegermächten verwaltet). Von diesem NWDR spaltete sich 1953/54 zuerst der SFB ab. Der SFB erhielt das Funkhaus, das der NWDR in Berlin betrieb. 2 Jahre später wurden aus dem NWDR die Sender WDR und NDR. Es gab m. W. keine senderlose Zeit, aber der NWDR, übrigens Gründungsmitglied der ARD, war damit Geschichte.
1978 hat die damalige CDU-Regierung von Schleswig-Holstein den Vertrag über den NDR gekündigt. Die CDU-Regierung in Niedersachsen betrachtete dies als Auflösung des NDR. Man wollte eine 2-Länderanstalt mit Schleswig-Hokstein gründen. Das BVerwG hat aber 1980 festgestellt, dass SH ausgetreten war und der NDR noch bis zum Ende der Vertragslaufzeit bestehen würde. Niedersachsen hatte wohl nicht gekündigt, sondern sich stattdessen auf die eigene Interpretation des Vertrags verlassen. Man hat sich dann zusammen gerauft und den NDR als 3-Länderanstalt weiter geführt.
Wenn nun Niedersachsen auch rechtzeitig gekündigt hätte, so wäre der NDR nach Ablauf der Kündigungsfrist nur noch die LRA von Hamburg gewesen. Mit der hätte Hamburg im Prinzip m. E. alles machen können: weiter betreiben, einstampfen, umbenennen ...
M. Boettcher
* die Geschichte des NDR wurde mehrfach anläßlich von Jubiläen berichtet. Sie findet sich auch im Netz. Die Kündigung Ende der 1970er durch die Regierung Stoltenberg und die Klage der Regierung Albrecht (Vater von Fr. von der Leyen) habe ich selbst verfolgt.
Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.