McKinsey wird sicher nicht altruistisch unbezahlte Arbeit leisten. Entweder gibt es Interessenten, die diese Studie finanzieren, ggf. auch mehrere im Rahmen einer Multiclient-Studie, oder es dient tatsächlich dazu, wie hier vermutet, sich vom Kuchen zukünftiger Beratung im Umfeld einer sich ändernden Medienlandschaft einen Teil zu sichern und für das eigene Unternehmen Werbung zu betreiben. Das im Bericht behauptet wird, er wäre keine Werbung, ist m. E. Nonsens. Es ist Werbung, mindestens für das Unternehmen McKinsey. Dabei kommt es weniger auf den Inhalt an, als auf die Reaktionen. Für McKinsey ist es geradezu phantastisch, dass sich die Herren Eicher und Fischer-Heidlberger erregen, fördert das doch die Verbreitung der (Kurzform der) Inhalte und die Werbung für McKinsey. Außerdem gibt es den Kritikern in den Zeitungen Gelegenheit noch einmal alles auszupacken, was gegen den ÖRR spricht.
Dass die Methodik seitens Herrn Fischer-Heidlberger kritisiert wird, deutet m. E. auf einen Verteidigungsreflex hin (getroffene Hunde ...). Öffentlich verfügbare Informationen zu nutzen, ist absolut üblich. Schließlich betreibt auch jeder Wissenschaftler vor der Publikation ein Quellenstudium, d. h. er recherchiert und liest. In der Marktforschung sind Interviews mit Entscheidern in Unternehmen und Marktteilnehmern zudem absolut üblich. Auch ARD und ZDF werden schon solche Studien beauftragt, erhalten und publizistisch bzw. werblich verwendet haben. Wenn Herrn Fischer-Heidlberger die Zahlen nicht behagen, weil die KEF Alibifunktionen wahrnimmt, dann möge er dafür sorgen, dass sich diese ändern. Ein Tipp für ihn: die Produktion eines Tatorts und anderer Sendungen hängt nicht von der Zahl der Zuschauer oder -hörer ab. Bevölkerungsreiche Länder wie Deutschland müssten daher eigentlich geringe Kosten pro Kopf haben und gutes Programm liefern. Mit die besten Serien komme aber aus kleinen Ländern, wie Dänemark. Offenbar sind deutsche Fernsehmacher übersättigt vom vielen Geld. Da kann man auch Mist produzieren, wird ja bezahlt.
M. Boettcher
Ken Je(b)sen, Betreiber von KenFM, soll "politische Entfremdung" betreiben und "unwahre Verschwörungstheorien" verbreiten. Daher beobachtet ihn der sogn. Verfassungsschutz. Würden die "Verschwörungspraktiker" dieses Dienstes ihren Maßstab an den öffentlich-rechtlichen Rundfunk und Publikationen von der BILD-Zeitung bis zum Magazin SPIEGEL anlegen, in Deutschland bliebe kein Medium unbeobachtet. So schnell wird in Deutschland zum Staatsfeind, der nicht mit dem Strom schwimmt.