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Allgemeines => Archiv => Pressemeldungen September 2017 => Thema gestartet von: ChrisLPZ am 18. September 2017, 23:23

Titel: McKinsey-Studie kritisiert Öffentlich-Rechtliche - Hermann Eicher erbost
Beitrag von: ChrisLPZ am 18. September 2017, 23:23
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Stuttgarter Nachrichten, 18.09.2017

Studie kritisiert Öffentlich-Rechtliche

Von Tim Schleider

(http://up.picr.de/30399807in.jpg)

Zitat
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland ist zu teuer, sendet für sein Geld zu wenig Informationsprogramme und bietet zu vieles an, was privatwirtschaftliche Mitspieler auf dem Medienmarkt in Bedrängnis bringt – das sind in Kürze die Ergebnisse einer Studie, die das Beratungsunternehmen McKinsey auf dem Zeitungskongress in Stuttgart vorgestellt hat. [..]

McKinsey legt großen Wert darauf, seine Studie, die von sofort an auch der Öffentlichkeit zugänglich ist, nicht im Auftrag erstellt zu haben.  [..]

In der anschließenden Diskussion, die von StZ-Chefredakteur Joachim Dorfs geleitet wurde, ging es kontrovers zu. Heinz Fischer-Heidlberger, Vorsitzender der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF), kritisierte die Methodik der Studie. [..] Hermann Eicher, den Justiziar des SWR in Stuttgart, erboste bei den genannten Zahlen zum Informationsanteil der ARD-Programme vor allem, dass die Dritten Programme überhaupt nicht berücksichtigt seien: „Gerade hier erfüllen wir unseren regionalen Informationsauftrag.“ [..]

Weiterlesen auf:
http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.bdzv-zeitungskongress-in-stuttgart-studie-kritisiert-oeffentlich-rechtliche.1257980e-eb66-4a21-885c-cc2d3f8f7c96.html (http://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.bdzv-zeitungskongress-in-stuttgart-studie-kritisiert-oeffentlich-rechtliche.1257980e-eb66-4a21-885c-cc2d3f8f7c96.html)

Siehe auch eigenständigen Thread unter
McKinsey liefert Fakten zum dualen Rundfunksystem (80-seitiges Kompendium)
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,24649.msg156303.html#msg156303

Studie (PDF, ~80 Seiten, umfangreich bebildert, 14MB)
Die Rolle des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks (ÖRR) in der heutigen Medienlandschaft
https://www.mckinsey.de/files/170918_die_rolle_des_oerr_in_der_heutigen_medienlandschaft.pdf
https://www.mckinsey.de/sites/mck_files/files/die_rolle_des_oerr_in_der_heutigen_medienlandschaft.pdf
Titel: Re: McKinsey-Studie kritisiert Öffentlich-Rechtliche - Hermann Eicher erbost
Beitrag von: faust am 19. September 2017, 00:50
... tscha, Herr Eichler - es ist Herbst, die Blätter fallen  >:D !

Es gibt genug Firmen, die wissen: Wo McKinsey den Mäher ansetzt, da wächst kein Gras mehr ...
Diesmal würd ichs mir wünschen, denn: Wenn Föderalismus halt nicht (mehr) finanzierbar ist (... andere Sachen sind es ja auch nicht), dann weg damit !!!
Titel: Re: McKinsey-Studie kritisiert Öffentlich-Rechtliche - Hermann Eicher erbost
Beitrag von: Nichtgucker am 19. September 2017, 01:12
Zitat
Hermann Eicher, den Justiziar des SWR in Stuttgart, erboste bei den genannten Zahlen zum Informationsanteil der ARD-Programme vor allem, dass die Dritten Programme überhaupt nicht berücksichtigt seien.

Vieles, was an Dokumentationen in den Dritten Programmen und in den Spartenkanälen gesendet wird, ist eine Wiederholung dessen, was zuvor auf ARD und ZDF gelaufen ist. Das kann man doch nicht doppelt zählen. Außerdem handelt es sich bei Dokumentationen oft um Werke, die von der BBC u.a. produziert wurden. Das kann nicht als Verdienste des ÖRR gewerten werden.
Titel: Re: McKinsey-Studie kritisiert Öffentlich-Rechtliche - Hermann Eicher erbost
Beitrag von: seppl am 19. September 2017, 06:02
Herr Eicher kann sich aufregen wie er will und Daten hin und her schieben - auch international wird festgestellt, dass der deutsche örR der ineffizienteste und teuerste der Welt ist.
Abbildung übertragen aus:
http://www.cbc.radio-canada.ca/_files/cbcrc/documents/latest-studies/nordicity-public-broadcaster-comparison-2016.pdf
Seite 11
Nach der Studie ist Deutschland das einzige Land, dass eindeutig in den Bereich des überfinanzierten örRundfunks fällt.
Titel: Re: McKinsey-Studie kritisiert Öffentlich-Rechtliche - Hermann Eicher erbost
Beitrag von: Besucher am 19. September 2017, 06:38
Doch...
... Vieles, was an Dokumentationen in den Dritten Programmen und in den Spartenkanälen gesendet wird, ist eine Wiederholung dessen, was zuvor auf ARD und ZDF gelaufen ist. Das kann man doch nicht doppelt zählen. Außerdem handelt es sich bei Dokumentationen oft um Werke, die von der BBC u.a. produziert wurden. Das kann nicht als Verdienste des ÖRR gewerten werden.
... der bundesdeutsche ÖRR darf alles das, und für ihn ist das entsprechend in Ordnung, der ist nämlich nichts weniger als heilig. Und so eine Art "Papst" hat der ja auch - neben den vielen auch finanziell gesegneten "Kardinälen" beiderlei Geschlechts, die immer wieder mal in Gestalt etwa der Intendanten und Intendösen sozusagen urplötzlich aus der Tiefe des Raumes in der Öffentlichkeit auftauchen, eben diesen Herrn Eicher.
Titel: Re: McKinsey-Studie kritisiert Öffentlich-Rechtliche - Hermann Eicher erbost
Beitrag von: Besucher am 19. September 2017, 06:49
Um es mal politologisch zu wenden...
...auch international wird festgestellt, dass der deutsche örR der ineffizienteste und teuerste der Welt ist.
...
Nach der Studie ist Deutschland das einzige Land, dass eindeutig in den Bereich des überfinanzierten örRundfunks fällt.
...die deutschen "Eliten" stehen eben nach wie vor auf Korporatismus als zentralem gesellschaftlichem Kontroll- bzw. Organisationsprinzip. Klappt doch auch mit und beim DGB und den Sozialverbänden im allgemeinen nach wie vor bestens. Auch Meinungskontrolle kostet halt was, und gerade so ein kostbares Gut wie die Öffentliche Meinung kann man doch einfach nicht sich selbst (bzw. der Allgemeinheit bzw. dem Pöbel) überlassen - wer weiß, was irgendwann dabei herauskommt?!  Womöglich dann doch etwas, was den "Eliten" nicht gefällt und ihrem Elitendasein in der bestehenden Form nicht zuträglich ist

"Betreutes Denken" (in memoriam Dieter Hildebrandt) ist für den Pöbel also umso mehr angesagt, je kritischer die Verhältnisse sich entwickeln. Darum brauchen "wir" den ÖRR - und nicht nur so, wie er ist. Sondern je teurer und aufgeblasener und je mächtiger, umso besser.

Wenn der Bürger sich das weiterhin gefallen lassen will, natürlich.
Titel: Re: McKinsey-Studie kritisiert Öffentlich-Rechtliche - Hermann Eicher erbost
Beitrag von: René am 19. September 2017, 07:40
Ich kann mir das nicht verkneifen:

»Ja mein lieber Herr Eicher, auch der dreisteste der Diktatoren glaubte – sogar während seines Falles –, ihm geschehe Unrecht und die anderen seien schuld daran. Ihre Glasglocke bekommt Risse und das tut mir kein bisschen weh. Merken Sie sich bitte folgendes: Auch Sie können den Zeitgeist nicht aufhalten!«
Titel: Re: McKinsey-Studie kritisiert Öffentlich-Rechtliche - Hermann Eicher erbost
Beitrag von: pinguin am 19. September 2017, 08:43
Werke, die von der BBC u.a. produziert wurden. Das kann nicht als Verdienste des ÖRR gewerten werden.
Stopp; BBC ist auch ÖRR, nur eben britischer ÖRR und nicht deutscher.
Titel: Re: McKinsey-Studie kritisiert Öffentlich-Rechtliche - Hermann Eicher erbost
Beitrag von: DJ_rainbow am 19. September 2017, 08:48
Soso, Herr Dr. Eicher ist erbost. Schön für ihn. Aber frage Er mal die Nichtnutzer der öffentlich-rechtswidrigen Lumpensender.

Am Sonntagabend um 18 Uhr wird er übrigens noch erboster sein. Wenn er nämlich erkennen muss, dass alle Greuel- und Lügenpropaganda des ÖRR kaum etwas genutzt hat. Der Sekt steht kalt...
Titel: Re: McKinsey-Studie kritisiert Öffentlich-Rechtliche - Hermann Eicher erbost
Beitrag von: TVFranz am 19. September 2017, 09:35
Schön!!!
So langsam kommt Bewegung in die Sache. Es wird mehr und mehr Öffentlichkeit geschaffen. Und den uneinsichtigen Verantwortlichen brennt mittlerweile der Kittel.  >:D 
So soll das sein.  :police:

Mich würde interessieren, was McKinsey zu der Studie veranlaßt hat. Reine Publicity????
Weiß jemand mehr???
Titel: Re: McKinsey-Studie kritisiert Öffentlich-Rechtliche - Hermann Eicher erbost
Beitrag von: drboe am 19. September 2017, 10:08
Würde die Grundversorgung ernst genommen, bräuchte es das ZDF, dies Spielzeug der Ministerpräsidenten, nicht. Spart schon 'mal 4,32€ pro Monat. Und warum das Krimi-lastige ZDF diese noch einmal über ZDFneo abdudeln muss, ist mir völlig unklar. Dradio ist ein Staatssender und müsste direkt vom Bund finanziert werden. Die Landesmedienanstalten dienen der Aufsicht und müssen daher ebenfalls direkt aus Steuermitteln finanziert werden. Es bliebe der Anteil der ARD-Sender in Höhe von 12,37€.
Betrachtet man die sogn. dritten Programme, so fällt auf, dass diese zur Recycling-Strecke verkommen sind. Neben der Wiederholung alter Tatortfolgen und überflüssigen Quizsendungen, derzeit "Gefragt, gejagt", gibt es Sport, Kochshows, Einschlafhilfen wie "Die schönsten Bahnstrecken ...", Musiksendungen, Quasselshows, sowie regionale Kinkerlitzchen zu entbehrlichen Themen wie Kirchen, Landschaften, Volksfeste und anderen Murks. Hervorzuheben auf der nach unten offenen Skala für entbehrliches Programm ist der MDR, bei dessen Programm ich mich frage, ob sich das wirklich Menschen außerhalb des MDR ansehen. Der Anteil regionaler, relevanter Information in den Programmen ist gering. Ich schätze, dass sich ohne diese Sender der monatliche "Beitrag" auf unter 10€ senken liesse. Warum die ARD Gemeinschaftsaufgaben 3,96€ verschlingen, 22,6% des derzeitigen "Beitrags" ist unverständlich. Vermutlich steckt da noch Potential für weitere Einsparungen. Auch die Zahl der Rundfunksender ließe sich problemlos senken, ohne das die Grundversorgung gefährdet wäre. Im Gegenteil! Früher wurde im NDR2 nach den 12 Uhr Nachrichten 55 min Information aus aller Welt verbreitet. Nach der Einführung von Werbung waren es noch 50 min. Dann wurde die Sendung immer weiter verkürzt und die Beiträge mit Musik getrennt, so dass ich mir das seit Jahren nicht mehr antue.

Der ÖRR in Deutschland ist nicht nur viel zu teuer, er ist auch bezüglich der inhaltlichen Qualität unterirdisch. Man betrachte nur einmal die Tagesschau. Nach der Meldung über den Auftritt/die Reise/den Besuch eines Politikers kommen Ausschnitte mit Shake-Hands, Statements am Redepult, Gangway herunter gehen, winken usw. Wenn der Sprecher sagt, dass Frau Merkel in London eingetroffen ist um sich mit Frau May über den Brexit auszutauschen, dann glaube ich das auch ohne solchen Firlefanz, der keine weitere Information bringt. Oder Fussball Bundesliga: nicht nur, dass die Ergebnisse und die Tabelle kommuniziert werden, nein, es werden zusätzlich minutenlang Spielszenen gezeigt, die sich der Fussballfan eh in den Sportsendungen des Tages ansieht, und die dem an Fussball nur mäßig oder gar nicht Interessierten keine Information vermitteln, die er benötigt. Das, was in 15 Minuten Tagesschau gesendet wird, lässt sich inhaltlich auf 5 min komprimieren. Es blieben dann 10 Minuten für weitere Meldungen außerhalb des üblichen regierungs- und USA-lastigen Mainstreams, was eine Verdreifachung des Nachrichtengehalts ergäbe. Bemerkenswert auch, dass zu Weihnachten immer so wenig berichtenswert ist, dass die Tagesschau auf 5 min verkürzt werden kann. Dafür erscheint dann die teure Bundesplaudertasche, der Präsident. Sylvester erfahren wir, in den Nachrichten, dass erstaunlicher Weise östlich von uns Länder existieren, in dem die Menschen schon das neue Jahr feiern und das es in Sydney dazu ein Feuerwerk gegeben hat. Ist das zu fassen? Dann kommt die Bundeskanzlern mit einer neuen Ausgabe bekannter Floskeln. Eigentlich sieht man sich das nur an, um zu raten, ob das wirklich die aktuelle Sendung ist, oder eine echte Wiederholung vom Vorjahr. Das Wetter!

M. Boettcher
Titel: Re: McKinsey-Studie kritisiert Öffentlich-Rechtliche - Hermann Eicher erbost
Beitrag von: unGEZahlt am 19. September 2017, 10:09
Mich würde interessieren, was McKinsey zu der Studie veranlaßt hat.    ...
Weiß jemand mehr???

Auf Seite 2 der Studie haben sie u. a. etwas über den Anlass geschrieben:

https://www.mckinsey.de/files/170918_die_rolle_des_oerr_in_der_heutigen_medienlandschaft.pdf
Zitat
Die in dieser unabhängigen Studie analysierten Inhalte und Datenpunkte sollen dementsprechend einen
Beitrag zu einem faktenbasierten Diskurs über Aufstellung und Leistungserbringung
des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks

(ÖRR) in Deutschland leisten. Hintergrund und
Anlass dafür ist die substanzielle Veränderung der Medienlandschaft
in den vergangenen Jahren – sowohl hinsichtlich des Angebots als auch der Nachfrage.

Markus
Titel: Re: McKinsey-Studie kritisiert Öffentlich-Rechtliche - Hermann Eicher erbost
Beitrag von: muuhhhlli am 19. September 2017, 10:16
Wer Glaube, dass die McKinsey-Studie mit den Argumenten der Kritik am öffentlich rechtlichen Rundfunk interesse an geringeren Rundfunkgebühren oder an einer Beitragsgerechtigkeit bei der Bevölkerung hat, der irrt gewaltig.

McKinsey bringt sich mit der Studie durch aufzeigen von Zahlen nur in die wirtschaftliche Position und Stellung, sollte die Politik gezwungen sein z.B. wegen einer verlangten Korrektur des EuGH, eine Veränderung der jetzigen Strukturen herbei führen zu müssen. Dann greift die Politik nämlich auf solche Beratungsunternehmen zurück, was in Folge durch die Tätigkeit von solchen Firmen in unserer Gesellschaft mit 6 Mio. Sozialhilfeempfänger zu sehen ist. Während hier im Forum über Musterverfahren vor VG für Geringverdiener diskutiert wird/wurde, bin ich mir sicher, wird jeder McKinsey Lösung/Beratungsvorschlag weiter Menschen in die Sozialhilfe treiben.

Es ist doch für McKinsey ein richtig lukratives Geschäft, in über 15 Rundfunkanstalten mit über 20 000 Mitarbeitern die Axt auspacken zu dürfen, da möchte McKinsey einen Teil vom Kuchen der sicheren RF-Beiträge für sich abschneiden. Andererseits dürfte es für diese Manager von McKinsey gewaltig interessant sein, zu erfahren, wie die Rundfunkanstalten es über so viele Jahre geschafft haben, mit so einem System nach außen von den Bürgern Geld abzukassieren.

Dass die Keimzelle hier im Süden beim SWR-BaWü/RLP sitzt, ist im Rechtsstreit im Jahre 2007 meinem damaligen Rechtsanwalt und mir schon mit den Lügenschreiben aufgefallen, was ja dann für mich zur Folge hatte, dass mein Rechtsanwalt das Mandate beendete mit dem Satz "verarschen kann ich mich selbst". Als ich die Person Herr Eicher deshalb vor 3 Jahren in dem Bezug nannte, wurde der Beitrag gelöscht.

Insgesamt sehe ich jetzt schon auf einmal eine Entwicklung der kleinen Schlacht an Buffet RF erkennbar, da eine Korrektur möglich sein könnte. Das war alles nur möglich, weil viele Bürger in Ihre Klagen Geld investiert haben und nun ein einziger Richter sich in seiner Pflicht sah, während 2.000 Verwaltungsrichter über die Jahre und immer noch mit kopierten Urteilen den Klägern Ihr Recht absprechen. Sowohl die Presse lässt mit geänderten Berichten aufhorchen, Wendehals-Politiker wie EU-Kommissar Herr Oettinger bringen sich in Position und so werden noch viele weitere Beispiele folgen. Egal wie der weitere Weg sein wird, die Zeche für die gesteuerten Parteimachtinteressen mussten bisher die Beitragszahler zahlen und werden es weiter tun müssen.
Titel: Re: McKinsey-Studie kritisiert Öffentlich-Rechtliche - Hermann Eicher erbost
Beitrag von: ohmanoman am 19. September 2017, 10:25
Uijuijuijui, der Herr Eicher ist erbost? Er ist doch immer so ruhig und bedacht und kritikfähig.

Den Kritiker McKinsey  hat er nicht beauftrag. Ups??!!

Ja, er hätte dabei bleiben sollen, was er früher zu dem System Rundfunkbeitrag geschrieben hat.
Ja das liebe, liebe Geld. Es lässt sich vieles dafür kaufen, Herr Eicher.
Herr Eicher war ja auch führende Kraft des neuen Systems. Und nu suchen sie einen Juristen, für Europarecht! Bekommt Herr Eicher etwa einen Vorgesetzten? Herr Eicher wird unruhig, weil er seine Felle wegschwimmen sieht? Ich kann manchmal meine Schadenfreuden nicht verbergen, wenn Menschen mit Hochmut ihre begangenen Fehler wieder einholen.

Ich musste mich nun mit diesem Unsinn 4 Jahre befassen, obwohl ich keinen Rundfunk nutze und auch nicht richtig wusste, was eigentlich bei ARD ZDF usw. abläuft. War irgendwie nie mein Thema.

Aber ich bin erschrocken, was ich in diesen 4 Jahren über dieses Konstrukt, den öffentlich rechtlichen
Rundfunk erfahren MUSSTE!

Ohmanoman unglaublich!   
Titel: Re: McKinsey-Studie kritisiert Öffentlich-Rechtliche - Hermann Eicher erbost
Beitrag von: Besucher am 19. September 2017, 10:26
Das kommt aber ganz auf die Sichtweise bzw. darauf an...
Würde die Grundversorgung ernst genommen, bräuchte es das ZDF, dies Spielzeug der Ministerpräsidenten, nicht. ...
....wie man »Grundversorgung« definiert. Wenn es um die größtmögliche Ruhigstellung des Publikums geht, sind die Strukturen und Inhalte unseres schönen ÖRR *genau so*, wie man sie dafür braucht, und der »Grundversorgungs«-Auftrag ist in vollem Umfang erfüllt :->>>.
Titel: Re: McKinsey-Studie kritisiert Öffentlich-Rechtliche - Hermann Eicher erbost
Beitrag von: drboe am 19. September 2017, 10:56
@Besucher: alter Zyniker!  ;D

Ernsthaft: man kennt die Historie des "Adenauerfunks". Nachdem das BVerfG die Pläne des Kanzlers beerdigte fanden die Länder Gefallen an der Idee eines eigenen Senders. Es ist aber völlig klar, dass man bei sachgerechter Auslegung des Begriffs "Grundversorgung" nicht zweimal die Infrastruktur für Information (Korrespondentennetz), Bildung und Unterhaltung benötigt. Wobei sowohl ARD als auch ZDF den ersten beiden Punkten nicht gerecht werden.
Bei sportlichen Großveranstaltungen (Fussball WM/EM, Olympia) teilen sich die Sender die Übertragungen tageweise, sind aber beide mit voller Mannschaft aus Moderatoren, Technikern und "Experten" vor Ort. Bei Hochzeiten in Königshäusern u. a. m. senden die sogar auf beiden Kanälen identische Bilder. Das ZDF kann aber aus New York, Brüssel, Tokio, Peking, Moskau usw. nichts anderes berichten als die Korrespondenten der ARD. Zweimal das Gleiche ist nun nicht Grundversorgung, sondern eben zweimal das Gleiche. Warum man den Sendern noch gestattet, mit ZDFneo und One Resterampen einzurichten, ist unklar, aber eben auch keine Grundversorgung, auch nicht bezüglich Unterhaltung, da es an der wahrlich keinen Mangel im Programm hat. Überhaupt Programm: der Anteil des "Rundfunkbeitrags", der für das Programm aufgewendet wird, soll um die 30% liegen. Das wären dann ca. 6€ pro Monat.

M. Boettcher
Titel: Re: McKinsey-Studie kritisiert Öffentlich-Rechtliche - Hermann Eicher erbost
Beitrag von: marga am 19. September 2017, 11:52
Auf Seite 2 der Studie haben sie u. a. etwas über den Anlass geschrieben:
https://www.mckinsey.de/files/170918_die_rolle_des_oerr_in_der_heutigen_medienlandschaft.pdf
...Anlass dafür ist die substanzielle Veränderung der Medienlandschaft ...

Eine fiktive Person hat recherchiert, dass der Mann der ca. 5 Billionen US-Dollar verwaltet (Larry Fink),
8,79 % Anteile an der Mediengruppe Prosieben hält.
Damit ist er der größte „Einzelaktionär“ an Prosieben.

Quelle: Welt N24 BlackRock Beteiligungen an deutschen Firmen
https://www.welt.de/wirtschaft/gallery159306584/So-viele-Anteile-haelt-BlackRock-an-deutschen-Firmen.html (https://www.welt.de/wirtschaft/gallery159306584/So-viele-Anteile-haelt-BlackRock-an-deutschen-Firmen.html)

Vielleicht liegt hier ein Grund dafür, wie es werter user @unGEZAHLT formulierte, dass McKinsey die „privaten Investoren“ z. B. auch „BlackRock“ berät. Der Trend zu mehr TV-Konsum könnte mehr Wert auf „Qualitätsniedrige“ Informationsangebote legen und damit an Reichweite auch zulegen. „Qualitätshohe“ Informationsangebote hingegen könnten einbüßen.
Sogen. „Softnews“ nehmen zu. Damit geraten „nationale Mediensysteme" unter Druck. Die Macht wandert zu den „Technik-Giganten“. Die „breite Masse“ wird nicht nach der Qualität gefragt für die „Relevanz der Gesellschaftspolitischen Themen“. Der Bürger muss sich mit „komplexen Themen“ beschäftigen, um die „Demokratischen Grundrechte“ wahrzunehmen.

Guggst du hier:

Video youtube.com Länge: 05:46 Minuten Aspekte ZDF der reichste Mann der Welt
https://www.youtube.com/watch?v=Tx71qePgv8g (https://www.youtube.com/watch?v=Tx71qePgv8g)

Und hier Quelle McKinsey & Company, Inc.
https://books.google.ch/books?id=qaF9AQAAQBAJ&pg=PA57&lpg=PA57&dq=mckinsey+firmenanteile&source=bl&ots=Pcqn-wiYR-&sig=VB_hHJFIAEGa1Dd0W2rMqsX3e00&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiSp4Xx87DWAhWExxQKHb7KBkIQ6AEIPjAD#v=onepage&q=mckinsey%20firmenanteile&f=false (https://books.google.ch/books?id=qaF9AQAAQBAJ&pg=PA57&lpg=PA57&dq=mckinsey+firmenanteile&source=bl&ots=Pcqn-wiYR-&sig=VB_hHJFIAEGa1Dd0W2rMqsX3e00&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiSp4Xx87DWAhWExxQKHb7KBkIQ6AEIPjAD#v=onepage&q=mckinsey%20firmenanteile&f=false)
Titel: Re: McKinsey-Studie kritisiert Öffentlich-Rechtliche - Hermann Eicher erbost
Beitrag von: drboe am 19. September 2017, 12:51
McKinsey wird sicher nicht altruistisch unbezahlte Arbeit leisten. Entweder gibt es Interessenten, die diese Studie finanzieren, ggf. auch mehrere im Rahmen einer Multiclient-Studie, oder es dient tatsächlich dazu, wie hier vermutet, sich vom Kuchen zukünftiger Beratung im Umfeld einer sich ändernden Medienlandschaft einen Teil zu sichern und für das eigene Unternehmen Werbung zu betreiben. Das im Bericht behauptet wird, er wäre keine Werbung, ist m. E. Nonsens. Es ist Werbung, mindestens für das Unternehmen McKinsey. Dabei kommt es weniger auf den Inhalt an, als auf die Reaktionen. Für McKinsey ist es geradezu phantastisch, dass sich die Herren Eicher und Fischer-Heidlberger erregen, fördert das doch die Verbreitung der (Kurzform der) Inhalte und die Werbung für McKinsey. Außerdem gibt es den Kritikern in den Zeitungen Gelegenheit noch einmal alles auszupacken, was gegen den ÖRR spricht. 

Dass die Methodik seitens Herrn Fischer-Heidlberger kritisiert wird, deutet m. E. auf einen Verteidigungsreflex hin (getroffene Hunde ...). Öffentlich verfügbare Informationen zu nutzen, ist absolut üblich. Schließlich betreibt auch jeder Wissenschaftler vor der Publikation ein Quellenstudium, d. h. er recherchiert und liest. In der Marktforschung sind Interviews mit Entscheidern in Unternehmen und Marktteilnehmern zudem absolut üblich. Auch ARD und ZDF werden schon solche Studien beauftragt, erhalten und publizistisch bzw. werblich verwendet haben. Wenn Herrn Fischer-Heidlberger die Zahlen nicht behagen, weil die KEF Alibifunktionen wahrnimmt, dann möge er dafür sorgen, dass sich diese ändern. Ein Tipp für ihn: die Produktion eines Tatorts und anderer Sendungen hängt nicht von der Zahl der Zuschauer oder -hörer ab. Bevölkerungsreiche Länder wie Deutschland müssten daher eigentlich geringe Kosten pro Kopf haben und gutes Programm liefern. Mit die besten Serien komme aber aus kleinen Ländern, wie Dänemark. Offenbar sind deutsche Fernsehmacher übersättigt vom vielen Geld. Da kann man auch Mist produzieren, wird ja bezahlt.

M. Boettcher
Titel: Re: McKinsey-Studie kritisiert Öffentlich-Rechtliche - Hermann Eicher erbost
Beitrag von: ChrisLPZ am 19. September 2017, 16:53
Siehe auch:
Deutschlandfunk, 19.09.2017
Streit um den öffentlich-rechtlichen Rundfunk - "Das ist eine Kampagne"
Hermann Eicher im Gespräch mit Antje Allroggen
https://gez-boykott.de/Forum/index.php/topic,24473.msg155434.html#msg155434
Titel: Re: McKinsey-Studie kritisiert Öffentlich-Rechtliche - Hermann Eicher erbost
Beitrag von: VGkoblenz am 20. September 2017, 00:15
Die Studie sollte sicherlich den BDZV Zeitungskongress orchestrieren..
Mich würde mal interessieren wie ORF und SRF abgeschnitten hätten. Die wurden in der Studie wohl bewusst lieber mal weggelassen ;)

Das "deutsche Modell" ist übrigens einmalig auf der Welt..

Anm.Mod. seppl:
Quelle Anhang:
http://www.cbc.radio-canada.ca/_files/cbcrc/documents/latest-studies/nordicity-public-broadcaster-comparison-2016.pdf
Seite 23
Titel: Re: McKinsey-Studie kritisiert Öffentlich-Rechtliche - Hermann Eicher erbost
Beitrag von: Nevrion am 22. September 2017, 15:52
Na ja, dass Herr Eicher sich hier aufregt mag nun nicht überraschen. Er lebt vermutlich schon längst in seiner eigenen Filterblase, von der er glaubt, dass er die Guten vertritt und die Nichtnutzer die Bösen sind.
Titel: Re: McKinsey-Studie kritisiert Öffentlich-Rechtliche - Hermann Eicher erbost
Beitrag von: art18GG am 07. November 2017, 15:51
Unverschämtheit! Es ist widerlich!

Auch in der Rheinischen Post vom Freitag den 3. November 2017 war zu lesen, dass sich ARD, ZDF und Deutschlandradio über eine Kampagne gegen sie beschweren würden.

rp-online, 03.11.2017
ARD und ZDF wehren sich gegen "Kampagne"
http://www.rp-online.de/panorama/fernsehen/ard-und-zdf-wehren-sich-gegen-kampagne-aid-1.7179652

Dreister geht es wohl nicht! Der Verfolger von Minderheiten (Nicht-Nutzer von Rundfunk und Fernsehen) und Opposition (Gegner der Landesrundfunkanstalten) redet von einer Kampagne gegen ihn. Seine Taten stehen aber für sich und nun meinen diese Staatssender von Landesregierungsgnaden auch noch einen „Journalisten aller Welt vereinigt euch“-Notruf aussenden zu müssen. Als Nichtgläubiger der Predigten der Vereinfacher (gemeint sind Journalisten) verwahre ich mich als Verfolgter gegen den Vorwurf einer Kampagne. Es ist vielmehr eine Schande, dass die nicht-staatliche gelenkten Medienvertreter seit Jahren wegschauen, wenn es um das abgekartete Spiel von Landesregierung und Landesrundfunkanstalten geht. Hier mussten sich sogar erst ausländische Medienvertreter einschalten, als es darum ging, über die Ausuferungen der Verfolgung von Gegnern des RBStV wie Frau Sieglinde Baumert zu berichten.

Wir sprechen hier nicht nur von Staatsfernsehen, liebe Vereinfacher, sonder auch von einer Gleichschaltung der Medien, die es so in dieser Form nicht einmal unter Silvio Berlusconi in Italien gab.