Und falls es immer noch Leute geben sollte, die sich die Augen reiben, weil sie das seltsame Verhalten von Massenmedien zur politischen Enthaarungszeit (und zum finanziellen Offenbarungseid) einfach nicht fassen können, dann dürfte denen ein Zitat des Nahost-Experten und Publizisten [Seite/Begriff nicht erwünscht] sicher Linderung verschaffen.
Der Mann war mehr als 20 Jahre lang für die Öffentlich-rechtlichen als Auslandskorrespondent tätig, hatte also ausgiebig Gelegenheit, die Strukturen aus der Nähe kennenzulernen.
Hörstel: „Also, eine Tatsache im öffentlich-rechtlichen System, und inzwischen auch in unseren Mainstreammedien, ist nur das, was vom Kanzleramt gewünscht ist, vom Chefredakteur befohlen wird und was auf der Linie Washingtons liegt. Wir sind im Prinzip medienmäßig längst ein Sowjetsystem geworden. Wenn wir uns jetzt also diese Sachen anhören“ – Hörstel bezieht sich damit auf die Werbekampagne von ARD und ZDF „Wir sind ...“, in der es hieß, guter Journalismus bedeute, die Fakten zu kennen – „dann müssen wir deshalb herzlich lachen, weil es ein Thema gibt, auf dem diese Herren garantiert nicht sattelfest reiten können – und das sind Fakten. Nur wenn man Fakten geflissentlich übersieht, kommt man zu der Sorte Berichterstattung, die wir heute im öffentlich-rechtlichen Fernsehen haben. Wenn Sie als junger Redakteur erkennen lassen, dass Sie sich für Tatsachen interessieren und dass Sie möglicherweise sogar besser informiert sind als Ihr Chef, was die tatsächliche Faktenlage angeht, dann werden sie nicht mehr befördert. Also solche Leute drückt das System zur Seite, und wenn sie nicht aufhören zu arbeiten, dann drückt es sie auch raus. Sie kommen gar nicht nach oben. Sollten Sie als Chefredakteur sozusagen plötzlich die Wahrheit entdecken durch irgendeinen Anlass, und sollten sie anfangen zu versuchen, ehrlich zu arbeiten, dann wird man Sie zunächst absetzen und dann wird man auch versuchen, Sie aus dem System herauszubefördern, denn das System hat eine hohe innere Geschlossenheit und es hat auch Pfründe, also ganz gute Gehälter zu verteilen. Und dann haben Sie ja das berühmte System von ‚Teile und herrsche‘, das heißt, Sie kommen ja sowieso nur hoch, wenn Sie irgendeiner großen politischen Partei, SPD, CDU, sagen: Ich bin euer Mann. Sie müssen aber schon 100-mal gelogen haben, bevor Sie, wie soll man sagen, ernstgenommen werden auf dem Sektor, für diese Partei. Und dann müssen Sie auch schon Nachrichten unterdrückt haben, die dieser Partei nicht angenehm waren, Sie müssen einen ganzen ‚Record‘, eine Karriere der Fehlberichterstattung haben.
Dann bekommen Sie solche Posten. Und dann passiert es Ihnen, dass Sie plötzlich was Wahrheitsgemäßes behaupten und versuchen, wie soll man sagen, das Ruder herumzureißen oder sonst irgendwie gegenzusteuern; dann werden Sie Ihre politischen Feinde, die Sie im Sender haben, die Leute, die gerne Ihren Posten hätten, ohnehin schon am Hals haben. Niemand interessiert sich in diesen Läden für die Wahrheit.“
Den Feinden und Verrätern unserer Kultur, Gesellschaft und unserem Volk sei gesagt,
wenn das Volk seine Geschicke selbst in die Hand nimmt,dann Gnade ihnen Gott.