Da die Anhörung am Freitag stattfand, aber aus Zeitgründen nicht alles, was ich auf dem Zettel hatte zur Sprache kam, hier erstmal mein Stimmungsbild:
Es war ein sehr freundlicher Empfang und sowohl die Dame, die mich empfing als auch der Vorsitzende haben sich erfreut gezeigt, dass ich den längeren Weg von Hamburg nach Bremen auf mich genommen hatte um persönlich dabei zusein. Dazu muss ich sagen, dass der Termin noch einmal um 1.5 Std nach hinten verschoben wurde, weil ich schon zu Anfang der Tour über eine Stunde im Stau vor und im Elbtunnel stand. Als abzusehen war, dass ich nicht pünktich da sein werde, habe ich angerufen und es war möglich, den Termin auf 17 Uhr zu versetzen.
Es war nur im Saal mit Mikro auf eigenen Knopfdruck zu sprechen. Ziemlich ungewohnt für mich, aber es hatte den Vorteil, dass ich davon abgehalten wurde, einfach draufloszureden und den anderen ins Wort zu fallen. (wie es bei mir öfter so ist)
Beim Thema des Abgleichs der Satzung von Radio Bremen mit dem Grundrechten konnte von mir erstmal nur das Thema der Behandlung der Gesamtschuldnerschaft angesprochen werden. Dazu wurden interessierte Fragen von Anwesenden gestellt, die mir zeigten, dass mein Anliegen wohl ernst genommen wurde. Die Fragen zeigten aber auch, dass über die Abwicklung des Beitragseinzugs nur "normalbürgerliche" Kenntnisse und Vorstellungen vorlagen. 4 der ca 12 Anwesenden haben sich aktiv an der Beratung beteiligt. Der Vorsitzende driftete zum Ende hin in das Thema "Datenschutz" ab, es schien den Vorsitzenden in Hinsicht auf den Einzug des Rundfunkbeitrags durch den NDR (anstatt durch Radio Bremen) sehr zu interessieren.
Aus dem Vertreter des Senats war nichts herauszuholen. Er vertrat das Antwortschreiben des Senats an den Petitionsausschuss unbeeindruckt. Ich führte auch nach der Beratung beim rausgehen noch ein Gespräch mit ihm, merkte aber, dass da Granit vorliegt. Ich nehme an, der Vertreter des Senatskanzlei hat keine eigene Meinung, sondern muss den Senat vertreten, daher war da keine Bewegung zu spüren.
Der Vorsitzende war meines Erachtens nach Herr Claas Rohmeyer (CDU) und einer der an der Sache sehr interessierten weiteren Personen Herr Mustafa Öztürk (Die Grünen)
Soweit ich den Vorsitzenden verstanden habe, sieht er die Sache noch nicht als erledigt an und der Petitionsausschuss wird sie weiter verfolgen. Auch in Hinblick auf Datenschutzprobleme.
„Eine ewige Erfahrung lehrt jedoch, daß jeder Mensch, der Macht hat, dazu getrieben wird, sie zu mißbrauchen. Er geht immer weiter, bis er an Grenzen stößt. Wer hätte das gedacht: Sogar die Tugend hat Grenzen nötig. Damit die Macht nicht mißbraucht werden kann, ist es nötig, durch die Anordnung der Dinge zu bewirken, daß die Macht die Macht bremse.“ (Montesquieu)