Ja und nein.
Ja, wären mehr Leute gebildet, würden sie auch mehr "echten" Journalismus schätzen und dafür bezahlen (egal in welcher Form, Papier oder online). Es war noch nie so billig, Zeitung zu lesen.
Es sind gerade die 10-20 Prozent der Bevölkerung, die noch als gebildet gelten können, die den ÖRR verweigern, aber ihr Geld dafür aufwenden sollen. Es ist geradezu pervers, wenn Zeitungsverlage mit dem ÖRR kooperieren wollen, der ihnen den Markt vollends kaputt macht.
Und nein, denn harte Zahlen sind auch im Medienbereich wichtig. Es ist ein romantischer Irrglaube, der gerade in Deutschland hochgehalten wird, dass Geld stinke und das Wahre, Schöne, Gute ohne jenes auskäme, geradezu entgegengesetzt sei.
Für einige darbende Dichter und Denker mag das sogar gelten.
Der Journalismus aber muss selbst überlebensfähig sein. Nur das garantiert Unabhängigkeit. Es darf keine Bestandsgarantie geben, weil sonst alle Anreize verloren gehen, guten Journalismus zu machen. Verlage und Sender sind käuflich. Wir müssen uns entscheiden, wer sie kaufen darf. Der Konsument. Oder der Bürokrat, der Parteigenosse?