Damit wir uns nicht missverstehen - Grenzen dicht, Zuwanderung stoppen , raus aus der EU - halte ich auch für Quatsch.
In dem Top-beitrag geht es um die Beachtung geltender Gesetze / EU-Verträge.
Verstanden. Danke! Ich möchte nur vermeiden, dass eine Diskussion aus dem Ruder gerät.
Nun haben wir das Problem, dass der Patient um sein Leben ringt. Klar können wir uns darüber unterhalten, wie wäre es gewesen, wenn er früher die richtige Medizin in der richtigen Dosis erhalten hätte. Die Diskussion kann sich selbstverständlich in dieser Richtung entwickeln. Man kann aber auch argumentieren, was können wir jetzt machen, damit der Patient nicht wegstirbt.
Auf jeden Fall ist das Thema für mich sehr komplex, um zu behaupten, den richtigen Weg zu kennen. Ich kann nur aus meiner eigenen Erfahrung im Leben argumentieren, ob das aber allgemein gültig ist, weiß ich nicht.
Meine persönliche Meinung:
Der erste Fehler war, Griechenland in die Eurozone mit rein zunehmen. Die Griechen haben einerseits betrogen – reden wir im Klartext – und wir haben uns betrügen lassen. Wir haben es gewusst und trotzdem das hingenommen. Die Hintergründe sind sicher verschieden und heute nicht mehr wichtig, denn der Scherbenhaufen ist schon längst da.
Und was wäre das richtige gewesen? Klar, Griechenland nicht in die Eurozone zu nehmen. Aber das ist Geschichte. Jetzt hätten wir das machen müssen, was man mit Betrügern macht: Das betrügerisch Erschlichene wieder wegzunehmen – man kann einen Staat nicht in den Knast stecken, das kommt daher nicht in Frage –, also aus der Eurozone hinaus katapultieren. Da bin ich mit dem Autor einer Meinung.
Aber alle diese Betrachtungen sind im Nachhinein leicht zu machen. Wenn man jedoch mitten im Problem steckt, versucht man natürlich in erster Linie andere Wege aus der Misere – etwas Solidarität kann nicht schaden. Aber wo zieht man die Grenze in der Hitze des Gefechts? Schwer zu sagen, wenn das Ende noch offe ist. Danach, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, wissen wir alle, was das richtige gewesen wäre.
Und was kann man jetzt – heute – machen? Keine Ahnung! Mein Gefühl sagt mir, Griechenland pleite gehen lassen und raus aus der Eurozone. Aber was passiert danach? Griechenland ist nicht der einzige Wackelkandidat – Portugal, Spanien, Irland und neuerdings Italien. Sollen wir alle diese Volkswirtschaften aus der Eurozone hinauskomplimentieren und ihrem Schicksal überlassen? Als Exportweltmeister brauchen wir die anderen Volkswirtschaften und wir sollten auch die Solidarität nicht vergessen.
Ich sage es nochmals, ich weiß nicht, was hier richtig ist, denn zu allen Problemen haben wir den Finanzsektor mit ihren Finanzheien, die die ganze Problematik noch weiter anheizen, um Profit daraus zu ziehen. Hier, genau an dieser Stelle, sollte die Politik ansetzen. Es kann nicht sein, dass solche Leute/Institutionen sich jeglicher Regulierung entziehen und ganze Volkswirtschaften in den Ruin treiben.
Und so könnte man sich stundenlang darüber unterhalten...