Es ist eben nicht nur so...
Badische Zeitung, 28.07.2017
Schutz der Presse gefährdet
Zeitungsverleger wenden sich an Ministerpräsident Kretschmann.
...Dabei seien "Grenzen beim Gebrauch von dem Kriterium des Sendungsbezugs nicht erkennbar". Die Verleger sehen die wirtschaftliche Existenzgrundlage der privaten Presse gefährdet, wenn Texte im Internet-Angebot von ARD und ZDF für sich selbst stehen und es keinen inhaltlichen oder zeitlichen Bezug zur TV-Sendung gibt – dieser vielmehr konstruiert wird. (...)
...dass »die Revolution ihre Kinder frisst«, sondern halt auch schon einmal die Reaktion ihre Eltern bzw. Grosseltern oder den einen oder anderen Patenonkel bzw. Patentante. Die Presse hatte es sich ohnehin auch die ganzen Jahre viel zu gemütlich gemacht im Nachkriegsdeutschland und dessen sozio-politischem setting.
Natürlich mag es eine besondere Überraschung sein, dass es ihr jetzt von Seiten ihrer ambitiös gewordenen »öffentlich-rechtlichen« "Geschwister" (also eher unvermuteter Seite) an die Wäsche geht - aber auch das kommt bekanntlich schon seit Ewigkeiten selbst in den besten Familien vor :->.
Der letzte Schachzug der etablierten Politik, sich - entgegen der offensichtlichen Trends - durch den Kauf des ÖRR mit dem Geld der Bürger und der Unternehmen die »Elite« der ö.r. Medien und deren 8 - 9 Mrd. p. a. schweren Apparat zum Bundesgenossen und zu ihrem Parteienfunk zu machen, hätte ihnen schon im Jahr 2011 und mit dem krebsartigen Wuchern auch des Bestandes an Anstalten, Programmen, Produktionsfirmen etc. pp. Warnung genug sein können und müssen.
Auch »öffentlich-rechtliches« big business auf Grundlage genannter Kapitalgrösse (sogar ohne jedes unternehmerische Risiko) ist big business, sogar ganz besonders. Und dieser staatlich mit vom Bürger abgepresstem Geld alimentierte Moloch langt jetzt eben zu. Er möchte halt noch fetter werden.
Und ob die Politik sich rührt, dürfte mehr als zweifelhaft sein. Die hat ja - abgesehen von der vermutlich kommenden »Entgegnung«, sie
dürfe doch überhaupt gar keinen Einfluss auf bewusst staatsfern
® eingerichtete Akteure wie den ÖRR nehmen - längst erkannt, dass eine der Macht gewogene Einheitsberichterstattung viel besser ist als Medienpluralismus - war ja nicht alles schlecht z. B. in der DDR :->.
OT: Und angesichts der (vorgeblichen) öffentlichen politischen Aufregung über das, was die PIS bis letzte Woche vorhatte, vergegenwärtige man sich doch nur, dass dem Vernehmen nach schon vor ungefähr 7 Jahren ein Friedrich als Innenminister ungestraft öffentlich ein Urteil des BVerfG (Abschuß von Zivilflugzeugen durch die BW?) als »Privatmeinung« abqualifizieren konnte. Und es ist auch noch nicht so lange her, dass ein Schäuble in einem Stoßseufzer etwas später auch schon einmal öffentlich gewünscht haben soll, das BVerfG an die Kette der etablierten Politik zu legen.