Interessant... pikant... skandalös...
...dass - ohne erst einmal (außer
"aktuell", was ja nun schon seit über einer Woche vertan ist) nüchtern,
"umfassend, unabhängig und objektiv" Bericht zu erstatten - nun ausgerechnet mit dem
voreingenommenen/ befangenen DJV, dessen Vorsitzender in seiner Eigenschaft als
ZDF-Fernsehrats-Mitglied auch maßgeblicher Nutznießer aller möglichen Vorteile des Systems ist, also auf geradezu
"inzestuös-selbstreferenzielle" Art und Weise ein
Vertreter, Mitgestalter und Nutznießer des ö.r. Rundfunks zu seiner *Meinung* befragt und dies als Berichterstattung verkauft wird...
min 1:50
[Hendrik Zörner] Wer hat's bezahlt. [...] dann könnte man vielleicht auch daraus ableiten, wer ein Interesse an einem solchen Gutachten hat.
[Interviewerin] Ich entnehme Ihren Worten, dass hier das böse Wort "Lobbyismus" irgendwo über uns schwebt...
[Hendrik Zörner] Ja, das schwebt sicherlich wie ein Damoklesschwert in dem Zusammenhang über uns. [...]
Hier stellt sich ebenso die Frage,
wer das
Gutachten zum Rundfunkbeitrag beauftragt und finanziert hat.
Auch "in diesem Zusammenhang" schwebt das
"Damoklesschwert des Lobbyismus" über uns...
Die Antwort: ARD, ZDF & Co. haben dieses Gutachten beauftragt und finanziert
Bezeichnend auch min 2:25
[Interviewerin des WDR] "Sie sagen "wir wissen's nicht".
Dann reden wir doch mal über Vermutungen [...]"
Vermutungen = Spekulationen = Boulevard-Journalismus
min 2:30
[Hendrik Zörner] [...] wir haben da schon so ein bisschen die Vermutung, dass es interessierte Kreise gibt, die erneut eine Diskussion über die Rundfunkgebühren vom Zaum brechen wollen. Eine Diskussion, die völlig überflüssig ist. [...] Das ist alles reformiert worden, also aus welchem Grund gerade jetzt - ein Jahr danach - diese neue Diskussion?
Abgesehen davon, dass sich Hr. Zörner hier in der Tat als inkompetent herausstellt, denn die Neuregelung besteht
bereits seit zwei Jahren, zeugt es auch von
Ignoranz der noch überhaupt nicht abgeschlossenen juristischen Auseinandersetzung.Es ist
keine "erneute" Diskussion, sondern lediglich die
Fortsetzung einer
noch nie abgeschlossenen bzw. überhaupt erst einmal der
Beginn einer noch nie geführten und immer unterschlagenen Grundsatzdiskussion.Die Behauptung, diese Diskussion sei
"völlig überflüssig" kann als nachgerade *anmaßend* bezeichnet werden, denn diese
"Reform" ist einer der
ungeheuerlichsten sozialstaatlich-rechtsstaatlich-(und)demokratischen Fehlgriffe der jüngeren Geschichte.min 3:43
[Hendrik Zörner] Natürlich müssen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten mit den Geldern, die sie zur Verfügung haben, wirtschaften. Das ist keine Frage und das ist die Erwartung eines jeden Gebührenzahlers - völlig zurecht.
Aber diese Rundfunkanstalten, die machen Journalismus [...]
...aber eben mitunter auch nicht immer "guten" Journalismus - und vor allem auch
nicht *nur* Journalismus Das Problem ist doch der unterhaltungsmediale, administrative und rentenzusatzversicherungstechnische Wasserkopf dieses Gebildes.Ich weiß eigentlich gar nicht, weshalb der DJV überhaupt so affektiv reagiert.
Ich glaube, der wahrhaft *journalistische* Teil des ö.r. Rundfunks wird mit dem Gutachten überhaupt nicht angegriffen...