Wenn nach Alternativen gesucht werden soll, wonach eigentlich? Ich sehe keine anderen medienwirksamen Alternativen, die die Leute fesseln und mitnehmen könnten.
Ich stelle mir das so vor: Man bezahlt nicht und fordert einen Beitragsbescheid an. Sobald dieser ins Haus flattert, folgt die Klage vor dem Verwaltungsgericht. Wird diese abgeschmettert und man wird verdonnert, zu zahlen, könnte man in die zweite Instanz gehen, sofern Nerven und vor allem Budget vorhanden sind.
Irgendwann kann Otto-Normalo nicht weiter kämpfen, da entweder Nerven, Zeit, Geld oder eine beliebige Kombination daraus fehlt. Er bezahlt aber weiterhin nicht, schickt jedoch Briefe, Mails, telefoniert usw. mit allen möglichen Leuten (Politikern, Bürgermeister, Zeitungsverlagen etc. – wir helfen natürlich dabei), bis irgendwann der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht.
Hier setzen wir dann an, indem mehrere solche Fälle quasi gebündelt werden. Es tun sich Leute zusammen, die kein Licht mehr am Ende des Tunnels sehen und gehen in den Hungerstreik, nachdem der Staat ihnen keine andere Wahl lässt.
Bis hierher haben wir eine Geschichte, die wir jedem erzählen können. Die Leute sehen die Ummacht des kleinen Mannes gegenüber dem mächtigen Staat und wie er einfache und ehrliche Leute verzweifelt in den Hungerstreik schickt. Die Solidarisierungsphase beginnt: Wir berichten und suchen Unterstützer für die Hungernden, spannen die Medien ein, senden einen Livestream durch die ganze Welt usw.
Mir geht hierbei nicht um etwas Witziges, was nach einem Wochenende vorbei ist. Wir zeigen hier wahre Geschichten, die die Staatsmacht so zeigen, wie sie bei solchen Sachen wirklich ist. Wir sorgen dafür, dass diese Geschichten live von allen miterlebt werden und hoffen auf eine durch das Mitgefühl der Leute immer größer werdenden Unterstützung.
Das muss richtig organisiert werden und es ist eine Aufgabe, die sich über Monate bis hin Jahre hinzieht – der Hungerstreik ist dabei eine der letzten Etappen.