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Autor Thema: == Steuerprogression ==  (Gelesen 13071 mal)

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== Steuerprogression ==
Autor: 29. April 2013, 08:13
Was hat das mit dem Thema ÖRR zu tun?
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Nun - eine der Lösungen zum Problem Zwangsabgabe bzw. Haushalts-Kopf-Pauschale der GEZ, neuerdings AZDBS, wäre eine Steuerfinanzierung. Die Steuerfinanzierung bedeutet ja, das weiterhin JEDER den ÖRR - hoffentlich einen anderen (!) ÖRR - finanziert.

Deshalb ist es wichtig, diese andere Art der Finanzierung näher zu betrachten. Und da kommt die Steuerprogression ins Spiel: Wir haben in Deutschland ein Steuersystem, das eine Progression des Grenzsteuersatzes vorsieht.


Was ist eigentlich "Steuer-Progression"?
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In Deutschland wird ein progressiver Steuertarif angewendet, d.h. der vom Einkommen abzuführende Prozentsatz steigt mit dem Einkommen. Steuerprogression dient zur Herstellung von Steuergerechtigkeit. Geringverdiener werden weniger belastet als Hocheinkommensbezieher, da sie einen größeren Anteil ihres Einkommens für die Befriedigung von Grundbedürfnissen einsetzen müssen.

Deshalb ist das Existenzminimum steuerfrei. Hocheinkommensbezieher hingegen werden gemäß dem Leistungsfähigkeitsprinzip mit einem höheren Prozentsatz ihres Einkommens an der Finanzierung des Staates beteiligt. Dieser Ausgleich zwischen hohen und niedrigen Einkommen stellt vertikale Steuergerechtigkeit her.

Eine Progressivität der durchschnittlichen Steuerbelastung wird durch verschiedene Zonen des Steuertarifs erreicht. Zunächst gilt der Grundfreibetrag in Höhe von 8004 Euro für den keine Einkommensteuer fällig wird. Erst der 8005. eingenommene Euro wird besteuert, anfänglich mit 15% und für weitere Einkünfte mit einem linear steigenden Prozentsatz. Dieser wird Grenzsteuersatz genannt.

In zwei Einkommenszonen steigt der Grenzsteuersatz linear mit dem Einkommen, bis er sein Höchstniveau von 42% erreicht, den Spitzensteuersatz. Bei einem Einkommen von über 250.000 Euro pro Jahr wird der Satz im Rahmen der sog. Reichensteuer noch einmal auf 45% erhöht.

Aber: Die Durchschnittssteuer, die auf das gesamte Einkommen gezahlt wird, liegt immer unterhalb des Spitzensteuersatzes, da für jeden die gleichen Grundfreibeträge und niedrigen Grenzsteuern auf die ersten Einkünfte gelten. Trotz eines festen Spitzensteuersatzes steigt die Durchschnittssteuer immer mit dem Einkommen, auch wenn nie 45% erreicht werden.


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Re: == Steuerprogression ==
#1: 29. April 2013, 08:19
Bisheriger Verlauf der Diskussion

Zitat von: Syna
Damit die Steuer-Erhebung so einigermaßen gerecht ist - ganz gerecht gibt's nie - sind die Einkommens- und Gewinnsteuern prozentual progressiv gestaffelt: Wer mehr Einkommen hat, zahlt prozentual auch mehr Steuern. Größere Schultern tragen mehr. Für den sozialen Frieden und den gesellschaftlichen Konsens ist diese Prinzip sehr wichtig.

Zitat von: René
Als Mensch, der u. a. mit Mathematik viel zu tun hat, habe ich mich an dieser Stelle oft gefragt, wie gerecht Steuerprogression wirklich ist.

Ein Beispiel:

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In einem fiktiven, gerechten, sozialen und demokratischen Land sind die ersten 20.000 EUR für Unverheiratete bzw. 40.000 EUR für verheiratete steuerfrei. Pro Kind kommt noch ein Betrag dazu – sagen wir in diesem hypothetischen Modell 10.000 EUR.

Ein Unverheirateter mit einem Einkommen von 30.000 EUR muss demnach 10.000 EUR versteuern.

Ein Unverheirateter mit einem Einkommen von 120.000 EUR muss sogar 100.000 EUR versteuern.

Nehmen wir an, der Steuersatz wäre für alle 20% und es gäbe keine Schlupflöcher und Sonderregelungen.

20% von  10.000 sind  2.000 – Zahlt derjenige, der "nur" 30.000 EUR verdient.
20% von 100.000 sind 20.000 – Zahlt derjenige, der 120.000 EUR verdient.

Obwohl der prozentuelle Satz von 20% sich nicht ändert, würde im meinem obigen Beispiel derjenige, der 10.000 EUR zu versteuern hat, nur ein Zehntel dessen an Steuern abführen, als der Gutverdienende mit 120.000 EUR. Wäre das ungerecht?

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Alleine die Prozentrechnung sorgt dafür, dass jemand, der besser verdient, mehr zahlt als derjenige, der weniger hat. Warum muss man dann noch den Prozentsatz erhöhen?

In den Köpfen der Menschen hat sich in den zurückliegenden Jahren der Glaube festgesetzt, dass "Reiche" mehr Prozente als "Arme" abdrücken sollten und keiner stellt sich die Frage, was eine Prozentrechnung einfach bedeutet. Eine Glanzleistung der Politik.

Und jetzt fragt man sich, warum Vermögende mit Ihrem Geld ins Ausland gehen. Etwas weniger Gier vom Staat und etwas mehr Gerechtigkeit und klare Gesetzgebung würden dafür sorgen, dass die Leute ihr Geld GERNE hier in unserem Lande versteuern.

So, nur ein Gedanke, nachdem ich mich bei den "Prozentdebatten"  – aktuell jetzt bei den Grünen (ganz ohne Wertung; bitte keine Diskussionen darüber) – immer wieder wundern muss, wie Politiker den Matheunterricht bestehen konnten.


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Re: == Steuerprogression ==
#2: 29. April 2013, 08:26
noch bisherige Diskussion:

Zitat von: Syna
Ja, René,

der, der 120.000 € Einkommen hat, hat ja auch schon mal das Vierfache Einkommen.
Und beschwert sich dann, dass er das Zehnfache an Steuern zahlen soll. Mmmh?

1. Viele Menschen beschweren sich über die exorbitanten Banker-Boni und
Vorstandsgehälter - da kommen manchmal Millionen zusammen. Wie soll man denen
sinnvoll begegnen, wenn nicht durch einen angemessenen Spitzensteuersatz? So ein
Spitzensteuersatz bedeutet dann natürlich: Progression!

2. Ein Grund für die Finanzkrise war und ist, dass unglaublich große vagabundierende
Geldbeträge zu Spekulationen mit Derivaten und Wetten verwendet wurden. Wo
kommen diese Geldbeträge wohl her? Könnte es sein, dass eine vernünftige Progression
eher höher sein müsste?

3. Wie kommt es, dass trotz Progression im Steuerverlauf die Vermögensverteilung in
Deutschland immer extremer wird? Siehe dazu die Tabelle: Das Einkommen akkumuliert
sich zunehmend im obersten Dezil. Könnte es sein, dass eine vernünftige Progression
eher höher sein müsste?

4. Die Sozialabgaben sind - im solidarischen Sinne - ja auch Zahlungen in das
"Gemeinsystem". Diese sind aber nicht progressiv - ja im Gegenteil: Sie sind mit einer
Beitragsbemessungsgrenze versehen - also strenggenommen noch nicht einmal
prozentual. Diese Sozialabgaben führen für die Mittelverdiener zwischen so
30.000 und 60.000 € Einkommen/a zu den prozentual höchsten Abgaben - bis 60% -
überhaupt. Verdiener über 60.000 € haben sogar (!) leicht sinkende Abgaben.

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Die reale Steuerprogression sieht in Deutschland so aus (siehe Anhang): Der
Grenzsteuersatz steigt ab dem Grundfreibetrag auf 14% Eingangssteuer. Er steigt
dann auf 24% an. Ab ca. 20.000€/a steigt er weiter auf den Spitzensteuersatz von
42%.

Es ist ein bißchen Geschmacksache - eine Sache der Einschätzung von
Gerechtigkeit also - ob und wie man eine Progression festlegt. Ich finde aber, ein
oberstes Gebot sollte es einerseits ja sein, dass Erfolg entlohnt wird. Dass aber
andererseits auch ein gesellschaftlicher Minimalzusammenhalt dadurch, dass
Einkommen und Wohlstand der Bürger in einem vergleichbaren Maßstab bleiben,
gewährleistet wird. Die Kooperation in einer Gesellschaft lebt vom  Konsens über
das, was "gerecht" ist - und eine immer ungleichere Vermögensaufteilung, wie wir
sie zur Zeit erleben, steht dem entgegen.

Deshalb ist eine angemessene Steuerprogression IMO notwendig.




Zitat von: René
Nein, mein lieber Syna, ich teile diese Gedanken nicht. Dass man mehr verdient als andere, kann viele Gründe haben – wichtig dabei ist es, dass man sein Geld legal erwirtschaftet. Es gibt z. B. Leute wie die Mittelständer, die andere Leute in Lohn und Brot bringen. Soll z. B. ein Mittelständer eine Firma gründen, diese voranbringen, Leuten Arbeit geben und stets die volle Verantwortung tragen, um dann sich schämen zu müssen, dass er mehr als der einfache Maschinenbediener verdient? Er zahlt nicht nur durch den Prozentsatz mehr Steuern, sondern seine Mitarbeiter auch! Ohne ihn hätten diese u. U. erst gar keine Arbeit und der Staat würde nicht nur keine Steuereinnahmen haben, sondern die Arbeitslose unterstützen müssen.

Du kannst mir hier an dieser Stelle alles Mögliche erzählen, wirst bei diesem Thema bei mir aber gewaltig auf Granit beißen. Es kann nicht sein, dass Leute in diesem Lande sich für ihren Erfolg schämen und rechtfertigen müssen – ich habe diese Neiddiskussion wirklich satt!

Und jetzt der Oberhammer: Weil es im Banksektor Gauner gibt, die eigentlich ins Gefängnis gehören, werden auch diejenigen in den Dreck gezogen, die aufgrund ihrer Arbeits- und Lebensleistung es zum Erfolg geschafft haben und vielen Familien dadurch zu einem angenehmen Leben verholfen haben.

Wenn man diese Gedanken weiterspinnt, landen wir im tiefsten und reinsten Sozialismus. Was das bedeutet, zeigt uns die Geschichte immer wieder und ich muss das hier nicht aufführen. Allerdings lassen sich mit diesen Gedanken viele unzufriedenen Menschen begeistern: "Reiche sollen mehr zahlen – die haben's!" – "Das Geld der Reichen soll verteilt werden; das ist Gerecht!" – "Die Reichen sind alle Ausbeuter und gehören bestraft!" usw. – Als ob das Geld in den Bäumen wachsen würde und unendlich zur Verfügung stünde.

Sicher muss man Auswüchse verhindern und Exzesse bestrafen, aber nicht mit dem Rasenmäher alle glatt und einheitlich köpfen! Menschen müssen und dürfen Erfolg haben und haben auch ein Anrecht darauf, ein Großteil ihres Erwirtschafteten zu behalten. Korrekte Leute – und davon gibt es in der Republik genug – werden das Geld nicht wie Onkel Dagobert bunkern, sondern sinnvoll investieren, was zu mehr Arbeit und schließlich Wohlstand führt. Oder glaubst du, dass unsere wirtschaftlicher und ja, auch sozialer Erfolg (man muss sich nur den Rest der Welt anschauen), ein Naturgesetz ist, das bei uns vom Himmel runter regnet?



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Re: == Steuerprogression ==
#3: 29. April 2013, 10:21
Hallo René,

nun endlich ein paar Antworten von mir.


Zitat von: René
Nein, mein lieber Syna,

Mein lieber René, ich bin feminin. Zumindest hier im Forum. Im richtigen Leben
dagegen ... wer weiß es schon. Auch Frauen können sich detailliert mit
Themen auseinandersetzen, können etwas von Mathematik verstehen ...


Zitat von: René
Soll z. B. ein Mittelständer eine Firma gründen, diese voranbringen, Leuten
Arbeit geben und stets die volle Verantwortung tragen, um dann sich schämen zu müssen, dass er mehr als der einfache Maschinenbediener verdient?

Zitat von: René
Es kann nicht sein, dass Leute in diesem Lande sich für ihren Erfolg schämen
und rechtfertigen müssen – ich habe diese Neiddiskussion wirklich satt!

Zitat von: René
Allerdings lassen sich mit diesen Gedanken viele unzufriedenen Menschen
begeistern: "Reiche sollen mehr zahlen – die haben's!" – "Das Geld der
Reichen soll verteilt werden; das ist Gerecht!" – "Die Reichen sind alle
Ausbeuter und gehören bestraft!" usw. – Als ob das Geld in den Bäumen
wachsen würde und unendlich zur Verfügung stünde.

Lieber René, ich fühle mich mißverstanden. Ich habe solches mit keinem Wort
gesagt oder angedeutet. Du interpretierst hier ziemlich viel hinein.

Denn ich kann Dir in fast Allem zustimmen. Gerade Selbständige gehen ein
immens hohes persönliches Risiko ein, Mittelständler müssen sich an einem
ständig wechselnden Markt durchsetzen und viel Verantwortung für ihre
Firma und die Beschäftigten tragen. Und sie sind in der Tat das Rückrat, die
Stütze der Wirtschaft in Deutschland! Da gibt es doch gar keinen Zweifel.

Auch "Schämen für hohen Verdienst" oder "Neiddebatte" sind nicht meine
Vokabeln, und auch indirekt stecken diese Gedanken nirgends drin. Mmmh?
Also ich habe bei Dir offenbar - ohne Absicht - ein paar andere wunde
Punkte, die gerne "mitschwingen", getroffen.

--------------------------------------------------------------------------

Ich versuche mal einen etwas allgemeineren Ansatz:

Um über grundsätzliche Änderungen - z.B. des ÖRR oder die
Steuergesetzgebung - nachzudenken, ist es wichtig, sich das Problem aus
der Perspektive aller möglicher Betroffenen anzusehen.

Aus der Sicht des Selbstständigen Kleinfirmenbetreibers oder kleinen
Mittelständlers kann versetze ich mich - teils aus eigener Erfahrung - in
diesen hinein: Da ist ein 14-Stunden-Tag eher die Regel, der tägliche Kampf
um Aufträge, Kredite, Termine, Organisation frißt einen manchmal regelrecht
auf. Man trägt Verantwortung für Beschäftigte, rackert sich ab, und
dann kommt der Fiskus und will einem vom sauerst Verdienten fast die Hälfte
abnehmen? Unfassbar! Das ist schon ungerecht.

Aber genauso müsste man alles aus der Sicht z.B. des Postzustellers von
TNT oder DHL betrachten: Auch oft 14-Stunden-Tag, unterwegs bei jedem
Wetter, und der Lohn reicht gerade so an's Existenzminimum. Da gibt es viele
Menschen, die schon einmal die selbständig waren, dann aber doch zurück "in
den Arbeitsmarkt" mussten. Die froh wären, wenn sie soviel Einkommen
hätten, dass sie relevante Steuerbeträge zahlen müssten.

Diese beiden Perspektiven sind beide wichtig - und sollten nicht
gegeneinander ausgespielt werden. Die einen sind ja nicht arm, weil die
anderen reich sind - oder umgekehrt. Also eine Neiddebatte sehe ich hier
nicht. Ich finde, dass man bei seinen Betrachtungen beide Perspektiven
einnehmen muss, und gucken muss, was es für die Menschen bedeutet.

--------------------------------------------------------------------------

Zurück zur Progression:


Die Steuerprogression, die wir haben, lieber René, die ist nicht so martialisch
niederträchtig und aufreibend, wie Du sie hier darstellst. An dieser Stelle
haben wir wirklich einen Dissenz.

Die Progression des Grenzsteuersatzes - 15% --> 24% --> 42% - wirkt sich
auf den effektiven Steuersatz sehr moderat aus. Der Effektive Steuersatz ist
ja nur das Integral über die Einkommenshöhe (Mathematik!), daher in seiner
Wirkung moderat.

Ein paar Fakten dazu:

1. Die ach so kapitalistischen USA haben eine viel stärkere
Steuerprogression als wir: Die effektive Progression ist PMT = 1,17 (nach
Musgrave/Thin - 2005). Zum Vergleich: Deutschland 2004 PMT = 1,08.

Und sind die USA ein sozialistisches Land?

2. Die empirische Studie von Brischkat u. Roberts
(WSI-Mitteilungen 3/2007) stellt eindrucksvoll dar, dass die Haushalte in
Deutschland de Fakto kaum einer wirklichen Progression unterliegen. Es heißt
dort:


Zitat von: WSI-Mitt.3/2007 Brischkat+Roberts, Seite 151
Wohl ist eine an den tatsächlich entrichteten Steuern auf das
Haushaltseinkommen gemessene effektive Progression noch vorhanden; sie
ist aber eher als sanft zu bezeichnen.

Auf jeden Fall liegt die effektive Steuerlast auf persönliches Einkommen weit
unter der kalkulatorischen Last, die sich aus den Steuerformeln bzw.
-tabellen ergibt. Die Gründe für das Auseinanderklaffen zwischen effektiver
und kalkulatorischer Steuerlast sind in den zahlreichen
Ausnahmetatbeständen, die das deutsche Steuerrecht bereithält, in den
Möglichkei-ten, Einkommen außerhalb des Zugriffs des deutschen Fiskus
entstehen zu lassen, und schließlich in Steuerhinterziehung zu sehen. Die
Aushöhlung der theoretisch vor-gesehenen Steuerprogression zeigt, dass
diese Möglichkeiten den Beziehern höherer Einkommen unverhältnismäßig
zugute kommen.


D.h. also: Die rein rechnerisch - kalkulatorisch - festgelegte
Steuerprogression wird in der Realität fast nie so gelebt. Zahlreiche
Ausnahmesituationen, Abschreibungsmöglichkeiten und Verlustzuweisungen
ermöglichen es Hochverdienern, ihre Steuerlast sehr stark zu reduzieren, so
dass die Progression kaum "zum Tragen" kommt.

Ein Selbständiger kann - weitgehend pseudolegal - sehr viele private
Aktivitäten in seinen Firmenbereich verfrachten und dadurch das zu
versteuernde Einkommen erheblich verkleinern. So werden private Reisen
dann zu Firmen-Reisen, Privat-PKWs sind Firmen-PKWs, Restaurant-Besuche
sind grundsätzlich "Geschäfts-Essen" usw. etc.

Die Palette möglicher Verlustbringer (Zweitfirmen, Investitionen) ist noch
größer und vielfältiger.

Die empirische Untersuchung von Brischkat und Roberts zeigt also, dass die
kalkulatorische Steuerprogression nur auf dem Papier existiert und in der
Realität nicht annähernd vorhanden ist. Ohne Steuerprogression auf dem
Papier hätte wir damit sogar die absurde Situation, dass Hochverdiener
prozentual weniger zahlen als Geringverdiener. Das wäre gänzlich unhaltbarer
Zustand.

--------------------------------------------------------------------------

In Deutschland ist es nun so: Die Selbständigen und Mittelständler schimpfen
auf das Steuersystem: Es sei ungerecht, sie würden zuviel zahlen. Die
unteren Einkommensgruppen schimpfen auch auf das Steuersystem: Die
höheren Einkommen würden zuwenig an den Lasten beteiligt. Wenn alle
schimpfen, hat man zumindest eine gewisse Balance.

Deshalb finde ich die derzeitige Steuerprogression ganz angemessen. Man
sollte sich stattdessen mehr auf die Regulierung von Derivat-Märkten und
Aktienrecht konzentrieren und Steuerschlupflöcher effektiver - und nicht nur
verbal - angehen. Und man sollte auch auf der Ausgabenseite eine Stringenz
(Elbphilharmonie, Berliner Flughafen, Stuttgart-21) walten lassen, die solche
Denkmal-Prestige-Projekte künftig ausschließt.

Also René,

liebe Grüsse, Syna.


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Re: == Steuerprogression ==
#4: 29. April 2013, 22:43
Ein schöner Artikel zu Deutschlands Steuersystem ist

hier zu lesen.

Es wird deutlich, dass die Progression einfach schon lange Teil der Steuer-
Selbstverständlichkeit ist - also nichts besonderes.

Die Probleme liegen nämlich ganz woanders: Steuergerechtigkeit bedeutet, dass
die reichsten im Lande - die oberen Zehntausend - auch wirklich ihre Steuern
zahlen. Und das ist eben nicht der Fall:


Zitat
Abgesehen von den USA lässt kaum ein OECD-Land seine Superreichen so
ungeschoren davonkommen wie Deutschland. .... Die sogenannte Reichensteuer
von 45 Prozent – also der höchste Steuersatz für Superverdiener – greift
hierzulande erst ab einem Einkommen von 250.000 Euro.

Franzosen müssen ihn schon ab 150.000 Euro bezahlen. Für Italiener sind bereits
ab 75.000 Euro 43 Prozent fällig, für Belgier gar ab 36.300 Euro schon 50
Prozent. Österreich erhebt den Spitzensatz von 50 Prozent schon ab 60.000
Euro, Großbritannen schon bei 150.000 Pfund (180.000 Euro). Selbst in
Griechenland gehen ab 100.000 Euro 45 Prozent an den Staat.

Gleichzeitig hintergehen ausgerechnet diese Topverdiener in Deutschland das
Gemeinwesen. Denn nicht bloß griechische Millionäre, sondern viele Superreiche
hintergehen wie Uli Hoeneß den Fiskus mit krimineller Energie: 100.000 Deutsche
sollen laut einem Bericht ihr Geld in Finanzparadiesen parken.




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Re: == Steuerprogression ==
#5: 29. April 2013, 23:46
Das Thema ist interessant und ich sehe, ich habe in ein Wespennest gestochen. Ich bin mir sicher, wir haben eine mehr oder weniger große Schnittmenge, aber auch vieles, was außerhalb dieser Schnittmenge liegt.

Ich kann aus Zeitgründen nicht auf jeden Punkt eingehen und möchte dich daher nur auf eine Aussage von mir aufmerksam machen, die  – wie ich sehe – in deinem "Werk" keine Berücksichtigung fand. Ich schrieb:

Zitat
Nehmen wir an, der Steuersatz wäre für alle 20% und es gäbe keine Schlupflöcher und Sonderregelungen

Das relativiert viel dessen, was du schreibst, denn das stellt andere Voraussetzungen dar, als das, was du beschreibst. Daher wäre es für mich müßig, mich zu jedem von dir geäußerten Punkt zu äußern.


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Re: == Steuerprogression ==
#6: 30. April 2013, 02:26
Daher wäre es für mich müßig, mich zu jedem von dir geäußerten Punkt zu äußern.

Müßiggang ist aller Laster Anfang und man muß sich ja auch um seine Arbeit kümmern.
Zeitdiebstahl sollte strafbar sein.


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Re: == Steuerprogression ==
#7: 01. Mai 2013, 02:11
Zitat
Nehmen wir an, der Steuersatz wäre für alle 20% und es gäbe keine Schlupflöcher und Sonderregelungen

Das relativiert viel dessen, was du schreibst, denn das stellt andere Voraussetzungen dar, als das, was du beschreibst.

Ja René, völlig richtig!

Es werden ja gerne Modellrechnungen mit einem Flat-Steuersatz angestellt - weil es
einfacher zu rechnen ist. Zwei Anmerkungen dazu:

Anmerkung 1: In der Realität ist es aber ja nicht so: Gerade als
Unternehmensgründer - das müsstest Du ja kennen - ist es wichtig, dass Dich die
Steuer nicht am Anfang schon erschlägt. Deshalb müssen mindestens alle
Aufwendungen und Investitionen von dem zu versteuernden Einkommen abgezogen
bzw. abgeschrieben werden können. Die Abzugsfähigkeit solcher Aufwendungen und
Investitionen ist einerseits extrem wichtig - andererseits bietet sie auch jede 
Menge Ansatzpunkte zum Mißbrauch und wird deshalb gerne unter "Schlupfloch und
Sonderregelung" genannt.

Die Abschaffung von Schlupflöchern und Sonderregelungen und das gleichzeitige
Beibehalten einer Mindestgerechtigkeit für Aufwendungen - das ist die Quadratur
des Kreises! Die Vereinfachung des Steuersystems und das Stopfen von
Schlupflöchern - das haben sich schon viele Politiker vorgenommen, sind dann aber
an den Details und den realen Erfordernissen für Gerechtigkeit und Abzugsfähigkeiten
gescheitert.

Deshalb sind solche Annahmen wie "Wegfall aller Sonderabzüge und Schlupflöcher -
Besteuerung an der Quelle + Steuerflatrate" für Modellrechnungen und
Modellbetrachtungen manchmal hilfreich - aber nicht tauglich für die Steuer-Realität.

Anmerkung 2: Du schlägst ja eine Steuer aus Freibetrag + Flatrate
vor und sagst, das sei "ausreichend" - wenn ich Dich richtig verstanden habe. Der
effektive Steuerverlauf zeichnet sich hierbei durch eine sogenannte "indirekte
Progression" aus: Die Progression, d.h. die Änderung des Prozentsatzes, ist bei
unteren Einkommen hoch - und bei oberen Einkommen nur noch ganz gering. Also bei
hohen Einkommen: Asymptotisch geringe Progression!

Bei einer Steuer aus Freibetrag + Stufengrenzsatztarif oder linearem Grenzsatztarif,
das ist das Modell, was ich bevorzuge, und was wir hier in Deutschland haben; bei
diesem Modell also erfolgt der Anstieg bei unteren Einkommen langsamer und bei
hohen Einkommen ist eine etwas höhere Progression als beim Flat-Modell erkennbar.

Der Spitzensteuersatz ist i.d.R. bei diesem Modell sehr viel höher als beim
Flat-Modell, wird aber auch sehr viel später - also bei sehr viel höheren Einkommen
erst - erreicht. Die Progression ist bei diesem Modell insofern ausgeglichener, dass
niedrigere und mittlere Einkommen niedriger besteuert werden als im Flat-Modell,
sehr hohe Einkommen dagegen höher besteuert werden.

Entscheide selbst: Bist Du Dir sicher, dass Du persönlich bei einem
Flat-Modell weniger Steuern zahlen würdest? Bedenke: Das Gesamtsteueraufkommen
müsste ja das gleiche bleiben. Wenn die Bestverdiener, etwa die mit ca. 300.000 €
Jahreseinkommen weniger Steuern zahlen (Flat-Modell), dann müssten alle anderen,
die also weniger als ca. 300.000 €/a haben, mehr Steuern abführen.

Überlege: Was ist Dir lieber?

Beste Grüsse, Syna.



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Re: == Steuerprogression ==
#8: 01. Mai 2013, 11:14
Zitat
Nehmen wir an, der Steuersatz wäre für alle 20% und es gäbe keine Schlupflöcher und Sonderregelungen

Das relativiert viel dessen, was du schreibst, denn das stellt andere Voraussetzungen dar, als das, was du beschreibst.

Ja René, völlig richtig!

Es werden ja gerne Modellrechnungen mit einem Flat-Steuersatz angestellt - weil es
einfacher zu rechnen ist. Zwei Anmerkungen dazu:

Anmerkung 1: In der Realität ist es aber ja nicht so: Gerade als
Unternehmensgründer - das müsstest Du ja kennen - ist es wichtig, dass Dich die
Steuer nicht am Anfang schon erschlägt.

Man sollte bei meinem Modell erst ab einem bestimmten Betrag Steuern zahlen. Erst der erste EUR oberhalb dieses Betrages wird dann mit dem einheitlichen Steuersatz besteuert – was darunter liegt, soll deine wirtschaftliche Existenz sichern. Ich sehe da keine Problem.


Anmerkung 2:
Du schlägst ja eine Steuer aus Freibetrag + Flatrate
vor und sagst, das sei "ausreichend" - wenn ich Dich richtig verstanden habe.

Ja, sofern das Existenzminimum garantiert und jedes Jahr an die Realität angepasst wird. Die Beispiele hast du schon in meinem ersten Beitrag zu diesem Thema gesehen.


Entscheide selbst:
Bist Du Dir sicher, dass Du persönlich bei einem
Flat-Modell weniger Steuern zahlen würdest? Bedenke: Das Gesamtsteueraufkommen
müsste ja das gleiche bleiben. Wenn die Bestverdiener, etwa die mit ca. 300.000 €
Jahreseinkommen weniger Steuern zahlen (Flat-Modell), dann müssten alle anderen,
die also weniger als ca. 300.000 €/a haben, mehr Steuern abführen.

Überlege: Was ist Dir lieber?

Gerechtigkeit. Bei einer Flat-Rate würden Hoeneß & Co. das Geld nicht außer Landes karren!

Wenn der besser Verdienende mehr – in Deutschland – behält, wird er auch mehr hier investieren. Das Geld wird wieder »SINNVOLL« dem Geldkreislauf zugeführt. Dagegen ist das Geld, die die Politiker »verwalten«, nicht immer sinnvoll investiert, denn diese sind keine Unternehmer und für sie regnet das Geld dank dere Steuerzahler vom Himmel herab! Und das Geld, welches im Ausland gebunkert ist, generiert hier keines mehr.

Ja, ich bin mir sicher, das mein Modell besser ist. Ganz sicher sogar.


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Re: == Steuerprogression ==
#9: 01. Mai 2013, 11:50
Ich hätte da noch einen ganz anderen Vorschlag: Das ganze Geld, was man nicht braucht (soll ja Leute geben, die zuviel haben), liefert man komplett beim Staat ab und leiht es der Allgemeinheit zu einem angemessenen Zinssatz.

Wenn man es braucht (etwa um eine Durststrecke zu überbrücken), holt man sich es sich wieder und versteuert es.


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Re: == Steuerprogression ==
#10: 01. Mai 2013, 12:00
Ich hätte da noch einen ganz anderen Vorschlag: Das ganze Geld, was man nicht braucht (soll ja Leute geben, die zuviel haben), liefert man komplett beim Staat ab und leiht es der Allgemeinheit zu einem angemessenen Zinssatz.

Wenn man es braucht (etwa um eine Durststrecke zu überbrücken), holt man sich es sich wieder und versteuert es.

Zwangsleihen?  >:D

Wenn der Staat Geld bekommt, ist es zunächst weg und es fehlt immer trotzdem welches. Kennst du eine Ausnahme?

Ne, ich kann mich für diese Idee nicht begeistern...


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Re: == Steuerprogression ==
#11: 01. Mai 2013, 12:13
Zwangsleihen?  >:D

Nicht müssen, können.

Solange man wie ein Arbeitnehmer gleichmässig verdient, bringt mein Vorschlag nicht viel.

Es gibt aber Fälle, bei denen die Einnahmen von Jahr zu Jahr stark schwanken. Dann zahlt man unter dem Strich mehr Steuern.
Ich denke dabei an Unternehmer, die Mitarbeiter beschäftigen. Läuft es gut, kassiert der Staat die Hälfte vom Gewinn - den man eigentlich für magere Zeiten zurücklegen müsste.



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Re: == Steuerprogression ==
#12: 01. Mai 2013, 14:08
Ich hätte da noch einen ganz anderen Vorschlag: Das ganze Geld, was man nicht braucht (soll ja Leute geben, die zuviel haben), liefert man komplett beim Staat ab und leiht es der Allgemeinheit zu einem angemessenen Zinssatz.

Wie hoch soll denn ein angemessener Zinssatz sein, wenn 10-jährige Anleihen (Leitindex)
gerade mal mit 1,2% verzinst werden? Damit läßt sich nicht mal die Inflation puffern.
http://www.finanzen.net/zinsen/10j-Bundesanleihen

Bei Renditezinsüberlegung bitte nicht die Inflationsrate nicht vergessen, aktuell 1,441 %,
was im Übrigen einen leicht deflationären Charakter hat (Rezession).
http://de.global-rates.com/wirtschaftsstatistiken/inflation/verbraucherpreisen/vpi/deutschland.aspx



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K
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Re: == Steuerprogression ==
#13: 01. Mai 2013, 15:35
Der Zinssatz dürfte eher gering sein, als Hausnummer der Zinssatz der Bundesanleihen.

Der Vorteil liegt aber nicht im Zinssatz, sondern in der Möglichkeit unversteuerte Einnahmen legal parken zu können - um den Nachteil, der sich aus der Progression bei schwankenden Einnahmen ergibt, etwas ausgleichen zu können. Bei einer Steuer-Flatrate braucht man sowas nicht. 

Der eigentliche Vorteil wäre aber nicht der finanzielle Vorteil, sondern eine etwas höhere Stabilität kleinerer und mittelgroßer Unternehmen.

Die Chancen sowas zu realisieren, sind aber gleich null. Erstens zahlt der Finanzminister unter dem Strich drauf und zweitens verdienen die Banken dann weniger.


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d

doe

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Re: == Steuerprogression ==
#14: 01. Mai 2013, 15:57
Der Vorteil liegt ... in der Möglichkeit unversteuerte Einnahmen legal parken zu können.

Wie kommst du auf sowas?
Nach der ganzen Panik wegen der Steuer-CDs eine durchaus interssante Idee.
Man ist ja quasi nirgends mehr sicher im Ausland, verdammt ...


Die Chancen sowas zu realisieren, sind aber gleich null.

Wie auch die Idee, laß den Menschen zu Lebzeiten maximal steuerfrei,
dafür geht sämtliches Vermögen im Todesfall in die Staatskasse.
Das gibt den Menschen maximalen Bewegungsspielraum.

Man sollte also wahlweise "normale Besteuerung" anbieten oder "nach mir nicht die Sintflut".
Letzteres hätte weiterhin den Vorteil, dass nicht sämtliche Knete schon jetzt verballert würde,
da bliebe für kommende Generationen auch noch was übrig.
Ideal für Leute ohne Nachkommen zu Lebzeiten und ideal für jetzt junge Menschen
und die noch nicht Geborenen.


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