Aufgrund meiner Grund- und Menschenrechte (GG und EMK), die ich in den bisherigen Argumenten zum Weiterdenken dargelegt habe, widerspreche ich Ihrem Ansinnen, mir für ein Zwangsangebot, das ein riesiges, unkalkulierbares Suchtpotential mit sich bringt, Zwangsbeiträge abzunötigen.
Ich lehne jeglichen FernsehKonsumRausch ab und werde für andere Menschen, die durch Ihre Machwerke abhängig wurden nicht das Suchtmittel finanzieren.
Wenn Sie Ihr quasi ‚selbst produziertes Extasy’ zur Realitätsflucht konsumieren, können Sie das gerne tun - ich fordere Sie aber auf, mich mit Ihrer staatlich legitimierten Zwangsdealerei in Ruhe zu lassen.
Andernfalls sehe ich mich GEZwungen, meine Strafanzeige gegen Ihr Unternehmen und Sie persönlich zu erweitern um den Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz im Sinne des Aufzwingens eines zahlungspflichtigen Angebots zum Konsumieren nichtstofflicher, suchterzeugender Substanzen.
Ich gründe meine subjektiv empfundene Aversion gegen Ihre Produkte und das Fernsehen ganz grundsätzlich auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse des Psychologieprofessors M. Csikszentmihalyi:
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Fernsehsucht -
Wenn Fernsehen zur Droge wird
Wer seine Freizeit größtenteils vor dem Bildschirm verbringt, zeigt Merkmale eines Suchtverhaltens. Von dieser Abhängigkeit kann man sich befreien - sofern man ihre Mechanismen durchschaut und bereit ist, mit Gewohnheiten zu brechen.Von Mihaly Csikszentmihalyi und Robert Kubey
Nicht nur chemische Substanzen können süchtig machen: Manche Menschen werden von Spielautomaten magisch angezogen, andere sind von sexuellen Begierden wie besessen. Doch ein suchtähnliches Verhalten fällt durch seine Allgegenwart aus der Reihe - die beliebteste Freizeitaktivität der Welt, das Fernsehen.
Die meisten Menschen pflegen ihm gegenüber eine Art Hassliebe: Fernsehen sei verlorene Zeit, sagen sie und halten nicht viel von "Couch Potatoes", die stundenlang "vor der "Glotze hängen" - aber dann machen sie es sich selbst auf dem Sofa gemütlich und greifen zur Fernbedienung. Viele Eltern sorgen sich um den Fernsehkonsum ihrer Kinder, wenn schon nicht um ihren eigenen. Sogar Sozialwissenschaftler, die sich berufsmäßig mit dem Fernsehen beschäftigen, staunen immer wieder, wie das Medium sie selbst in seinen Bann zieht. Percy Tannenbaum von der Universität von Kalifornien in Berkeley schreibt: "Zu den eher peinlichen Momenten im Leben gehören für mich die unzähligen Gelegenheiten, bei denen während des Gesprächs ein Fernseher lief und ich beim besten Willen nicht umhin konnte, von Zeit zu Zeit einen Blick darauf zu werfen. Das passiert mir nicht nur bei langweiligen Gesprächen, sondern auch bei durchaus interessanten."
Seit Jahrzehnten werden die Auswirkungen des Fernsehkonsums wissenschaftlich untersucht, insbesondere die Frage, ob der häufige Anblick von Gewalt im Fernsehen zu gewalttätigem Verhalten führt.
Weniger Aufmerksamkeit widmete man dem verführerischen Reiz der Mattscheibe selbst, das heißt, dem Medium im Gegensatz zur Botschaft. Der Ausdruck "Fernsehsucht" ist sicherlich unpräzise und keineswegs wertfrei, doch er trifft den Kern eines echten Phänomens.
Psychologen und Psychiater definieren "Abhängigkeit" als eine Störung mit folgenden Merkmalen: Der Betroffene verbringt einen großen Teil seiner Zeit mit dem Konsum des Suchtmittels; er konsumiert es häufiger als er eigentlich will; er denkt daran, den Konsum zu reduzieren oder unternimmt wiederholt erfolglose Versuche dazu; er gibt wichtige soziale, familiäre oder berufliche Tätigkeiten auf, um das Suchtmittel zu konsumieren; und er berichtet von Entzugserscheinungen bei Einstellung des Konsums. All diese Kriterien können auf Vielseher durchaus zutreffen. Das heißt nun nicht, dass Fernsehen an sich problematisch sein muss. Es kann belehren und unterhalten, es kann ästhetische Ansprüche befriedigen, und es kann zu dringend benötigter Ablenkung und Zerstreuung verhelfen. Zum Problem wird es erst, wenn Menschen genau spüren, dass sie weniger fernsehen sollten, und es trotzdem nicht schaffen. Etwas Hintergrundwissen über die Anziehungskraft des Mediums kann helfen, es besser in den Griff zu bekommen.
Fernsehen verschlingt erstaunlich viel Zeit. Die Menschen in den Industrieländern opfern dafür im Mittel drei Stunden täglich - die Hälfte ihrer Freizeit und mehr als für jede andere Einzelaktivität außer Arbeiten und Schlafen.
Wer dies 75 Jahre lang durchhält, hat volle neun Jahre seines Lebens vor der Mattscheibe gesessen. Gibt sich der Mensch womöglich einfach deshalb dem Fernsehen hin, weil es ihm Spaß macht und er sich bewusst dafür entscheidet? Wenn dem so wäre, warum bereitet der Fernsehkonsum dann so vielen Menschen ein schlechtes Gewissen? In Umfragen des Gallup-Instituts aus den Jahren 1992 und 1999
gestanden vierzig Prozent der Erwachsenen und siebzig Prozent der Jugendlichen: "Ja, ich sehe zu viel fern". Andere Studien ergeben übereinstimmend, dass zehn Prozent der Erwachsenen sich als fernsehsüchtig einstufen. [/b]
Fernsehen entspannt - solange es läuft Um mehr über die Reaktionen des menschlichen Körpers auf das Fernsehen herauszufinden, beobachteten einige Forscher bei Versuchspersonen, die im Dienst der Wissenschaft in die Röhre guckten, die Hirnstromkurven mittels Elektroenzephalogramm (EEG) sowie den Hautwiderstand und die Herzfrequenz. Wir wollten hingegen Verhalten und Emotionen lieber im normalen Alltagsleben erfassen statt unter künstlichen Laborbedingungen; zu diesem Zweck benutzten wir die Erlebens-Stichproben-Methode (englisch Experience Sampling Method, ESM). Unsere Testpersonen trugen eine Woche lang einen Pieper bei sich, und wir piepten sie sechs- bis achtmal pro Tag an, damit sie jeweils auf einer standardisierten Auswertungskarte notierten, was sie gerade taten und wie sie sich fühlten.
Wie nicht anders zu erwarten, berichteten die Probanden, die gerade fernsahen, von einem entspannten und passiven Gemütszustand. Überraschend ist jedoch folgendes Resultat: Sobald der Ausschaltknopf gedrückt wird, bricht das Gefühl von Entspannung ab, aber der Eindruck von Passivität und reduzierter Wachheit besteht weiter fort.
"Es ist, als ob das Fernsehen meine Energie absorbiert oder aussaugt und mich irgendwie leer zurücklässt", meinten Teilnehmer der Studie. Allgemein gaben die Probanden an, sich nach dem Fernsehen schlechter konzentrieren zu können als vorher. Hingegen erwähnten sie nach dem Lesen nur selten solche Schwierigkeiten.
Nach Sport oder Ausüben eines Hobbys berichteten die Teilnehmer meist von einer Verbesserung ihrer Stimmungslage. Nach Fernsehkonsum blieb die Laune ungefähr gleich oder verschlechterte sich sogar. Kaum sitzen die Menschen vor dem Gerät und drücken den Einschaltknopf, schon geben sie an, sich entspannter zu fühlen. Weil die Entspannung rasch einsetzt, wird der Fernsehkonsument darauf konditioniert, das Pantoffelkino mit Beruhigung und Spannungsabbau zu assoziieren. Diese Assoziation wird positiv verstärkt, weil der Zuschauer entspannt bleibt, solange er fernsieht - und sie wird negativ verstärkt durch den Stress und das missmutige Grübeln, die sofort nach dem Ausschalten einsetzen.
Ganz ähnlich wirken süchtig machende Substanzen. Ein Tranquilizer, dessen Wirkung rasch nachlässt, führt viel eher zur Abhängigkeit als ein Beruhigungsmittel mit langsam abnehmender Wirkung, weil dem Benutzer im ersten Fall das nahende Ende des Wohlgefühls stärker bewusst wird. Vermutlich ist auch die erlernte Vorahnung des Fernsehkonsumenten, dass er sich weniger entspannt fühlen wird, wenn er ausschaltet, ein wichtiger Grund dafür, nicht auszuschalten. Fernsehen verlangt förmlich nach mehr Fernsehen. Die Ironie liegt darin, dass man viel länger fernsieht als geplant, obwohl längeres Zusehen weniger Befriedigung verschafft: Je länger die Probanden unserer ESM-Studien vor der Röhre saßen, umso weniger hatten sie nach eigenen Aussagen davon. Die Auswertungskarten ergaben, dass Vielseher - das heißt solche, die Tag für Tag mehr als vier Stunden fernsahen - eher weniger Freude an den bunten Bildern hatten als Wenigseher, die höchstens zwei Stunden täglich vor dem Gerät verbrachten. Bei manchen trübt offenbar auch ein gewisses Unbehagen oder Schuldgefühl - man hätte die Zeit sinnvoller nutzen sollen - das ausgedehnte Fernsehvergnügen. Nach Untersuchungen in den USA, Japan und Großbritannien tritt dieses schlechte Gewissen viel häufiger bei Angehörigen der Mittelschicht auf als bei weniger wohlhabenden Vielsehern.
Im Bann der bunten Bilder Was macht denn nun die geradezu magische Anziehungskraft des Fernsehens aus? Zum Teil scheint daran die
biologische "Orientierungsreaktion" schuld zu sein, die der russische Physiologe Iwan Pawlow (1849-1936) erstmals 1927 beschrieben hat: Unsere Augen und Ohren wenden sich instinktiv jedem plötzlichen oder unbekannten Reiz zu. Dies ist Teil unseres evolutionären Erbes - eine Art eingebauter Sensor für überraschende Bewegungen und mögliche räuberische Gefahren. Bei einer typischen Orientierungsreaktion erweitern sich die zum Gehirn führenden Blutgefäße, das Herz schlägt langsamer, während Blutgefäße, die große Muskelgruppen versorgen, sich zusammenziehen. Kurz, das Gehirn konzentriert sich auf die Aufnahme zusätzlicher Informationen, während der restliche Körper ruht.
1986 untersuchten Byron Reeves von der Stanford University und Esther Thorson von der Universität von Missouri, ob formale Gestaltungsmerkmale - Schnitt, Montage, Zoom, Kameraschwenk, plötzliche Geräusche - die Orientierungsreaktion auslösen und dadurch die Aufmerksamkeit fesseln. Aus dem EEG ihrer Probanden schlossen die Forscher, dass solche stilistischen Tricks tatsächlich unwillkürliche Reaktionen auslösen können und "ihren Aufmerksamkeitswert aus der evolutionären Bedeutung des Entdeckens von Bewegung beziehen... Nicht der Inhalt, sondern die Form des Fernsehens ist einzigartig."
Die Orientierungsreaktion mag zum Teil Bemerkungen erklären wie:
"Wenn ein Fernseher läuft, muss ich einfach hinschauen", "Ich will ja gar nicht so viel fernsehen, aber ich kann es nicht lassen" oder "Ich fühle mich davon wie hypnotisiert." Seit Reeves und Thornton ihre Pionierarbeit veröffentlichten, hat die Forschung weitere Erkenntnisse zu Tage gefördert: Annie Lang von der Indiana University konnte zeigen, dass sich der Puls nach einem Orientierungsstimulus vier bis sechs Sekunden lang verlangsamt.
In Werbespots, Actionszenen und Musikvideos wechseln sich die formalen Merkmale oft im Sekundentakt ab, und die Orientierungsreaktion wird ununterbrochen aktiviert. Lang und ihre Kollegen untersuchten auch, ob formale Tricks die Erinnerung an das Gesehene verstärken. Tatsächlich verbessert eine aufwendige Montagetechnik - mit häufigem Wechsel der Kameraperspektive innerhalb derselben Spielszene - das spätere Wiedererkennen. Auch häufigere Schnitte - Wechsel zu einer neuen Spielszene - haben ähnliche Wirkung, allerdings nur bis zu einem gewissen Grad: Bei mehr als zehn Schnitten in zwei Minuten fiel die Wiedererkennung drastisch ab.
Produzenten von Schulfernsehsendungen haben herausgefunden, dass formale Gestaltungsmittel das Lernen fördern können.
Doch allzu schnelle Schnitte und Bildwechsel überfordern das Gehirn. Musikvideos und Werbespots, die aus dem hektischen Wechsel unzusammenhängender Szenen bestehen, wollen auch kaum Information vermitteln, sondern vor allem die Aufmerksamkeit erregen. Die Leute sollen sich an den Namen des Produkts oder der Band erinnern; von den Details der eigentlichen Werbung bleibt kaum etwas haften.
Die Orientierungsreaktion wird überreizt. Der Zuschauer bleibt zwar gefesselt, fühlt sich aber müde und erschöpft, ohne eine angemessene psychische Belohnung zu erhalten. Unsere ESM-Studien bestätigen diese intuitiven Einsichten.
Manchmal wird die Erinnerung an das Produkt sehr subtil erzeugt. Viele Werbespots gehen heute absichtlich indirekt vor: Sie erzählen eine einnehmende kleine Geschichte, ohne klar zu sagen, was sie eigentlich verkaufen wollen. Hinterher kann man sich vielleicht gar nicht bewusst an das Produkt erinnern. Den Werbeprofis geht es vor allem darum, die Aufmerksamkeit des Kunden zu gewinnen: Wenn er später einkaufen geht, wird er sich mit demjenigen Produkt wohler fühlen, an das er sich vage erinnert - egal wodurch.
Die unruhigen Töne und Bilder ziehen schon Kleinkinder unwiderstehlich an. Dafna Lemish von der Universität Tel Aviv hat beschrieben, wie aufmerksam bereits sechs bis acht Wochen alte Säuglinge auf Fernsehen reagieren. Wir beobachteten etwas ältere Babys, die auf dem Rücken liegend den Hals um fast 180 Grad verdrehten, um sich den in dem merkwürdigen Fenster tanzenden Lichtern zuzuwenden. Dies zeigt, wie tief verwurzelt die Orientierungsreaktion ist.
Ohne Fernsehen kann ich nicht leben Trotzdem sollten wir nicht übertreiben. Wenig spricht dafür, dass Erwachsene oder Kinder völlig aufs Fernsehen verzichten sollten. Problematisch wird es erst dann, wenn der Fernsehkonsum außer Kontrolle gerät.
Die Erlebens-Stichproben-Methode erlaubte uns einen Einblick in fast jeden Bereich des täglichen Lebens wie Arbeit, Essen, Lesen, Freunde treffen, Sport. Wir fragten uns, ob Dauergucker das Leben anders wahrnehmen als Menschen, die relativ wenig fernsehen. Haben Vielseher mehr Schwierigkeiten mit menschlichen Kontakten?
Fühlen sie sich ihrer Arbeit stärker entfremdet? Unsere Ergebnisse gaben eine deutliche Antwort: In Situationen ohne klar vorgegebene Struktur - Nichtstun, Tagträumen, Schlangestehen - empfinden Vielseher signifikant mehr Angst und Unbehagen als Wenigseher. Noch deutlicher wird der Unterschied, wenn der Betreffende allein ist. Daraufhin beschäftigte sich Robert D. McIlwraith von der Universität von Manitoba ausführlich mit
Menschen, die sich in Umfragen selbst als fernsehsüchtig bezeichneten. Wie er herausfand, sind solche Personen schneller gelangweilt und abgelenkt als andere und können ihre Aufmerksamkeit schlechter steuern. Andere Studien zeigen übereinstimmend, dass Vielseher seltener an Gemeinschaftsaktivitäten teilnehmen und weniger Sport treiben als mäßige Seher oder TV-Abstinenzler und dass sie häufiger an Übergewicht leiden. Literaturhinweise
The Limited Capacity Model of Mediated Message Processing. Von Annie Lang in: Journal of Communication, Bd. 50, S. 46 (2000).
Television Dependence, Diagnosis, and Prevention. Von R. Kubey in: Tuning in to Young Viewers: Social Science Perspectives on Television. T. M. MacBeth (Hg.). Sage, 1995.
Television and the Quality of Life: How Viewing Shapes Everyday Experience. Von Robert Kubey und Mihaly Csikszentmihalyi. Lawrence Erlbaum Associates, 1990.
mehr auf:
http://www.spektrum.de/alias/fernsehsucht/wenn-fernsehen-zur-droge-wird/828684 --- EDIT Moderator: ---
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