Deutsche Wirtschafts Nachrichten: Wir merken, dass die Gebührenzahler das System der neuen GEZ und die Arroganz der Sender nach wie vor sehr erregt. Kann das System durch einen Kunden-Boykott verändert werden – oder ist es schon so starr und abgesichert, dass jede Kritik zwecklos ist?
Hans-Peter Siebenhaar: Das System von ARD und ZDF hat längst tiefe Risse. Nehmen Sie nur die Tatsache, dass der Durchschnittszuschauer des Ersten, des Zweiten und aller Dritten 60 Jahre und älter ist. Der Generationenabriss ist längst da. Die Kritik wird daher früher oder später bei den Parteien ankommen und grundlegende Folgen haben. Da bin ich zuversichtlich. Ob ein Gebührenboykott allerdings Erfolg hat, bezweifle ich. Denn die Gerichte stehen zu ARD und ZDF in Nibelungentreue, das haben die vergangenen Urteile demonstriert.
Gute Frage von DWN , aber die Antwort von Herrn Siebenhaar ist leider nicht konsequent zu Ende gedacht.
Ein Gebührenboykott (Beitragsboykott!) in ausreichendem Umfang könnte ganz gewiss den gewünschten Erfolg einer Veränderung des vorgestern in Beton gegossenen Zustandes bewirken. Irgendwann kann das Wegbrechen der für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk lebensnotwendigen Finanzierung auch nicht mehr von Gerichtsvollziehern oder sonstigen hörigen Beamten dauerhaft bewältigt werden.