Ich hatte mich heute früh schon gefreut, dass hier auch mal eine sachliche Diskussion zustande kommt, ohne dass gleich einer persönliche angriffen wird. Aber wie gesagt es war heute „früh“.
Ich sehe das nicht als Angriff, sondern nur als ein m.E. unzulässiges ad hominem-"Argument".
Wenn es um den Satz geht: "Vielleicht meinst Du, es sei sozial gerechter, weil es für Dich günstiger ist."
Dann Frage: wo ist da bitte ein Argument? Ich versuchte lediglich zu nachvollziehen, was da "gerechter" sein
sollte. Und der Versuch, die Hintergründe der Argumentation der Gegenseite zu nachvollziehen, ist völlig legitim.
Es geht doch um Sachlichkeit: die versteckte Prämissen zu suchen.
Wenn Rundfunk wirklich für die Allgemeinheit wäre, wäre eine Steuerfinanzierung in Ordnung. Eine Steuerfinanzierung
solcher Sachen, die für die Allgemeinheit und nicht für den einzelnen wichtig sind, ist in der Tat gerechter.
Wir sollen aber nie vor den Augen verlieren, worum es geht: um Rundfunk, um Kochsendungen, um Sportsendungen,
Fußball, um Manipulation mit Nachrichten auf niedrigem Niveau, ...
Rundfunk ist weder für die Allgemeinheit noch für das Individuum wichtig. Und da gerade ist das ungerechte: der
Zwang, die Rundfunkfreiheit einiger ausgewählten Wichtigtuer zu finanzieren, auch gegen die eigenen Interessen,
Meinung und Gewissen. Deswegen ist der Vergleich mit Zigaretten völlig richtig: soll Tabakkonsum mit einer Steuer
wie der Solidaritätszuschlag finanziert werden? Gibt es nicht viel wichtigere Sachen, die man mit einer genau so hohen
Steuer finanzieren könnte?
Die Ausgabe von 7.5 Milliarden Euro für Rundfunk kann nur mit dem Willen jedes einzelnen Rundfunkkonsumenten legitimiert werden. Und wenn die Menschen in Deutschland 30 Milliarden für Tabak ausgeben wollen, dann ist das
auch legitim, auch wenn der Staat mit 30 Milliarden viele Probleme lösen könnte. Mit Zwang
ist weder das eine noch das andere legitim. Eine Entscheidung vom Staat, so viel Geld zu vergeuden, ist
unverantwortlich, und so ist diese Rundfunkabgabe. Es geht mit Steuern nur sehr beschränkt und nur mit einer
guten, echten, nachvollziehbaren Rechtfertigung, die ich nicht kenne.